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Schubin, Ossip: Etiquette. Eine Rococo-Arabeske. Berlin, 1887.

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dem Aufgebot der letzten Kraft hinüber und kriecht durch das schwere, thaunasse Riedgras so weit von der Abtei hinweg, als seine Kräfte reichen. Dann streckt er sich müde aus, legt den Kopf auf einen Stein und wartet, ob ihm das Glück wohl noch einmal zulächeln wird in Form eines zufällig Vorübergehenden, der sich seiner annehmen könnte.

Er wartet umsonst.

Der Verband hat sich völlig gelöst, das Blut fließt rasch, seine Kräfte schwinden - sein Bewußtsein verwischt sich. Allerhand Trugbilder umgaukeln seine brechenden Augen, verschwommen, wie in eine Wolke von Puder eingehüllt.

Er sieht einen Reigen von hübschen Frauen und vornehmen Cavalieren um einen großen, hochmüthigen Mann gruppirt, - und alle scheinen sie nichts zu thun zu haben, als sich zu unterhalten und den einen Mann aufzuheitern. Die pittoreske Pracht der königlichen Jagd schillert an ihm vorüber, große Nebelfetzen hängen in den halbentblätterten Ästen der uralten Eichen von Fontainebleau, lange, schräge Herbstsonnenstrahlen schimmern röthlich auf den Pfützen in

dem Aufgebot der letzten Kraft hinüber und kriecht durch das schwere, thaunasse Riedgras so weit von der Abtei hinweg, als seine Kräfte reichen. Dann streckt er sich müde aus, legt den Kopf auf einen Stein und wartet, ob ihm das Glück wohl noch einmal zulächeln wird in Form eines zufällig Vorübergehenden, der sich seiner annehmen könnte.

Er wartet umsonst.

Der Verband hat sich völlig gelöst, das Blut fließt rasch, seine Kräfte schwinden – sein Bewußtsein verwischt sich. Allerhand Trugbilder umgaukeln seine brechenden Augen, verschwommen, wie in eine Wolke von Puder eingehüllt.

Er sieht einen Reigen von hübschen Frauen und vornehmen Cavalieren um einen großen, hochmüthigen Mann gruppirt, – und alle scheinen sie nichts zu thun zu haben, als sich zu unterhalten und den einen Mann aufzuheitern. Die pittoreske Pracht der königlichen Jagd schillert an ihm vorüber, große Nebelfetzen hängen in den halbentblätterten Ästen der uralten Eichen von Fontainebleau, lange, schräge Herbstsonnenstrahlen schimmern röthlich auf den Pfützen in

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[99/0099] dem Aufgebot der letzten Kraft hinüber und kriecht durch das schwere, thaunasse Riedgras so weit von der Abtei hinweg, als seine Kräfte reichen. Dann streckt er sich müde aus, legt den Kopf auf einen Stein und wartet, ob ihm das Glück wohl noch einmal zulächeln wird in Form eines zufällig Vorübergehenden, der sich seiner annehmen könnte. Er wartet umsonst. Der Verband hat sich völlig gelöst, das Blut fließt rasch, seine Kräfte schwinden – sein Bewußtsein verwischt sich. Allerhand Trugbilder umgaukeln seine brechenden Augen, verschwommen, wie in eine Wolke von Puder eingehüllt. Er sieht einen Reigen von hübschen Frauen und vornehmen Cavalieren um einen großen, hochmüthigen Mann gruppirt, – und alle scheinen sie nichts zu thun zu haben, als sich zu unterhalten und den einen Mann aufzuheitern. Die pittoreske Pracht der königlichen Jagd schillert an ihm vorüber, große Nebelfetzen hängen in den halbentblätterten Ästen der uralten Eichen von Fontainebleau, lange, schräge Herbstsonnenstrahlen schimmern röthlich auf den Pfützen in

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Zitationshilfe: Schubin, Ossip: Etiquette. Eine Rococo-Arabeske. Berlin, 1887, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubin_etiquette_1887/99>, abgerufen am 24.11.2024.