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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.

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noise, oder dem Jauchzen von einem hal-
ben Dutzend junger Leute, die sich herum-
balgten, herumjagten und Tische und Stühle
übereinander warfen. Durch dieß Getöse her
ließ sich die bittende, oder drohende, oder gar
fluchende Stimme der Hof- Fecht- und Tanz-
meister vernehmen, die von einem lauten Ge-
lächter begleitet wurde; während unten im
Hofe einige tatarische Pferde, welche die Prin-
zen und ihre Gesellschafter und Bereiter auf
einem Spatzierritte tragen sollten, das Pfla-
ster zerscharrten und zerstampften und, durch
Schlagen und Bäumen, die Peitschen und die
rauhen Kehlen der Stallknechte in Bewegung
setzten. Die junge Gesellschaft war endlich
die Treppe herunter gestürmt, hatte die Rosse
bestiegen, und war zum Thore hinausgesprengt.
Darauf war endlich auch hier Ruhe geworden.

Sobald solchergestalt das Haus von der
Herrschaft geräumt ist, setzen sich die Zim-
merputzer, die Stubenmädchen, die Strußen
in Bewegung, und säubern Hof, Treppen,

noiſe, oder dem Jauchzen von einem hal-
ben Dutzend junger Leute, die ſich herum-
balgten, herumjagten und Tiſche und Stuͤhle
uͤbereinander warfen. Durch dieß Getoͤſe her
ließ ſich die bittende, oder drohende, oder gar
fluchende Stimme der Hof- Fecht- und Tanz-
meiſter vernehmen, die von einem lauten Ge-
laͤchter begleitet wurde; waͤhrend unten im
Hofe einige tatariſche Pferde, welche die Prin-
zen und ihre Geſellſchafter und Bereiter auf
einem Spatzierritte tragen ſollten, das Pfla-
ſter zerſcharrten und zerſtampften und, durch
Schlagen und Baͤumen, die Peitſchen und die
rauhen Kehlen der Stallknechte in Bewegung
ſetzten. Die junge Geſellſchaft war endlich
die Treppe herunter geſtuͤrmt, hatte die Roſſe
beſtiegen, und war zum Thore hinausgeſprengt.
Darauf war endlich auch hier Ruhe geworden.

Sobald ſolchergeſtalt das Haus von der
Herrſchaft geraͤumt iſt, ſetzen ſich die Zim-
merputzer, die Stubenmaͤdchen, die Strußen
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[135/0145] noiſe, oder dem Jauchzen von einem hal- ben Dutzend junger Leute, die ſich herum- balgten, herumjagten und Tiſche und Stuͤhle uͤbereinander warfen. Durch dieß Getoͤſe her ließ ſich die bittende, oder drohende, oder gar fluchende Stimme der Hof- Fecht- und Tanz- meiſter vernehmen, die von einem lauten Ge- laͤchter begleitet wurde; waͤhrend unten im Hofe einige tatariſche Pferde, welche die Prin- zen und ihre Geſellſchafter und Bereiter auf einem Spatzierritte tragen ſollten, das Pfla- ſter zerſcharrten und zerſtampften und, durch Schlagen und Baͤumen, die Peitſchen und die rauhen Kehlen der Stallknechte in Bewegung ſetzten. Die junge Geſellſchaft war endlich die Treppe herunter geſtuͤrmt, hatte die Roſſe beſtiegen, und war zum Thore hinausgeſprengt. Darauf war endlich auch hier Ruhe geworden. Sobald ſolchergeſtalt das Haus von der Herrſchaft geraͤumt iſt, ſetzen ſich die Zim- merputzer, die Stubenmaͤdchen, die Strußen in Bewegung, und ſaͤubern Hof, Treppen,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/145>, abgerufen am 21.11.2024.