Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.Maler war; Michel Angelo war Bild- Gerade dadurch gewinnt der Pallast Te Maler war; Michel Angelo war Bild- Gerade dadurch gewinnt der Pallaſt Te <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0221" n="213"/> Maler war; <hi rendition="#g">Michel Angelo</hi> war Bild-<lb/> hauer, Maler und Baukuͤnſtler zugleich, alles<lb/> in einem vorzuͤglichen Grade, aber die Mehr-<lb/> heit haͤlt ihn, ſeit der Empfaͤngniß des gro-<lb/> ßen Gedankens, ein Pantheon als Kuppel<lb/> auf die Peterskirche in Rom zu ſetzen, als<lb/> Baumeiſter fuͤr groͤßer, denn als Maler und<lb/> Bildhauer.</p><lb/> <p>Gerade dadurch gewinnt der Pallaſt <hi rendition="#aq">Te</hi><lb/> ſo ſehr an Merkwuͤrdigkeit, daß er von den<lb/> beyden Virtnoſitaͤten ſeines Meiſters anſchau-<lb/> liche Probeſtuͤcke enthaͤlt. Wie in ſeiner Va-<lb/> terſtadt kein ſo großes Werk der Baukunſt<lb/> von ihm vorhanden iſt, als das hieſige, ſo<lb/> ſind auch die dortigen Ueberbleibſel ſeines<lb/> Pinſels theils geringer, theils zweifelhafter.<lb/> Er hat Antheil an manchen Werken Raphaels,<lb/> die dieſer bloß zeichnete oder anlegte, und Ju-<lb/> lius mit andern Schuͤlern deſſelben ausmalte;<lb/> und man zeigt in den <hi rendition="#aq">„Stanze“</hi> und in der<lb/><hi rendition="#aq">„Farnesina“</hi> zu Rom, Figuren und ganze<lb/> Gruppen, welche die Ueberlieferung dem Ju-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [213/0221]
Maler war; Michel Angelo war Bild-
hauer, Maler und Baukuͤnſtler zugleich, alles
in einem vorzuͤglichen Grade, aber die Mehr-
heit haͤlt ihn, ſeit der Empfaͤngniß des gro-
ßen Gedankens, ein Pantheon als Kuppel
auf die Peterskirche in Rom zu ſetzen, als
Baumeiſter fuͤr groͤßer, denn als Maler und
Bildhauer.
Gerade dadurch gewinnt der Pallaſt Te
ſo ſehr an Merkwuͤrdigkeit, daß er von den
beyden Virtnoſitaͤten ſeines Meiſters anſchau-
liche Probeſtuͤcke enthaͤlt. Wie in ſeiner Va-
terſtadt kein ſo großes Werk der Baukunſt
von ihm vorhanden iſt, als das hieſige, ſo
ſind auch die dortigen Ueberbleibſel ſeines
Pinſels theils geringer, theils zweifelhafter.
Er hat Antheil an manchen Werken Raphaels,
die dieſer bloß zeichnete oder anlegte, und Ju-
lius mit andern Schuͤlern deſſelben ausmalte;
und man zeigt in den „Stanze“ und in der
„Farnesina“ zu Rom, Figuren und ganze
Gruppen, welche die Ueberlieferung dem Ju-
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