Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.zu ausdrucksvoll auf Schönheiten verweilt, zu ausdrucksvoll auf Schoͤnheiten verweilt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0215" n="205"/> zu ausdrucksvoll auf Schoͤnheiten verweilt,<lb/> oder ſein Arm oder Kopf ſich zu innig an an-<lb/> dre lehnt; wenn ein paar erhitzte Staatskenner<lb/> oder Vaterlandsfreunde, unter einem ſtarken<lb/> Wortwechſel, auf ihre Saͤbel ſchlagen: ſo<lb/> ſind dieß freylich Dinge, die anderwaͤrts feine<lb/> Geſellſchaften empoͤren, ſogar zerreißen koͤnn-<lb/> ten, und nicht ganz ohne Unrecht; aber hier<lb/> bemerkt man es kaum, oder beurtheilt es mit<lb/> großer Gelindigkeit und mit der Billigkeit,<lb/> die das Gefuͤhl erweckt, daß man, bey ſeinem<lb/> eigenen lebhaften Charakter, vielleicht heute<lb/> noch, oder wohl morgen, einer aͤhnlichen Nach-<lb/> ſicht beduͤrfen werde.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [205/0215]
zu ausdrucksvoll auf Schoͤnheiten verweilt,
oder ſein Arm oder Kopf ſich zu innig an an-
dre lehnt; wenn ein paar erhitzte Staatskenner
oder Vaterlandsfreunde, unter einem ſtarken
Wortwechſel, auf ihre Saͤbel ſchlagen: ſo
ſind dieß freylich Dinge, die anderwaͤrts feine
Geſellſchaften empoͤren, ſogar zerreißen koͤnn-
ten, und nicht ganz ohne Unrecht; aber hier
bemerkt man es kaum, oder beurtheilt es mit
großer Gelindigkeit und mit der Billigkeit,
die das Gefuͤhl erweckt, daß man, bey ſeinem
eigenen lebhaften Charakter, vielleicht heute
noch, oder wohl morgen, einer aͤhnlichen Nach-
ſicht beduͤrfen werde.
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