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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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chen. Sie gehören nun nicht mehr diesem, sondern
vielmehr einem höheren Ganzen an, zu welchem sich
der Planet selber als Theil verhält, und das sich den
Sinnen als Sonne darstellt. Endlich wird in dem
Licht des Verbrennungsprocesses, welcher erst durch
die Gegenwart der Atmosphäre möglich wurde, in
dem positiven Gegensatz jenes höhere Ganze, die Son-
ne selber dargestellt. Mit dem Eintritt des Lichts ist
nun die äußerste Gränze der anorgischen Welt erreicht,
und jenseit derselben erhebt sich das organische Leben.

Die Gegensätze, aus deren Wechselwirkung sich
dasselbe erhebt, sind Anfangs fast noch unverändert
die, welche sich im Verbrennungsproceß thätig zeigen,
und an seinen ersten Anfängen wenigstens, läßt sich das
organische Leben mit Recht mit ihm vergleichen, ob-
wohl dieser Vergleich öfters zu weit getrieben worden.
Es wird im Organischen in dem höheren Gegensatz,
welcher zuletzt im Thierreich als Nervensystem er-
scheint, die Ursache des allgemeinen Lebens immer hö-
her und vollkommner dargestellt. Diese ist es, wel-
che, als sie sich zuerst den Dingen in dem Planeten,
vollkommner dann in der Sonne offenbarte, zuletzt
unmittelbarer und inniger, in dem Werk des Lebens und
der Wechselwirkung seiner Gegensätze, endlich in dem
geistigen Ideal desselben angeschaut wird. Es ist die-
selbe, die hier als Schwere, dort als Licht, hier als
Leben, dort als Bewußtseyn und Begeisterung er-
scheint.

So zeigte sich uns von den ersten Regungen einer
selbstständigeren Thätigkeit im Anorgischen, ein unun-
terbrochner Weg zu der Geschichte des organischen Le-

chen. Sie gehoͤren nun nicht mehr dieſem, ſondern
vielmehr einem hoͤheren Ganzen an, zu welchem ſich
der Planet ſelber als Theil verhaͤlt, und das ſich den
Sinnen als Sonne darſtellt. Endlich wird in dem
Licht des Verbrennungsproceſſes, welcher erſt durch
die Gegenwart der Atmosphaͤre moͤglich wurde, in
dem poſitiven Gegenſatz jenes hoͤhere Ganze, die Son-
ne ſelber dargeſtellt. Mit dem Eintritt des Lichts iſt
nun die aͤußerſte Graͤnze der anorgiſchen Welt erreicht,
und jenſeit derſelben erhebt ſich das organiſche Leben.

Die Gegenſaͤtze, aus deren Wechſelwirkung ſich
daſſelbe erhebt, ſind Anfangs faſt noch unveraͤndert
die, welche ſich im Verbrennungsproceß thaͤtig zeigen,
und an ſeinen erſten Anfaͤngen wenigſtens, laͤßt ſich das
organiſche Leben mit Recht mit ihm vergleichen, ob-
wohl dieſer Vergleich oͤfters zu weit getrieben worden.
Es wird im Organiſchen in dem hoͤheren Gegenſatz,
welcher zuletzt im Thierreich als Nervenſyſtem er-
ſcheint, die Urſache des allgemeinen Lebens immer hoͤ-
her und vollkommner dargeſtellt. Dieſe iſt es, wel-
che, als ſie ſich zuerſt den Dingen in dem Planeten,
vollkommner dann in der Sonne offenbarte, zuletzt
unmittelbarer und inniger, in dem Werk des Lebens und
der Wechſelwirkung ſeiner Gegenſaͤtze, endlich in dem
geiſtigen Ideal deſſelben angeſchaut wird. Es iſt die-
ſelbe, die hier als Schwere, dort als Licht, hier als
Leben, dort als Bewußtſeyn und Begeiſterung er-
ſcheint.

So zeigte ſich uns von den erſten Regungen einer
ſelbſtſtaͤndigeren Thaͤtigkeit im Anorgiſchen, ein unun-
terbrochner Weg zu der Geſchichte des organiſchen Le-

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[376/0390] chen. Sie gehoͤren nun nicht mehr dieſem, ſondern vielmehr einem hoͤheren Ganzen an, zu welchem ſich der Planet ſelber als Theil verhaͤlt, und das ſich den Sinnen als Sonne darſtellt. Endlich wird in dem Licht des Verbrennungsproceſſes, welcher erſt durch die Gegenwart der Atmosphaͤre moͤglich wurde, in dem poſitiven Gegenſatz jenes hoͤhere Ganze, die Son- ne ſelber dargeſtellt. Mit dem Eintritt des Lichts iſt nun die aͤußerſte Graͤnze der anorgiſchen Welt erreicht, und jenſeit derſelben erhebt ſich das organiſche Leben. Die Gegenſaͤtze, aus deren Wechſelwirkung ſich daſſelbe erhebt, ſind Anfangs faſt noch unveraͤndert die, welche ſich im Verbrennungsproceß thaͤtig zeigen, und an ſeinen erſten Anfaͤngen wenigſtens, laͤßt ſich das organiſche Leben mit Recht mit ihm vergleichen, ob- wohl dieſer Vergleich oͤfters zu weit getrieben worden. Es wird im Organiſchen in dem hoͤheren Gegenſatz, welcher zuletzt im Thierreich als Nervenſyſtem er- ſcheint, die Urſache des allgemeinen Lebens immer hoͤ- her und vollkommner dargeſtellt. Dieſe iſt es, wel- che, als ſie ſich zuerſt den Dingen in dem Planeten, vollkommner dann in der Sonne offenbarte, zuletzt unmittelbarer und inniger, in dem Werk des Lebens und der Wechſelwirkung ſeiner Gegenſaͤtze, endlich in dem geiſtigen Ideal deſſelben angeſchaut wird. Es iſt die- ſelbe, die hier als Schwere, dort als Licht, hier als Leben, dort als Bewußtſeyn und Begeiſterung er- ſcheint. So zeigte ſich uns von den erſten Regungen einer ſelbſtſtaͤndigeren Thaͤtigkeit im Anorgiſchen, ein unun- terbrochner Weg zu der Geſchichte des organiſchen Le-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/390>, abgerufen am 23.11.2024.