Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.mit Fremden um. Franzosen, Engländer und mit Fremden um. Franzoſen, Englaͤnder und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="126"/> mit Fremden um. Franzoſen, Englaͤnder und<lb/> Jtaliener, die ihn, durch irgend einen Vorzug<lb/> an die Sitten, an die Ausbildung und Talen-<lb/> te ihrer Landsleute erinnerten, genoſſen eines<lb/> ausgezeichneten Empfangs von ihm, und er<lb/> waͤhlte aus ihrer Mitte ſeine Vertrauten, ſeine<lb/> Haus- und Tiſchgenoſſen und Diener. Seine<lb/> Liebhabereyen und Sitten, ſeine Grundſaͤtze<lb/> und ſein aͤußeres Benehmen, ſeine Bibliothek<lb/> und ſeine Kuͤche, alles athmete den Geiſt des<lb/> Auslandes, doch in einer uͤberlegten Anwen-<lb/> dung auf ſeine eigenen Anlagen, auf ſeine po-<lb/> litiſchen Verhaͤltniſſe und auf die Grundſaͤtze,<lb/> Sitten und Vorurtheile ſeiner aͤltern Lands-<lb/> leute, die er aus Klugheit ſchonte, und denen<lb/> er nicht als ein Veraͤnderungsſuͤchtiger verdaͤch-<lb/> tig, oder gar als ein erklaͤrter Widerſacher<lb/> der vaterlaͤndiſchen Gewohnheiten verhaßt wer-<lb/> den wollte. Es gelang ihm damals wirklich<lb/> noch, neben der eifrigen Nachahmung der juͤn-<lb/> gern, die Nachſicht der aͤltern ſeiner Lands-<lb/> leute zu gewinnen, und dieſe Nachſicht ſogar,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0136]
mit Fremden um. Franzoſen, Englaͤnder und
Jtaliener, die ihn, durch irgend einen Vorzug
an die Sitten, an die Ausbildung und Talen-
te ihrer Landsleute erinnerten, genoſſen eines
ausgezeichneten Empfangs von ihm, und er
waͤhlte aus ihrer Mitte ſeine Vertrauten, ſeine
Haus- und Tiſchgenoſſen und Diener. Seine
Liebhabereyen und Sitten, ſeine Grundſaͤtze
und ſein aͤußeres Benehmen, ſeine Bibliothek
und ſeine Kuͤche, alles athmete den Geiſt des
Auslandes, doch in einer uͤberlegten Anwen-
dung auf ſeine eigenen Anlagen, auf ſeine po-
litiſchen Verhaͤltniſſe und auf die Grundſaͤtze,
Sitten und Vorurtheile ſeiner aͤltern Lands-
leute, die er aus Klugheit ſchonte, und denen
er nicht als ein Veraͤnderungsſuͤchtiger verdaͤch-
tig, oder gar als ein erklaͤrter Widerſacher
der vaterlaͤndiſchen Gewohnheiten verhaßt wer-
den wollte. Es gelang ihm damals wirklich
noch, neben der eifrigen Nachahmung der juͤn-
gern, die Nachſicht der aͤltern ſeiner Lands-
leute zu gewinnen, und dieſe Nachſicht ſogar,
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