Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

stoßenden Gärtchen besteht, welche beyde sehr
sorgsam unterhalten sind. Zur Meyerey wird
diese Klause dadurch, daß der Besitzer einge
Schweitzerkühe unterhält, die dort herum gute
Weide finden. Er selbst wohnt den Frühling
und einen Theil des Sommers hier, und
kömmt nur nach der Stadt, wenn seine Ge-
schäfte ihn hinein rufen.

Von Mariemont aus rechts, liegt Wola,
von der Stadt selbst ungefähr drey Viertel-
meilen entfernt. Es ist eigentlich ein Dorf-
mit einem Landsitz und Garten, die zu einem
öffentlichen Belustigungsorte gemacht sind und
an einen Unternehmer vermiethet werden. Bis-
her hatte der Wechsler Schultz diese Anlage
in Besitz, jetzt ist sie mit im Konkurse. Das
Haus ist geräumig und ziemlich bequem ange-
legt. Es hat zwey oder drey große Säle, an
welchen auf beyden Seiten mehrere Zimmer
stoßen, die auf einem bessern Fuße möblirt
und unterhalten sind, als man in öffentlichen
Häusern zu finden gewohnt ist. Auch ist es

unter

ſtoßenden Gaͤrtchen beſteht, welche beyde ſehr
ſorgſam unterhalten ſind. Zur Meyerey wird
dieſe Klauſe dadurch, daß der Beſitzer einge
Schweitzerkuͤhe unterhaͤlt, die dort herum gute
Weide finden. Er ſelbſt wohnt den Fruͤhling
und einen Theil des Sommers hier, und
koͤmmt nur nach der Stadt, wenn ſeine Ge-
ſchaͤfte ihn hinein rufen.

Von Mariemont aus rechts, liegt Wola,
von der Stadt ſelbſt ungefaͤhr drey Viertel-
meilen entfernt. Es iſt eigentlich ein Dorf-
mit einem Landſitz und Garten, die zu einem
oͤffentlichen Beluſtigungsorte gemacht ſind und
an einen Unternehmer vermiethet werden. Bis-
her hatte der Wechsler Schultz dieſe Anlage
in Beſitz, jetzt iſt ſie mit im Konkurſe. Das
Haus iſt geraͤumig und ziemlich bequem ange-
legt. Es hat zwey oder drey große Saͤle, an
welchen auf beyden Seiten mehrere Zimmer
ſtoßen, die auf einem beſſern Fuße moͤblirt
und unterhalten ſind, als man in oͤffentlichen
Haͤuſern zu finden gewohnt iſt. Auch iſt es

unter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0106" n="96"/>
&#x017F;toßenden Ga&#x0364;rtchen be&#x017F;teht, welche beyde &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;org&#x017F;am unterhalten &#x017F;ind. Zur Meyerey wird<lb/>
die&#x017F;e Klau&#x017F;e dadurch, daß der Be&#x017F;itzer einge<lb/>
Schweitzerku&#x0364;he unterha&#x0364;lt, die dort herum gute<lb/>
Weide finden. Er &#x017F;elb&#x017F;t wohnt den Fru&#x0364;hling<lb/>
und einen Theil des Sommers hier, und<lb/>
ko&#x0364;mmt nur nach der Stadt, wenn &#x017F;eine Ge-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;fte ihn hinein rufen.</p><lb/>
        <p>Von Mariemont aus rechts, liegt <hi rendition="#g">Wola</hi>,<lb/>
von der Stadt &#x017F;elb&#x017F;t ungefa&#x0364;hr drey Viertel-<lb/>
meilen entfernt. Es i&#x017F;t eigentlich ein Dorf-<lb/>
mit einem Land&#x017F;itz und Garten, die zu einem<lb/>
o&#x0364;ffentlichen Belu&#x017F;tigungsorte gemacht &#x017F;ind und<lb/>
an einen Unternehmer vermiethet werden. Bis-<lb/>
her hatte der Wechsler Schultz die&#x017F;e Anlage<lb/>
in Be&#x017F;itz, jetzt i&#x017F;t &#x017F;ie mit im Konkur&#x017F;e. Das<lb/>
Haus i&#x017F;t gera&#x0364;umig und ziemlich bequem ange-<lb/>
legt. Es hat zwey oder drey große Sa&#x0364;le, an<lb/>
welchen auf beyden Seiten mehrere Zimmer<lb/>
&#x017F;toßen, die auf einem be&#x017F;&#x017F;ern Fuße mo&#x0364;blirt<lb/>
und unterhalten &#x017F;ind, als man in o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Ha&#x0364;u&#x017F;ern zu finden gewohnt i&#x017F;t. Auch i&#x017F;t es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">unter</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0106] ſtoßenden Gaͤrtchen beſteht, welche beyde ſehr ſorgſam unterhalten ſind. Zur Meyerey wird dieſe Klauſe dadurch, daß der Beſitzer einge Schweitzerkuͤhe unterhaͤlt, die dort herum gute Weide finden. Er ſelbſt wohnt den Fruͤhling und einen Theil des Sommers hier, und koͤmmt nur nach der Stadt, wenn ſeine Ge- ſchaͤfte ihn hinein rufen. Von Mariemont aus rechts, liegt Wola, von der Stadt ſelbſt ungefaͤhr drey Viertel- meilen entfernt. Es iſt eigentlich ein Dorf- mit einem Landſitz und Garten, die zu einem oͤffentlichen Beluſtigungsorte gemacht ſind und an einen Unternehmer vermiethet werden. Bis- her hatte der Wechsler Schultz dieſe Anlage in Beſitz, jetzt iſt ſie mit im Konkurſe. Das Haus iſt geraͤumig und ziemlich bequem ange- legt. Es hat zwey oder drey große Saͤle, an welchen auf beyden Seiten mehrere Zimmer ſtoßen, die auf einem beſſern Fuße moͤblirt und unterhalten ſind, als man in oͤffentlichen Haͤuſern zu finden gewohnt iſt. Auch iſt es unter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/106
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/106>, abgerufen am 07.05.2024.