Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.dern unnützen Ausgaben ab, und leben häus- Ein Beyspiel davon sah ich an dem ältern dern unnuͤtzen Ausgaben ab, und leben haͤus- Ein Beyſpiel davon ſah ich an dem aͤltern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="54"/> dern unnuͤtzen Ausgaben ab, und leben haͤus-<lb/> lich mit ihnen, um eine Veraͤnderung in ihrer<lb/> Oekonomie zu verhuͤten, die ſie zuerſt mit tref-<lb/> fen koͤnnte. Sind ſolche Maͤdchen noch kluͤger<lb/> und arbeiten ſie insgeheim dahin, eine eheliche<lb/> Verbindung oder einen Vertrag auf lebens-<lb/> laͤngliches Jahrgeld herbeyzufuͤhren: ſo geben<lb/> ſie ihnen Proben von Uneigennuͤtzigkeit, ſogar<lb/> von Treue, das heißt, ſie thun mehr, als hier<lb/> manche Gemalin thut.</p><lb/> <p>Ein Beyſpiel davon ſah ich an dem aͤltern<lb/> Sohne des bekannten Fuͤrſten P**. Da<lb/> die Finanzen des Vaters ſehr zerruͤttet waren,<lb/> mußte es die Haushaltung der Soͤhne nicht<lb/> minder ſeyn. Sie erhielten ſich faſt allein vom<lb/> Spiele. Der aͤltere gewann im Herbſte des<lb/> Jahres 1791, in Einer Nacht, zwanzigtau-<lb/> ſend Dukaten. Er lebte mit einer Jtaliene-<lb/> rin, einem ſchoͤnen, ſehr gebildeten Maͤdchen,<lb/> welche die mannigfachen Abwechslungen in ſei-<lb/> ner Oekonomie mit ihm getheilt hatte. Dieſe<lb/> nutzte ſein neueſtes Gluͤck zur Grundlage eines<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0064]
dern unnuͤtzen Ausgaben ab, und leben haͤus-
lich mit ihnen, um eine Veraͤnderung in ihrer
Oekonomie zu verhuͤten, die ſie zuerſt mit tref-
fen koͤnnte. Sind ſolche Maͤdchen noch kluͤger
und arbeiten ſie insgeheim dahin, eine eheliche
Verbindung oder einen Vertrag auf lebens-
laͤngliches Jahrgeld herbeyzufuͤhren: ſo geben
ſie ihnen Proben von Uneigennuͤtzigkeit, ſogar
von Treue, das heißt, ſie thun mehr, als hier
manche Gemalin thut.
Ein Beyſpiel davon ſah ich an dem aͤltern
Sohne des bekannten Fuͤrſten P**. Da
die Finanzen des Vaters ſehr zerruͤttet waren,
mußte es die Haushaltung der Soͤhne nicht
minder ſeyn. Sie erhielten ſich faſt allein vom
Spiele. Der aͤltere gewann im Herbſte des
Jahres 1791, in Einer Nacht, zwanzigtau-
ſend Dukaten. Er lebte mit einer Jtaliene-
rin, einem ſchoͤnen, ſehr gebildeten Maͤdchen,
welche die mannigfachen Abwechslungen in ſei-
ner Oekonomie mit ihm getheilt hatte. Dieſe
nutzte ſein neueſtes Gluͤck zur Grundlage eines
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