Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 18). 2. Bd. Stuttgart, 1899.

Bild:
<< vorherige Seite

die große Neuigkeit auf ihren Gatten, sowie auf ihre junge Anverwandte machen würde.

"Zdenkos Verlobung mit Gina Ginori," las Annie.

"Wer ist das?" fragte etwas scharf der Graf.

"Nun, die Gina Ginori, eine von den zwei reichen Ginoris, den Töchtern der Marchese Ginori. Seine Mutter war eine Russin; von der stammt das Vermögen. Sie sind mit meiner guten Freundin, der Franziska Zell, verwandt, und bei Zells hat Zdenko die Ginori kennen gelernt. Lies nur weiter, Annie."

Annie las: "Mit Gina Ginori. Oder hast Du noch nichts von der Verlobung gehört? Freilich, öffentlich ist noch nichts, und wenn ich die Franziska frag', so antwortet sie ausweichend, die jungen Leute verkehrten gern miteinander, aber von einer Verlobung könne wahrlich nicht die Rede sein. Na, wenn ein bildhübscher junger Mann, wie dein Sohn Zdenko, Tag für Tag ein Haus besucht, in dem sich ein junges Mädchen befindet, das sich lebhaft für ihn interessiert, da weiß man, wie viel es geschlagen hat.

"Du weißt, die Zells haben Zdibitz gemietet, und das liegt nur eine Stunde von Breznitz entfernt; daher die Bekanntschaft Deines Sohnes mit der Ginori, die bei ihrer Tante Zell den Sommer verbringt.

die große Neuigkeit auf ihren Gatten, sowie auf ihre junge Anverwandte machen würde.

„Zdenkos Verlobung mit Gina Ginori,“ las Annie.

„Wer ist das?“ fragte etwas scharf der Graf.

„Nun, die Gina Ginori, eine von den zwei reichen Ginoris, den Töchtern der Marchese Ginori. Seine Mutter war eine Russin; von der stammt das Vermögen. Sie sind mit meiner guten Freundin, der Franziska Zell, verwandt, und bei Zells hat Zdenko die Ginori kennen gelernt. Lies nur weiter, Annie.“

Annie las: „Mit Gina Ginori. Oder hast Du noch nichts von der Verlobung gehört? Freilich, öffentlich ist noch nichts, und wenn ich die Franziska frag’, so antwortet sie ausweichend, die jungen Leute verkehrten gern miteinander, aber von einer Verlobung könne wahrlich nicht die Rede sein. Na, wenn ein bildhübscher junger Mann, wie dein Sohn Zdenko, Tag für Tag ein Haus besucht, in dem sich ein junges Mädchen befindet, das sich lebhaft für ihn interessiert, da weiß man, wie viel es geschlagen hat.

„Du weißt, die Zells haben Zdibitz gemietet, und das liegt nur eine Stunde von Breznitz entfernt; daher die Bekanntschaft Deines Sohnes mit der Ginori, die bei ihrer Tante Zell den Sommer verbringt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0085" n="85"/>
die große Neuigkeit auf ihren Gatten, sowie auf ihre junge Anverwandte machen würde.</p>
        <p>&#x201E;Zdenkos Verlobung mit Gina Ginori,&#x201C; las Annie.</p>
        <p>&#x201E;Wer ist das?&#x201C; fragte etwas scharf der Graf.</p>
        <p>&#x201E;Nun, die Gina Ginori, eine von den zwei reichen Ginoris, den Töchtern der Marchese Ginori. Seine Mutter war eine Russin; von der stammt das Vermögen. Sie sind mit meiner guten Freundin, der Franziska Zell, verwandt, und bei Zells hat Zdenko die Ginori kennen gelernt. Lies nur weiter, Annie.&#x201C;</p>
        <p>Annie las: &#x201E;Mit Gina Ginori. Oder hast Du noch nichts von der Verlobung gehört? Freilich, öffentlich ist noch nichts, und wenn ich die Franziska frag&#x2019;, so antwortet sie ausweichend, die jungen Leute verkehrten gern miteinander, aber von einer Verlobung könne wahrlich nicht die Rede sein. Na, wenn ein bildhübscher junger Mann, wie dein Sohn Zdenko, Tag für Tag ein Haus besucht, in dem sich ein junges Mädchen befindet, das sich lebhaft für ihn interessiert, da weiß man, wie viel es geschlagen hat.</p>
        <p>&#x201E;Du weißt, die Zells haben Zdibitz gemietet, und das liegt nur eine Stunde von Breznitz entfernt; daher die Bekanntschaft Deines Sohnes mit der Ginori, die bei ihrer Tante Zell den Sommer verbringt.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0085] die große Neuigkeit auf ihren Gatten, sowie auf ihre junge Anverwandte machen würde. „Zdenkos Verlobung mit Gina Ginori,“ las Annie. „Wer ist das?“ fragte etwas scharf der Graf. „Nun, die Gina Ginori, eine von den zwei reichen Ginoris, den Töchtern der Marchese Ginori. Seine Mutter war eine Russin; von der stammt das Vermögen. Sie sind mit meiner guten Freundin, der Franziska Zell, verwandt, und bei Zells hat Zdenko die Ginori kennen gelernt. Lies nur weiter, Annie.“ Annie las: „Mit Gina Ginori. Oder hast Du noch nichts von der Verlobung gehört? Freilich, öffentlich ist noch nichts, und wenn ich die Franziska frag’, so antwortet sie ausweichend, die jungen Leute verkehrten gern miteinander, aber von einer Verlobung könne wahrlich nicht die Rede sein. Na, wenn ein bildhübscher junger Mann, wie dein Sohn Zdenko, Tag für Tag ein Haus besucht, in dem sich ein junges Mädchen befindet, das sich lebhaft für ihn interessiert, da weiß man, wie viel es geschlagen hat. „Du weißt, die Zells haben Zdibitz gemietet, und das liegt nur eine Stunde von Breznitz entfernt; daher die Bekanntschaft Deines Sohnes mit der Ginori, die bei ihrer Tante Zell den Sommer verbringt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Geviertstriche „—“ werden als normale Gedankenstriche „–“ wiedergegeben.
  • Die Majuskelschreibweise Ae, Oe, Ue wird als Ä, Ö, Ü wiedergegeben.
  • Worttrennungen am Zeilenende werden ignoriert. Das Wort wird noch auf der gleichen Seite vervollständigt.
  • Die Transkription folgt im Übrigen dem Original.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899/85
Zitationshilfe: Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 18). 2. Bd. Stuttgart, 1899, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899/85>, abgerufen am 27.11.2024.