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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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unsrer Zeit von allen Seiten anerkannt, daß, wenn
der Natur bey dem ersten Entstehen der organischen und
lebendigen Körper aus ihr, einige Mitwirkung zuge-
schrieben werde, wie dies nicht anders möglich ist,
hierbey die Atmosphäre vorzüglich thätig gewesen seyn
müsse, aus deren Wechselwirkung mit etwas Flüssigem
wir noch jezt die ersten Anfänge des Thier und Pflan-
zenreichs hervorgehen, und das Leben in dem bestän-
digen Bedürfniß des Athmens erhalten sehen. Dieses
läßt allerdings eine viel vollkommnere und wirksamere
Natur der Atmosphäre in jener früheren Zeit voraus-
setzen. Auf der andern Seite kennen wir noch jezt ei-
nige merkwürdige Naturereignisse, bey denen die Bewe-
gungen der Luft noch von einem wirklichen, gleichsam
articulirten Ton begleitet sind. Von dieser Art ist
vornehmlich jenes merkwurdige Phänomen, welches
unter dem Nahmen Luftmusic, oder Teufelsstim-
me auf Ceylon und in den benachbarten Ländern
wahrgenommen ist. Es ist dieses, den Eingebohr-
nen wohlbekannte Phänomen, noch bis in die neue-
ste Zeit von so vielen glaubwürdigen Reisenden beob-
achtet, daß sich an ihm schon längst nicht mehr zwei-
feln läßt. Wir wollen es nach dem Bericht eines
Augenzeugen, welcher der Erzählung der Eingebohr-
nen und aller früheren Reisenden nicht glauben mögen
bis er es selber beobachtet, beschreiben:

Es läßt sich diese Naturstimme vorzüglich in stil-
len heitren Nächten, doch, wie aus andren ähnlichen

unſrer Zeit von allen Seiten anerkannt, daß, wenn
der Natur bey dem erſten Entſtehen der organiſchen und
lebendigen Koͤrper aus ihr, einige Mitwirkung zuge-
ſchrieben werde, wie dies nicht anders moͤglich iſt,
hierbey die Atmosphaͤre vorzuͤglich thaͤtig geweſen ſeyn
muͤſſe, aus deren Wechſelwirkung mit etwas Fluͤſſigem
wir noch jezt die erſten Anfaͤnge des Thier und Pflan-
zenreichs hervorgehen, und das Leben in dem beſtaͤn-
digen Beduͤrfniß des Athmens erhalten ſehen. Dieſes
laͤßt allerdings eine viel vollkommnere und wirkſamere
Natur der Atmosphaͤre in jener fruͤheren Zeit voraus-
ſetzen. Auf der andern Seite kennen wir noch jezt ei-
nige merkwuͤrdige Naturereigniſſe, bey denen die Bewe-
gungen der Luft noch von einem wirklichen, gleichſam
articulirten Ton begleitet ſind. Von dieſer Art iſt
vornehmlich jenes merkwurdige Phaͤnomen, welches
unter dem Nahmen Luftmuſic, oder Teufelsſtim-
me auf Ceylon und in den benachbarten Laͤndern
wahrgenommen iſt. Es iſt dieſes, den Eingebohr-
nen wohlbekannte Phaͤnomen, noch bis in die neue-
ſte Zeit von ſo vielen glaubwuͤrdigen Reiſenden beob-
achtet, daß ſich an ihm ſchon laͤngſt nicht mehr zwei-
feln laͤßt. Wir wollen es nach dem Bericht eines
Augenzeugen, welcher der Erzaͤhlung der Eingebohr-
nen und aller fruͤheren Reiſenden nicht glauben moͤgen
bis er es ſelber beobachtet, beſchreiben:

Es laͤßt ſich dieſe Naturſtimme vorzuͤglich in ſtil-
len heitren Naͤchten, doch, wie aus andren aͤhnlichen

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[64/0078] unſrer Zeit von allen Seiten anerkannt, daß, wenn der Natur bey dem erſten Entſtehen der organiſchen und lebendigen Koͤrper aus ihr, einige Mitwirkung zuge- ſchrieben werde, wie dies nicht anders moͤglich iſt, hierbey die Atmosphaͤre vorzuͤglich thaͤtig geweſen ſeyn muͤſſe, aus deren Wechſelwirkung mit etwas Fluͤſſigem wir noch jezt die erſten Anfaͤnge des Thier und Pflan- zenreichs hervorgehen, und das Leben in dem beſtaͤn- digen Beduͤrfniß des Athmens erhalten ſehen. Dieſes laͤßt allerdings eine viel vollkommnere und wirkſamere Natur der Atmosphaͤre in jener fruͤheren Zeit voraus- ſetzen. Auf der andern Seite kennen wir noch jezt ei- nige merkwuͤrdige Naturereigniſſe, bey denen die Bewe- gungen der Luft noch von einem wirklichen, gleichſam articulirten Ton begleitet ſind. Von dieſer Art iſt vornehmlich jenes merkwurdige Phaͤnomen, welches unter dem Nahmen Luftmuſic, oder Teufelsſtim- me auf Ceylon und in den benachbarten Laͤndern wahrgenommen iſt. Es iſt dieſes, den Eingebohr- nen wohlbekannte Phaͤnomen, noch bis in die neue- ſte Zeit von ſo vielen glaubwuͤrdigen Reiſenden beob- achtet, daß ſich an ihm ſchon laͤngſt nicht mehr zwei- feln laͤßt. Wir wollen es nach dem Bericht eines Augenzeugen, welcher der Erzaͤhlung der Eingebohr- nen und aller fruͤheren Reiſenden nicht glauben moͤgen bis er es ſelber beobachtet, beſchreiben: Es laͤßt ſich dieſe Naturſtimme vorzuͤglich in ſtil- len heitren Naͤchten, doch, wie aus andren aͤhnlichen

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/78>, abgerufen am 23.11.2024.