Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 18). 2. Bd. Stuttgart, 1899.

Bild:
<< vorherige Seite

sie mitgenommen? Oder hatte jemand den Arzt gebraucht?

Emma langte nach dem Knopf der elektrischen Klingel und drückte darauf.

Die Kammerjungfer erschien.

"Was wünscht die Komtesse, ist Komtesse besser?" fragte die Zofe.

Aber Emma antwortete gar nicht auf die Frage in betreff ihres Befindens.

"Wen hat der Wagen gebracht?"

"Die Herrschaften sind aus Breznitz zurückgekommen."

"Ah!" Emma runzelte die Stirn. "Wollen Sie meiner Schwester melden, ich lasse sie bitten, sich sofort zu mir zu bemühen."

"Die Komtesse Gina ist nicht mitgekommen, die Komtesse Gina ist in Monbijou geblieben."

"Meine Schwester in Monbijou geblieben? Ohne meine Tante! Haben Sie den Verstand verloren?"

"Ich habe gar nichts verloren," erwiderte empfindlich die Zofe, "ich weiß nur, daß Komtesse Gina nicht mit der Frau Gräfin und dem Herrn Grafen zurückgekommen ist."

Emma blieb starr. "Wollen Sie also meiner Tante sagen, ich ließe sie bitten, sich zu mir zu bemühen, ich ließe sie dringend bitten," rief sie hastig.

Als um weniges später die Gräfin Zell zu ihr

sie mitgenommen? Oder hatte jemand den Arzt gebraucht?

Emma langte nach dem Knopf der elektrischen Klingel und drückte darauf.

Die Kammerjungfer erschien.

„Was wünscht die Komtesse, ist Komtesse besser?“ fragte die Zofe.

Aber Emma antwortete gar nicht auf die Frage in betreff ihres Befindens.

„Wen hat der Wagen gebracht?“

„Die Herrschaften sind aus Breznitz zurückgekommen.“

„Ah!“ Emma runzelte die Stirn. „Wollen Sie meiner Schwester melden, ich lasse sie bitten, sich sofort zu mir zu bemühen.“

„Die Komtesse Gina ist nicht mitgekommen, die Komtesse Gina ist in Monbijou geblieben.“

„Meine Schwester in Monbijou geblieben? Ohne meine Tante! Haben Sie den Verstand verloren?“

„Ich habe gar nichts verloren,“ erwiderte empfindlich die Zofe, „ich weiß nur, daß Komtesse Gina nicht mit der Frau Gräfin und dem Herrn Grafen zurückgekommen ist.“

Emma blieb starr. „Wollen Sie also meiner Tante sagen, ich ließe sie bitten, sich zu mir zu bemühen, ich ließe sie dringend bitten,“ rief sie hastig.

Als um weniges später die Gräfin Zell zu ihr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0007" n="7"/>
sie mitgenommen? Oder hatte jemand den Arzt gebraucht?</p>
        <p>Emma langte nach dem Knopf der elektrischen Klingel und drückte darauf.</p>
        <p>Die Kammerjungfer erschien.</p>
        <p>&#x201E;Was wünscht die Komtesse, ist Komtesse besser?&#x201C; fragte die Zofe.</p>
        <p>Aber Emma antwortete gar nicht auf die Frage in betreff ihres Befindens.</p>
        <p>&#x201E;Wen hat der Wagen gebracht?&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Die Herrschaften sind aus Breznitz zurückgekommen.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Ah!&#x201C; Emma runzelte die Stirn. &#x201E;Wollen Sie meiner Schwester melden, ich lasse sie bitten, sich sofort zu mir zu bemühen.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Die Komtesse Gina ist nicht mitgekommen, die Komtesse Gina ist in Monbijou geblieben.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Meine Schwester in Monbijou geblieben? Ohne meine Tante! Haben Sie den Verstand verloren?&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Ich habe gar nichts verloren,&#x201C; erwiderte empfindlich die Zofe, &#x201E;ich weiß nur, daß Komtesse Gina nicht mit der Frau Gräfin und dem Herrn Grafen zurückgekommen ist.&#x201C;</p>
        <p>Emma blieb starr. &#x201E;Wollen Sie also meiner Tante sagen, ich ließe sie bitten, sich zu mir zu bemühen, ich ließe sie dringend bitten,&#x201C; rief sie hastig.</p>
        <p>Als um weniges später die Gräfin Zell zu ihr
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0007] sie mitgenommen? Oder hatte jemand den Arzt gebraucht? Emma langte nach dem Knopf der elektrischen Klingel und drückte darauf. Die Kammerjungfer erschien. „Was wünscht die Komtesse, ist Komtesse besser?“ fragte die Zofe. Aber Emma antwortete gar nicht auf die Frage in betreff ihres Befindens. „Wen hat der Wagen gebracht?“ „Die Herrschaften sind aus Breznitz zurückgekommen.“ „Ah!“ Emma runzelte die Stirn. „Wollen Sie meiner Schwester melden, ich lasse sie bitten, sich sofort zu mir zu bemühen.“ „Die Komtesse Gina ist nicht mitgekommen, die Komtesse Gina ist in Monbijou geblieben.“ „Meine Schwester in Monbijou geblieben? Ohne meine Tante! Haben Sie den Verstand verloren?“ „Ich habe gar nichts verloren,“ erwiderte empfindlich die Zofe, „ich weiß nur, daß Komtesse Gina nicht mit der Frau Gräfin und dem Herrn Grafen zurückgekommen ist.“ Emma blieb starr. „Wollen Sie also meiner Tante sagen, ich ließe sie bitten, sich zu mir zu bemühen, ich ließe sie dringend bitten,“ rief sie hastig. Als um weniges später die Gräfin Zell zu ihr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Geviertstriche „—“ werden als normale Gedankenstriche „–“ wiedergegeben.
  • Die Majuskelschreibweise Ae, Oe, Ue wird als Ä, Ö, Ü wiedergegeben.
  • Worttrennungen am Zeilenende werden ignoriert. Das Wort wird noch auf der gleichen Seite vervollständigt.
  • Die Transkription folgt im Übrigen dem Original.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899/7
Zitationshilfe: Schubin, Ossip: Vollmondzauber. In: Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek (Fünfzehnter Jahrgang. Band 18). 2. Bd. Stuttgart, 1899, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_vollmondzauber02_1899/7>, abgerufen am 21.11.2024.