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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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den, in denen wir an einem andren Orte jenen Zustand
derselben erkannt haben, wo das Einzelne in die Ge-
meinschaft des Lebens und Daseyns eines höheren Gan-
zen tritt.

Es stellt in der gegenseitigen Wirkung der höhere
Gegensatz dem niederen die belebende Ursache dar, wie
in der Schwere die Sonne den Planeten, die Erde den
einzelnen Körpern. Hierdurch wird an ihnen der Geist
des Ganzen wie an dem Menschen in den Momenten ei-
ner ähnlichen geistigen Wirkung das Göttliche offenbart,
und was dort als Magnetismus, Licht u. s. w. erscheint,
wird hier als Begeisterung gesehen.

Die organische Welt ist, wie es scheint, mit der
jetzigen Atmosphäre zugleich aufgetreten. Diese ist
erst das höhere und vollkommnere Mittelglied einer
Wechselwirkung der besondern irdischen Natur mit dem
höheren Weltganzen, und wenn es auch den Einflüs-
sen desselben zuzuschreiben ist, daß schon in den frühe-
ren Zeiten der Gebirgsbildung, wo die Atmosphäre
wenigstens noch nicht mit der Erdfläche (die noch vom
Wasser bedeckt war) in Berührung stund, die Nieder-
schläge der verschiednen Perioden von so ganz verschie-
dener Beschaffenheit gefunden werden, so daß mit
Recht auf einen in andren Zeiten ganz veränderten Ge-
halt der Fluthen geschlossen wird; so hat sich wenig-
stens vor dem Auftreten der Atmosphäre, bei einem
noch flüssigeren Zustand des Erdkörpers, jener Einfluß
eines höheren Ganzen nicht an die Einzelnen sondern
an die Gesammtmasse wenden müssen. Erst die At-

den, in denen wir an einem andren Orte jenen Zuſtand
derſelben erkannt haben, wo das Einzelne in die Ge-
meinſchaft des Lebens und Daſeyns eines hoͤheren Gan-
zen tritt.

Es ſtellt in der gegenſeitigen Wirkung der hoͤhere
Gegenſatz dem niederen die belebende Urſache dar, wie
in der Schwere die Sonne den Planeten, die Erde den
einzelnen Koͤrpern. Hierdurch wird an ihnen der Geiſt
des Ganzen wie an dem Menſchen in den Momenten ei-
ner aͤhnlichen geiſtigen Wirkung das Goͤttliche offenbart,
und was dort als Magnetismus, Licht u. ſ. w. erſcheint,
wird hier als Begeiſterung geſehen.

Die organiſche Welt iſt, wie es ſcheint, mit der
jetzigen Atmosphaͤre zugleich aufgetreten. Dieſe iſt
erſt das hoͤhere und vollkommnere Mittelglied einer
Wechſelwirkung der beſondern irdiſchen Natur mit dem
hoͤheren Weltganzen, und wenn es auch den Einfluͤſ-
ſen deſſelben zuzuſchreiben iſt, daß ſchon in den fruͤhe-
ren Zeiten der Gebirgsbildung, wo die Atmosphaͤre
wenigſtens noch nicht mit der Erdflaͤche (die noch vom
Waſſer bedeckt war) in Beruͤhrung ſtund, die Nieder-
ſchlaͤge der verſchiednen Perioden von ſo ganz verſchie-
dener Beſchaffenheit gefunden werden, ſo daß mit
Recht auf einen in andren Zeiten ganz veraͤnderten Ge-
halt der Fluthen geſchloſſen wird; ſo hat ſich wenig-
ſtens vor dem Auftreten der Atmosphaͤre, bei einem
noch fluͤſſigeren Zuſtand des Erdkoͤrpers, jener Einfluß
eines hoͤheren Ganzen nicht an die Einzelnen ſondern
an die Geſammtmaſſe wenden muͤſſen. Erſt die At-

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[204/0218] den, in denen wir an einem andren Orte jenen Zuſtand derſelben erkannt haben, wo das Einzelne in die Ge- meinſchaft des Lebens und Daſeyns eines hoͤheren Gan- zen tritt. Es ſtellt in der gegenſeitigen Wirkung der hoͤhere Gegenſatz dem niederen die belebende Urſache dar, wie in der Schwere die Sonne den Planeten, die Erde den einzelnen Koͤrpern. Hierdurch wird an ihnen der Geiſt des Ganzen wie an dem Menſchen in den Momenten ei- ner aͤhnlichen geiſtigen Wirkung das Goͤttliche offenbart, und was dort als Magnetismus, Licht u. ſ. w. erſcheint, wird hier als Begeiſterung geſehen. Die organiſche Welt iſt, wie es ſcheint, mit der jetzigen Atmosphaͤre zugleich aufgetreten. Dieſe iſt erſt das hoͤhere und vollkommnere Mittelglied einer Wechſelwirkung der beſondern irdiſchen Natur mit dem hoͤheren Weltganzen, und wenn es auch den Einfluͤſ- ſen deſſelben zuzuſchreiben iſt, daß ſchon in den fruͤhe- ren Zeiten der Gebirgsbildung, wo die Atmosphaͤre wenigſtens noch nicht mit der Erdflaͤche (die noch vom Waſſer bedeckt war) in Beruͤhrung ſtund, die Nieder- ſchlaͤge der verſchiednen Perioden von ſo ganz verſchie- dener Beſchaffenheit gefunden werden, ſo daß mit Recht auf einen in andren Zeiten ganz veraͤnderten Ge- halt der Fluthen geſchloſſen wird; ſo hat ſich wenig- ſtens vor dem Auftreten der Atmosphaͤre, bei einem noch fluͤſſigeren Zuſtand des Erdkoͤrpers, jener Einfluß eines hoͤheren Ganzen nicht an die Einzelnen ſondern an die Geſammtmaſſe wenden muͤſſen. Erſt die At-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/218>, abgerufen am 24.11.2024.