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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.

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gel ist die Wache, die dem Besitzer als Pri-
mas des Reichs gegeben werden muß.

Das Jnnere ist, bis auf wenige Zimmer,
in altem französischen Geschmack verziert. Ta-
peten von Moire, Damast, Sammet etc. und
eben so überzogene Stühle und Lehnstühle;
große Spiegel mit vergoldetem Schnitzwerk,
eingelegte Tische etc. Kreutzbilder von allem
möglichen Material, Betbänke etc. dies sind die
Hausgeräthe, die man hier antrifft. Die
Wohnzimmer des Fürsten haben mehr neuern
Geschmack und bieten dem Auge einige sehr
schöne englische Möbel und andre Bequemlich-
keiten, auch manche Bilder von neueren Mei-
stern, die sehenswerth sind, dar.

Der Pallast der Republik, ehemals
Krasinski*), fällt auch, unter allen übri-
gen, mit am besten in die Augen. Er besteht
aus einem einzigen Korps und nimmt einen

*) Auf der Masauerstraße ist noch ein Krasinskischer
Pallast, den man mit diesem nicht verwechseln
muß. Vergl. Berl. Mon. Schr. 1. c. S. 558.

gel iſt die Wache, die dem Beſitzer als Pri-
mas des Reichs gegeben werden muß.

Das Jnnere iſt, bis auf wenige Zimmer,
in altem franzoͤſiſchen Geſchmack verziert. Ta-
peten von Moire, Damaſt, Sammet ꝛc. und
eben ſo uͤberzogene Stuͤhle und Lehnſtuͤhle;
große Spiegel mit vergoldetem Schnitzwerk,
eingelegte Tiſche ꝛc. Kreutzbilder von allem
moͤglichen Material, Betbaͤnke ꝛc. dies ſind die
Hausgeraͤthe, die man hier antrifft. Die
Wohnzimmer des Fuͤrſten haben mehr neuern
Geſchmack und bieten dem Auge einige ſehr
ſchoͤne engliſche Moͤbel und andre Bequemlich-
keiten, auch manche Bilder von neueren Mei-
ſtern, die ſehenswerth ſind, dar.

Der Pallaſt der Republik, ehemals
Kraſinski*), faͤllt auch, unter allen uͤbri-
gen, mit am beſten in die Augen. Er beſteht
aus einem einzigen Korps und nimmt einen

*) Auf der Maſauerſtraße iſt noch ein Kraſinskiſcher
Pallaſt, den man mit dieſem nicht verwechſeln
muß. Vergl. Berl. Mon. Schr. 1. c. S. 558.
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[95/0113] gel iſt die Wache, die dem Beſitzer als Pri- mas des Reichs gegeben werden muß. Das Jnnere iſt, bis auf wenige Zimmer, in altem franzoͤſiſchen Geſchmack verziert. Ta- peten von Moire, Damaſt, Sammet ꝛc. und eben ſo uͤberzogene Stuͤhle und Lehnſtuͤhle; große Spiegel mit vergoldetem Schnitzwerk, eingelegte Tiſche ꝛc. Kreutzbilder von allem moͤglichen Material, Betbaͤnke ꝛc. dies ſind die Hausgeraͤthe, die man hier antrifft. Die Wohnzimmer des Fuͤrſten haben mehr neuern Geſchmack und bieten dem Auge einige ſehr ſchoͤne engliſche Moͤbel und andre Bequemlich- keiten, auch manche Bilder von neueren Mei- ſtern, die ſehenswerth ſind, dar. Der Pallaſt der Republik, ehemals Kraſinski *), faͤllt auch, unter allen uͤbri- gen, mit am beſten in die Augen. Er beſteht aus einem einzigen Korps und nimmt einen *) Auf der Maſauerſtraße iſt noch ein Kraſinskiſcher Pallaſt, den man mit dieſem nicht verwechſeln muß. Vergl. Berl. Mon. Schr. 1. c. S. 558.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/113>, abgerufen am 23.11.2024.