sie und Meiste geschehen, wie auch in der physischen und geistigen Welt, der späteren langsamen Entwicklung, erst der Moment der Erzeugung und der lebendigen Idee des Ganzen vorausgehen mußte, ohne welchen jene nur krankhafte Auswüchse und Molen erzeugt, und es würde ein Jahrtausende langes, noch so langsa- mes und mühseeliges Fortarbeiten der untergeordneten Geister, das Werk des Ganzen nicht um ein Haar- breit fördern, wenn nicht aus jenen seltneren Genien der belebende, gestaltende und ordnende Funke aus- gienge. Was uns der Geist der Welt aus Jenen wahr- haf Berufenen und Begeisterten, und was er uns in jenen höheren Momenten des Empfangens der Ideen offenbart, ist das wahrhaft Göttliche unsrer Natur, und erst später fügt sich diesem, allmälig in der Welt des Besondern fortbildend, das Menschliche an.
Was Kepler als Führer und Urheber des Ganzen den künftigen Zeiten zur weitern Ausarbeitung überge- ben, das große Ganze, wozu er jenen die Ausführung und Anwendung im Einzelnen übertragen, fieng schon das seltne mathematische Talent des Neuton an, müh- sam und mit tiefer Gründlichkeit auszuarbeiten. Die- ser war berufen, zuerst Hand an das mächtige Werk zu legen, wozu der Baumeister nicht allein den Plan und Umriß, sondern auch den nöthigen Boden und die Materialien gegeben. Dem Beyspiele dieses Mannes, dessen Streben und dessen Werk dem Geist des Zeital- ters und der Menge näher verwandt war, als der des
ſie und Meiſte geſchehen, wie auch in der phyſiſchen und geiſtigen Welt, der ſpaͤteren langſamen Entwicklung, erſt der Moment der Erzeugung und der lebendigen Idee des Ganzen vorausgehen mußte, ohne welchen jene nur krankhafte Auswuͤchſe und Molen erzeugt, und es wuͤrde ein Jahrtauſende langes, noch ſo langſa- mes und muͤhſeeliges Fortarbeiten der untergeordneten Geiſter, das Werk des Ganzen nicht um ein Haar- breit foͤrdern, wenn nicht aus jenen ſeltneren Genien der belebende, geſtaltende und ordnende Funke aus- gienge. Was uns der Geiſt der Welt aus Jenen wahr- haf Berufenen und Begeiſterten, und was er uns in jenen hoͤheren Momenten des Empfangens der Ideen offenbart, iſt das wahrhaft Goͤttliche unſrer Natur, und erſt ſpaͤter fuͤgt ſich dieſem, allmaͤlig in der Welt des Beſondern fortbildend, das Menſchliche an.
Was Kepler als Fuͤhrer und Urheber des Ganzen den kuͤnftigen Zeiten zur weitern Ausarbeitung uͤberge- ben, das große Ganze, wozu er jenen die Ausfuͤhrung und Anwendung im Einzelnen uͤbertragen, fieng ſchon das ſeltne mathematiſche Talent des Neuton an, muͤh- ſam und mit tiefer Gruͤndlichkeit auszuarbeiten. Die- ſer war berufen, zuerſt Hand an das maͤchtige Werk zu legen, wozu der Baumeiſter nicht allein den Plan und Umriß, ſondern auch den noͤthigen Boden und die Materialien gegeben. Dem Beyſpiele dieſes Mannes, deſſen Streben und deſſen Werk dem Geiſt des Zeital- ters und der Menge naͤher verwandt war, als der des
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ſie und Meiſte geſchehen, wie auch in der phyſiſchen
und geiſtigen Welt, der ſpaͤteren langſamen Entwicklung,
erſt der Moment der Erzeugung und der lebendigen
Idee des Ganzen vorausgehen mußte, ohne welchen
jene nur krankhafte Auswuͤchſe und Molen erzeugt,
und es wuͤrde ein Jahrtauſende langes, noch ſo langſa-
mes und muͤhſeeliges Fortarbeiten der untergeordneten
Geiſter, das Werk des Ganzen nicht um ein Haar-
breit foͤrdern, wenn nicht aus jenen ſeltneren Genien
der belebende, geſtaltende und ordnende Funke aus-
gienge. Was uns der Geiſt der Welt aus Jenen wahr-
haf Berufenen und Begeiſterten, und was er uns in
jenen hoͤheren Momenten des Empfangens der Ideen
offenbart, iſt das wahrhaft Goͤttliche unſrer Natur,
und erſt ſpaͤter fuͤgt ſich dieſem, allmaͤlig in der Welt
des Beſondern fortbildend, das Menſchliche an.
Was Kepler als Fuͤhrer und Urheber des Ganzen
den kuͤnftigen Zeiten zur weitern Ausarbeitung uͤberge-
ben, das große Ganze, wozu er jenen die Ausfuͤhrung
und Anwendung im Einzelnen uͤbertragen, fieng ſchon
das ſeltne mathematiſche Talent des Neuton an, muͤh-
ſam und mit tiefer Gruͤndlichkeit auszuarbeiten. Die-
ſer war berufen, zuerſt Hand an das maͤchtige Werk
zu legen, wozu der Baumeiſter nicht allein den Plan
und Umriß, ſondern auch den noͤthigen Boden und die
Materialien gegeben. Dem Beyſpiele dieſes Mannes,
deſſen Streben und deſſen Werk dem Geiſt des Zeital-
ters und der Menge naͤher verwandt war, als der des
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/171>, abgerufen am 22.11.2024.
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