toryski, dessen Sohn, den Prinzen Adam, und den damaligen Stolnik (Truchseß) von Lithauen, Stanislaus Poniatowski, den Neffen des Großkanzlers. Auf ihrer Seite war Rußland, und der König von Preußen schien ihr nicht abgeneigt.
Die Häupter der Anhänger des Sächsischen Hauses waren die Woiwoden von Lublin, von Wilna, von Podlachien, von Kiow, von Ra- wa, von Krakau, nämlich die Fürsten Lubo- mirski und Radziwil, und die Grafen Godzki, Potocki, Granowski, Rzewuski u. a. Diese wünschten den damaligen Kurfürsten von Sach- sen, Christian, oder einen seiner Brüder auf den Thron zu erheben.
Das Haupt der Partey Branicki's, war der Großfeldherr selbst und mehrere ihm erge- bene Edelleute. Er, ein Schwestermann von Stanislaus Poniatowski, wünschte König zu werden, und rechnete auf die Unterstützung der Pforte.
toryski, deſſen Sohn, den Prinzen Adam, und den damaligen Stolnik (Truchſeß) von Lithauen, Stanislaus Poniatowski, den Neffen des Großkanzlers. Auf ihrer Seite war Rußland, und der Koͤnig von Preußen ſchien ihr nicht abgeneigt.
Die Haͤupter der Anhaͤnger des Saͤchſiſchen Hauſes waren die Woiwoden von Lublin, von Wilna, von Podlachien, von Kiow, von Ra- wa, von Krakau, naͤmlich die Fuͤrſten Lubo- mirski und Radziwil, und die Grafen Godzki, Potocki, Granowski, Rzewuski u. a. Dieſe wuͤnſchten den damaligen Kurfuͤrſten von Sach- ſen, Chriſtian, oder einen ſeiner Bruͤder auf den Thron zu erheben.
Das Haupt der Partey Branicki's, war der Großfeldherr ſelbſt und mehrere ihm erge- bene Edelleute. Er, ein Schweſtermann von Stanislaus Poniatowski, wuͤnſchte Koͤnig zu werden, und rechnete auf die Unterſtuͤtzung der Pforte.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0128"n="118"/>
toryski, deſſen Sohn, den Prinzen Adam,<lb/>
und den damaligen Stolnik (Truchſeß) von<lb/>
Lithauen, <hirendition="#g">Stanislaus Poniatowski</hi>,<lb/>
den Neffen des Großkanzlers. Auf ihrer Seite<lb/>
war Rußland, und der Koͤnig von Preußen<lb/>ſchien ihr nicht abgeneigt.</p><lb/><p>Die Haͤupter der Anhaͤnger des Saͤchſiſchen<lb/>
Hauſes waren die Woiwoden von Lublin, von<lb/>
Wilna, von Podlachien, von Kiow, von Ra-<lb/>
wa, von Krakau, naͤmlich die Fuͤrſten Lubo-<lb/>
mirski und Radziwil, und die Grafen Godzki,<lb/>
Potocki, Granowski, Rzewuski u. a. Dieſe<lb/>
wuͤnſchten den damaligen Kurfuͤrſten von Sach-<lb/>ſen, <hirendition="#g">Chriſtian</hi>, oder einen ſeiner Bruͤder<lb/>
auf den Thron zu erheben.</p><lb/><p>Das Haupt der Partey Branicki's, war<lb/>
der Großfeldherr ſelbſt und mehrere ihm erge-<lb/>
bene Edelleute. Er, ein Schweſtermann von<lb/>
Stanislaus Poniatowski, wuͤnſchte Koͤnig zu<lb/>
werden, und rechnete auf die Unterſtuͤtzung der<lb/>
Pforte.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[118/0128]
toryski, deſſen Sohn, den Prinzen Adam,
und den damaligen Stolnik (Truchſeß) von
Lithauen, Stanislaus Poniatowski,
den Neffen des Großkanzlers. Auf ihrer Seite
war Rußland, und der Koͤnig von Preußen
ſchien ihr nicht abgeneigt.
Die Haͤupter der Anhaͤnger des Saͤchſiſchen
Hauſes waren die Woiwoden von Lublin, von
Wilna, von Podlachien, von Kiow, von Ra-
wa, von Krakau, naͤmlich die Fuͤrſten Lubo-
mirski und Radziwil, und die Grafen Godzki,
Potocki, Granowski, Rzewuski u. a. Dieſe
wuͤnſchten den damaligen Kurfuͤrſten von Sach-
ſen, Chriſtian, oder einen ſeiner Bruͤder
auf den Thron zu erheben.
Das Haupt der Partey Branicki's, war
der Großfeldherr ſelbſt und mehrere ihm erge-
bene Edelleute. Er, ein Schweſtermann von
Stanislaus Poniatowski, wuͤnſchte Koͤnig zu
werden, und rechnete auf die Unterſtuͤtzung der
Pforte.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/128>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.