tur entstehen, ist bey allen irdischen Dingen sich nahe verwandt, und wahrscheinlich ist er sich dies überall. Die irdischen Wesen nehmen bey ihrem Entstehen und Vergehen einen allen gemeinschaftlichen körperlichen Charakter an, den ich anderwärts (im 2ten Band mei- ner Ahndungen e. a. G. d. L.) beschrieben habe. Je- nes anfängliche Element, in welchem die Dinge begin- nen und enden, wird als die Ursache aller Flüssigkeit, nicht eigentlich als eine Flüssigkeit selber betrachtet, und es hat dasselbe fast in der ganzen Natur die Eigen- schaft für sich selber zu leuchten. Ueberhaupt ist das- selbe nichts anders, als der Zustand der höchsten Lebens- empfänglichkeit, Bildungsfähigkeit der Dinge, der innigsten und tiefsten Ergebung in den höheren Lebens- einfluß, aus welchem sie sind. *)
Es sey um so gewisser, behauptet die andre Par- they, welche der mechanischen Ansicht entgegenstrebt, daß auch das Weltgebäude aus einem ähnlichen Zu- stand hervorgegangen wäre, da sich allem Anschein nach ganze künftige Weltsysteme noch jetzt darinne be- fänden. In dieser Hinsicht sey vorzüglich der sonder- bare Nebelfleck im Orion, den neuerlich Schröter so vielfältig beobachtet hat, bedeutend. Dieser merk- würdige Naturgegenstand gehört zu jenen fixen Licht-
*) Dieser Zustand ist in der Körperwelt das, was der reine und hohe Urzustand des Menschen, wo derselbe noch ganz dem göttlichen Einfluß ergeben war, in der Geschichte.
tur entſtehen, iſt bey allen irdiſchen Dingen ſich nahe verwandt, und wahrſcheinlich iſt er ſich dies uͤberall. Die irdiſchen Weſen nehmen bey ihrem Entſtehen und Vergehen einen allen gemeinſchaftlichen koͤrperlichen Charakter an, den ich anderwaͤrts (im 2ten Band mei- ner Ahndungen e. a. G. d. L.) beſchrieben habe. Je- nes anfaͤngliche Element, in welchem die Dinge begin- nen und enden, wird als die Urſache aller Fluͤſſigkeit, nicht eigentlich als eine Fluͤſſigkeit ſelber betrachtet, und es hat daſſelbe faſt in der ganzen Natur die Eigen- ſchaft fuͤr ſich ſelber zu leuchten. Ueberhaupt iſt daſ- ſelbe nichts anders, als der Zuſtand der hoͤchſten Lebens- empfaͤnglichkeit, Bildungsfaͤhigkeit der Dinge, der innigſten und tiefſten Ergebung in den hoͤheren Lebens- einfluß, aus welchem ſie ſind. *)
Es ſey um ſo gewiſſer, behauptet die andre Par- they, welche der mechaniſchen Anſicht entgegenſtrebt, daß auch das Weltgebaͤude aus einem aͤhnlichen Zu- ſtand hervorgegangen waͤre, da ſich allem Anſchein nach ganze kuͤnftige Weltſyſteme noch jetzt darinne be- faͤnden. In dieſer Hinſicht ſey vorzuͤglich der ſonder- bare Nebelfleck im Orion, den neuerlich Schroͤter ſo vielfaͤltig beobachtet hat, bedeutend. Dieſer merk- wuͤrdige Naturgegenſtand gehoͤrt zu jenen fixen Licht-
*) Dieſer Zuſtand iſt in der Koͤrperwelt das, was der reine und hohe Urzuſtand des Menſchen, wo derſelbe noch ganz dem goͤttlichen Einfluß ergeben war, in der Geſchichte.
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tur entſtehen, iſt bey allen irdiſchen Dingen ſich nahe
verwandt, und wahrſcheinlich iſt er ſich dies uͤberall.
Die irdiſchen Weſen nehmen bey ihrem Entſtehen und
Vergehen einen allen gemeinſchaftlichen koͤrperlichen
Charakter an, den ich anderwaͤrts (im 2ten Band mei-
ner Ahndungen e. a. G. d. L.) beſchrieben habe. Je-
nes anfaͤngliche Element, in welchem die Dinge begin-
nen und enden, wird als die Urſache aller Fluͤſſigkeit,
nicht eigentlich als eine Fluͤſſigkeit ſelber betrachtet,
und es hat daſſelbe faſt in der ganzen Natur die Eigen-
ſchaft fuͤr ſich ſelber zu leuchten. Ueberhaupt iſt daſ-
ſelbe nichts anders, als der Zuſtand der hoͤchſten Lebens-
empfaͤnglichkeit, Bildungsfaͤhigkeit der Dinge, der
innigſten und tiefſten Ergebung in den hoͤheren Lebens-
einfluß, aus welchem ſie ſind. *)
Es ſey um ſo gewiſſer, behauptet die andre Par-
they, welche der mechaniſchen Anſicht entgegenſtrebt,
daß auch das Weltgebaͤude aus einem aͤhnlichen Zu-
ſtand hervorgegangen waͤre, da ſich allem Anſchein
nach ganze kuͤnftige Weltſyſteme noch jetzt darinne be-
faͤnden. In dieſer Hinſicht ſey vorzuͤglich der ſonder-
bare Nebelfleck im Orion, den neuerlich Schroͤter ſo
vielfaͤltig beobachtet hat, bedeutend. Dieſer merk-
wuͤrdige Naturgegenſtand gehoͤrt zu jenen fixen Licht-
*) Dieſer Zuſtand iſt in der Koͤrperwelt das, was der reine
und hohe Urzuſtand des Menſchen, wo derſelbe noch ganz
dem goͤttlichen Einfluß ergeben war, in der Geſchichte.
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/120>, abgerufen am 24.11.2024.
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