zu beweisen, so werden sie sich vor der Hand auf kei- ne Weise über diese Gränze verbreiten, und selbst das eigentliche Verhältniß, nach welchem sich die Neigung der Bahnen, die Lage der Kno- ten und Apsiden des einen Planeten aus denen des andern genau bestimmen lassen, und welches beyläufig das einfachste und am leichtesten in die Augen fallende unter allen ist, wird außerhalb den nothwendigen Gränzen dieser Abhandlung liegen.
25.
Es würde der Natur der Sache eben so wenig an- gemessen scheinen, wenn wir die Neigung der Plane- tenbahnen und die Lage ihrer Knoten auf die Erdbahn beziehen wollten, als wenn wir bey den Entfernungen aller Planeten, als gemeinschaftlichen Maasstab, blos den Halbmesser der Erde anwenden wollten. Wir müssen daher zuerst jene Elemente auf die Ebene des Sonnenaequators beziehen.
Es wird die Neigung desselben auf der Ecliptik 71/2°, die Lage seiner Knoten neuerdings auf den 68sten *) und 248sten Grad derselben festgesetzt. Vormals hat Cassini in den Memoir. de l' Acad. royal. des sc. für d. J. 1734, diese Berechnung für die 5 älteren Planeten vorgenommen, wobey er die Neigung des Sonnenäqua- tors so wie wir, die Lage der Knoten in den 70sten und 250sten Grade der Ecliptic vorausgesetzet; neuer-
*) Vielleicht würden die nachstehenden Berechnungen der Wahrheit noch näher gekommen seyn, wenn sie, aus spä- ter anzuführenden Gründen, statt des 68sten, den 691sten Grad der Länge zu Grunde gelegt hätten.
zu beweiſen, ſo werden ſie ſich vor der Hand auf kei- ne Weiſe uͤber dieſe Graͤnze verbreiten, und ſelbſt das eigentliche Verhaͤltniß, nach welchem ſich die Neigung der Bahnen, die Lage der Kno- ten und Apſiden des einen Planeten aus denen des andern genau beſtimmen laſſen, und welches beylaͤufig das einfachſte und am leichteſten in die Augen fallende unter allen iſt, wird außerhalb den nothwendigen Graͤnzen dieſer Abhandlung liegen.
25.
Es wuͤrde der Natur der Sache eben ſo wenig an- gemeſſen ſcheinen, wenn wir die Neigung der Plane- tenbahnen und die Lage ihrer Knoten auf die Erdbahn beziehen wollten, als wenn wir bey den Entfernungen aller Planeten, als gemeinſchaftlichen Maasſtab, blos den Halbmeſſer der Erde anwenden wollten. Wir muͤſſen daher zuerſt jene Elemente auf die Ebene des Sonnenaequators beziehen.
Es wird die Neigung deſſelben auf der Ecliptik 7½°, die Lage ſeiner Knoten neuerdings auf den 68ſten *) und 248ſten Grad derſelben feſtgeſetzt. Vormals hat Caſſini in den Memoir. de l’ Acad. royal. des ſc. fuͤr d. J. 1734, dieſe Berechnung fuͤr die 5 aͤlteren Planeten vorgenommen, wobey er die Neigung des Sonnenaͤqua- tors ſo wie wir, die Lage der Knoten in den 70ſten und 250ſten Grade der Ecliptic vorausgeſetzet; neuer-
*) Vielleicht wuͤrden die nachſtehenden Berechnungen der Wahrheit noch naͤher gekommen ſeyn, wenn ſie, aus ſpaͤ- ter anzufuͤhrenden Gruͤnden, ſtatt des 68ſten, den 691ſten Grad der Laͤnge zu Grunde gelegt haͤtten.
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zu beweiſen, ſo werden ſie ſich vor der Hand auf kei-
ne Weiſe uͤber dieſe Graͤnze verbreiten, und ſelbſt das
eigentliche Verhaͤltniß, nach welchem ſich die
Neigung der Bahnen, die Lage der Kno-
ten und Apſiden des einen Planeten aus
denen des andern genau beſtimmen laſſen,
und welches beylaͤufig das einfachſte und am leichteſten
in die Augen fallende unter allen iſt, wird außerhalb den
nothwendigen Graͤnzen dieſer Abhandlung liegen.
25.
Es wuͤrde der Natur der Sache eben ſo wenig an-
gemeſſen ſcheinen, wenn wir die Neigung der Plane-
tenbahnen und die Lage ihrer Knoten auf die Erdbahn
beziehen wollten, als wenn wir bey den Entfernungen
aller Planeten, als gemeinſchaftlichen Maasſtab, blos
den Halbmeſſer der Erde anwenden wollten. Wir
muͤſſen daher zuerſt jene Elemente auf die Ebene des
Sonnenaequators beziehen.
Es wird die Neigung deſſelben auf der Ecliptik
7½°, die Lage ſeiner Knoten neuerdings auf den 68ſten *)
und 248ſten Grad derſelben feſtgeſetzt. Vormals hat
Caſſini in den Memoir. de l’ Acad. royal. des ſc. fuͤr d.
J. 1734, dieſe Berechnung fuͤr die 5 aͤlteren Planeten
vorgenommen, wobey er die Neigung des Sonnenaͤqua-
tors ſo wie wir, die Lage der Knoten in den 70ſten
und 250ſten Grade der Ecliptic vorausgeſetzet; neuer-
*) Vielleicht wuͤrden die nachſtehenden Berechnungen der
Wahrheit noch naͤher gekommen ſeyn, wenn ſie, aus ſpaͤ-
ter anzufuͤhrenden Gruͤnden, ſtatt des 68ſten, den 691ſten
Grad der Laͤnge zu Grunde gelegt haͤtten.
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/461>, abgerufen am 23.11.2024.
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