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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.

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wiz u. a. Keiner erreichte die Mirabeau,
Lameth, Noailles, Lally Tolendal und Ball-
ly, weder im Anstande, noch in der Wärme,
noch im Flusse der Sprache.

Was die Ausbildung der polnischen Spra-
che betrifft, so weiß man, daß es den Polen
nicht an musterhaften Schriftstellern, in den
schon oben erwähnten Fächern, fehlet. Beson-
ders haben sie in der Dichtkunst, nach Zeug-
nissen von Kennern, ihre Sprache sehr ausge-
arbeitet, und ihr viel Sanftheit, Feinheit, Nu-
merus und Eleganz gegeben. Sie ist sehr reich
und zum rednerischen Styl sehr geschickt, da
sie sich der Participialkonstruktionen, wie die
lateinische, bedienen darf. Auch hat sie meh-
rere andere Eigenheiten der lateinischen ange-
nommen, die von jeher (doch in neuern Zei-
ten weniger) neben ihr die einzige Gesetz- und
Geschäftssprache war, von der Geistlichkeit
stark getrieben und, da diese den größten Theil
ihrer Schriftsteller lieferte, von ihr zur Ver-
besserung der polnischen angewandt wurde.

wiz u. a. Keiner erreichte die Mirabeau,
Lameth, Noailles, Lally Tolendal und Ball-
ly, weder im Anſtande, noch in der Waͤrme,
noch im Fluſſe der Sprache.

Was die Ausbildung der polniſchen Spra-
che betrifft, ſo weiß man, daß es den Polen
nicht an muſterhaften Schriftſtellern, in den
ſchon oben erwaͤhnten Faͤchern, fehlet. Beſon-
ders haben ſie in der Dichtkunſt, nach Zeug-
niſſen von Kennern, ihre Sprache ſehr ausge-
arbeitet, und ihr viel Sanftheit, Feinheit, Nu-
merus und Eleganz gegeben. Sie iſt ſehr reich
und zum redneriſchen Styl ſehr geſchickt, da
ſie ſich der Participialkonſtruktionen, wie die
lateiniſche, bedienen darf. Auch hat ſie meh-
rere andere Eigenheiten der lateiniſchen ange-
nommen, die von jeher (doch in neuern Zei-
ten weniger) neben ihr die einzige Geſetz- und
Geſchaͤftsſprache war, von der Geiſtlichkeit
ſtark getrieben und, da dieſe den groͤßten Theil
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[54/0064] wiz u. a. Keiner erreichte die Mirabeau, Lameth, Noailles, Lally Tolendal und Ball- ly, weder im Anſtande, noch in der Waͤrme, noch im Fluſſe der Sprache. Was die Ausbildung der polniſchen Spra- che betrifft, ſo weiß man, daß es den Polen nicht an muſterhaften Schriftſtellern, in den ſchon oben erwaͤhnten Faͤchern, fehlet. Beſon- ders haben ſie in der Dichtkunſt, nach Zeug- niſſen von Kennern, ihre Sprache ſehr ausge- arbeitet, und ihr viel Sanftheit, Feinheit, Nu- merus und Eleganz gegeben. Sie iſt ſehr reich und zum redneriſchen Styl ſehr geſchickt, da ſie ſich der Participialkonſtruktionen, wie die lateiniſche, bedienen darf. Auch hat ſie meh- rere andere Eigenheiten der lateiniſchen ange- nommen, die von jeher (doch in neuern Zei- ten weniger) neben ihr die einzige Geſetz- und Geſchaͤftsſprache war, von der Geiſtlichkeit ſtark getrieben und, da dieſe den groͤßten Theil ihrer Schriftſteller lieferte, von ihr zur Ver- beſſerung der polniſchen angewandt wurde.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/64>, abgerufen am 21.11.2024.