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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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dern der wahre Belehrung in Weltgeschäften
suchte, könnte ich kein angemesseneres Publi-
kum vorschlagen, als dies erwähnte Regens-
burgische. Ich habe hier mehrere Tage sehr
angenehm zugebracht.

Von Regensburg wandte ich mich auf
München. Der Weg führt durch eine weite
Fläche, die zur Linken von den Hügeln begränzt
wird, an deren Wurzeln die Donau hinfließt.
Der Boden ist so fruchtbar, als ich ihn noch
irgendwo auf meiner Reise gefunden habe. Er
trug meist lauter Weitzen, der ausserordentlich
reich und üppig stand. Eben so der Roggen.
Der Weg ist vortrefflich gemacht und sorgfäl-
tig unterhalten. Die Postknechte sind eilfer-
tig, billig, die Posthalter thätig, schnell und
höflich. So legt man die Posten Eglofs-
heim
, (2 M.) Buchhausen (2 M.) und
Erwoldsbach (2 M.) im Fluge zurück. Von
Erwoldsbach kömmt man auf Landshut,
(3 M.) eine der ansehnlichsten Städte in Bay-
ern. Ihre Lage ist schön. Sie breitet sich

dern der wahre Belehrung in Weltgeſchaͤften
ſuchte, koͤnnte ich kein angemeſſeneres Publi-
kum vorſchlagen, als dies erwaͤhnte Regens-
burgiſche. Ich habe hier mehrere Tage ſehr
angenehm zugebracht.

Von Regensburg wandte ich mich auf
Muͤnchen. Der Weg fuͤhrt durch eine weite
Flaͤche, die zur Linken von den Huͤgeln begraͤnzt
wird, an deren Wurzeln die Donau hinfließt.
Der Boden iſt ſo fruchtbar, als ich ihn noch
irgendwo auf meiner Reiſe gefunden habe. Er
trug meiſt lauter Weitzen, der auſſerordentlich
reich und uͤppig ſtand. Eben ſo der Roggen.
Der Weg iſt vortrefflich gemacht und ſorgfaͤl-
tig unterhalten. Die Poſtknechte ſind eilfer-
tig, billig, die Poſthalter thaͤtig, ſchnell und
hoͤflich. So legt man die Poſten Eglofs-
heim
, (2 M.) Buchhauſen (2 M.) und
Erwoldsbach (2 M.) im Fluge zuruͤck. Von
Erwoldsbach koͤmmt man auf Landshut,
(3 M.) eine der anſehnlichſten Staͤdte in Bay-
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[391[191]/0199] dern der wahre Belehrung in Weltgeſchaͤften ſuchte, koͤnnte ich kein angemeſſeneres Publi- kum vorſchlagen, als dies erwaͤhnte Regens- burgiſche. Ich habe hier mehrere Tage ſehr angenehm zugebracht. Von Regensburg wandte ich mich auf Muͤnchen. Der Weg fuͤhrt durch eine weite Flaͤche, die zur Linken von den Huͤgeln begraͤnzt wird, an deren Wurzeln die Donau hinfließt. Der Boden iſt ſo fruchtbar, als ich ihn noch irgendwo auf meiner Reiſe gefunden habe. Er trug meiſt lauter Weitzen, der auſſerordentlich reich und uͤppig ſtand. Eben ſo der Roggen. Der Weg iſt vortrefflich gemacht und ſorgfaͤl- tig unterhalten. Die Poſtknechte ſind eilfer- tig, billig, die Poſthalter thaͤtig, ſchnell und hoͤflich. So legt man die Poſten Eglofs- heim, (2 M.) Buchhauſen (2 M.) und Erwoldsbach (2 M.) im Fluge zuruͤck. Von Erwoldsbach koͤmmt man auf Landshut, (3 M.) eine der anſehnlichſten Staͤdte in Bay- ern. Ihre Lage iſt ſchoͤn. Sie breitet ſich

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 391[191]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/199>, abgerufen am 21.11.2024.