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Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

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§ 15. Parallelreihenwandlung in niedersten Denkbereichen.

Die Gleichsetzung der beiden Ausdrücke für jedes auf die eine
und auf die andre Weise -- als Summe und als Produkt -- dar-
gestellte Zeilenrelativ fördert viele Parallelreihensätze zutage.



Unschwer sind die Untersuchungsergebnisse dieses Paragraphen
für den Fall zu modifiziren, wo der Denkbereich 11 blos drei, sowie
für den, wo er blos zwei Elemente umfasst.

Im Denkbereiche 1 1/3 aus drei Elementen kommt die mittlere Zeilen-
kategorie b in Wegfall; als Zeilenschema von a verbleibt:
a = 1ag0.
Es fallen allemal die vier Relative in eines zusammen, deren bisherige
Zeilenschemata sich blos durch die Besetzungsweise der mittleren oder
dritten Ziffernstelle (mit b, bn, 1 oder 0) unterschied. Mithin schrumpft
a priori die Anzahl der noch zu unterscheidenden Zeilenrelative von a auf
höchstens ihren vierten Teil, das ist auf 64 zusammen. Und es behalten
alle bisherigen Sätze
volle Geltung -- genau so als ob in dem allgemeinen
Relativ a = 1abg0 die Kategorie b als unvertreten durch den Horizontal-
strich zu ersetzen gewesen wäre, wo wir a = 1a - g0 gehabt haben würden.
Zu diesen Sätzen kommen blos, kraft der vorhergehenden Bemerkung, noch
zahlreiche weitre Äquivalenzen hinzu.

Alle diese wird der Leser sich im Bedarfsfalle mit Leichtigkeit zu-
sammensuchen. Bemerkt zu werden verdient, dass die 64 Zeilenrelative
hier schon mit denen 1) bis 7) vollständig gegeben sind. Das unter 7)
S. 208 gegebene Tableau schrumpft hier zusammen zu:

1100a1an0
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a0an1agnang
1g0gn1001.
Hier wird man also zur Darstellung aller Zeilenrelative gar keiner sekun-
dären Modulknüpfungen 18) oder 19) bedürfen, vielmehr schon mit den
primären auskommen. Und zwar drücken jene sich durch diese beispiels-
weise -- vergl. 7) und 6) -- wie folgt aus:
(a j 1') ; 1 = a ; 0' · (a j 1' + a) = a j 1' + a ; 0' · a = a ; 0' j 0,
(a j 1') ; 0' = a ; 0' · a, a ; 0' j 1' = a j 1' + a.

Weil nun aber blos drei Zeilen vorhanden sind, so werden niemals alle
vier Zeilenkategorieen gleichzeitig vertreten sein können; mindestens eine
von ihnen muss in a unvertreten sein, und wir haben die vier Fälle zu
unterscheiden:
a = 1ag-, a = 1a - 0, a = 1 - g0, a = -ag0,

§ 15. Parallelreihenwandlung in niedersten Denkbereichen.

Die Gleichsetzung der beiden Ausdrücke für jedes auf die eine
und auf die andre Weise — als Summe und als Produkt — dar-
gestellte Zeilenrelativ fördert viele Parallelreihensätze zutage.



Unschwer sind die Untersuchungsergebnisse dieses Paragraphen
für den Fall zu modifiziren, wo der Denkbereich 11 blos drei, sowie
für den, wo er blos zwei Elemente umfasst.

Im Denkbereiche 1 ⅓ aus drei Elementen kommt die mittlere Zeilen-
kategorie β in Wegfall; als Zeilenschema von a verbleibt:
a = 1αγ0.
Es fallen allemal die vier Relative in eines zusammen, deren bisherige
Zeilenschemata sich blos durch die Besetzungsweise der mittleren oder
dritten Ziffernstelle (mit β, β̄, 1 oder 0) unterschied. Mithin schrumpft
a priori die Anzahl der noch zu unterscheidenden Zeilenrelative von a auf
höchstens ihren vierten Teil, das ist auf 64 zusammen. Und es behalten
alle bisherigen Sätze
volle Geltung — genau so als ob in dem allgemeinen
Relativ a = 1αβγ0 die Kategorie β als unvertreten durch den Horizontal-
strich zu ersetzen gewesen wäre, wo wir a = 1α - γ0 gehabt haben würden.
Zu diesen Sätzen kommen blos, kraft der vorhergehenden Bemerkung, noch
zahlreiche weitre Äquivalenzen hinzu.

Alle diese wird der Leser sich im Bedarfsfalle mit Leichtigkeit zu-
sammensuchen. Bemerkt zu werden verdient, dass die 64 Zeilenrelative
hier schon mit denen 1) bis 7) vollständig gegeben sind. Das unter 7)
S. 208 gegebene Tableau schrumpft hier zusammen zu:

1100α1ᾱ0
αγᾱγ̄0γ1γ̄
α0ᾱ1αγ̄ᾱγ
1γ0γ̄1001.
Hier wird man also zur Darstellung aller Zeilenrelative gar keiner sekun-
dären Modulknüpfungen 18) oder 19) bedürfen, vielmehr schon mit den
primären auskommen. Und zwar drücken jene sich durch diese beispiels-
weise — vergl. 7) und 6) — wie folgt aus:
(a ɟ 1') ; 1 = a ; 0' · (a ɟ 1' + a) = a ɟ 1' + a ; 0' · a = a ; 0' ɟ 0,
(a ɟ 1') ; 0' = a ; 0' · a, a ; 0' ɟ 1' = a ɟ 1' + a.

Weil nun aber blos drei Zeilen vorhanden sind, so werden niemals alle
vier Zeilenkategorieen gleichzeitig vertreten sein können; mindestens eine
von ihnen muss in a unvertreten sein, und wir haben die vier Fälle zu
unterscheiden:
a = 1αγ-, a = 1α - 0, a = 1 - γ0, a = -αγ0,

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[221/0235] § 15. Parallelreihenwandlung in niedersten Denkbereichen. Die Gleichsetzung der beiden Ausdrücke für jedes auf die eine und auf die andre Weise — als Summe und als Produkt — dar- gestellte Zeilenrelativ fördert viele Parallelreihensätze zutage. Unschwer sind die Untersuchungsergebnisse dieses Paragraphen für den Fall zu modifiziren, wo der Denkbereich 11 blos drei, sowie für den, wo er blos zwei Elemente umfasst. Im Denkbereiche 1 ⅓ aus drei Elementen kommt die mittlere Zeilen- kategorie β in Wegfall; als Zeilenschema von a verbleibt: a = 1αγ0. Es fallen allemal die vier Relative in eines zusammen, deren bisherige Zeilenschemata sich blos durch die Besetzungsweise der mittleren oder dritten Ziffernstelle (mit β, β̄, 1 oder 0) unterschied. Mithin schrumpft a priori die Anzahl der noch zu unterscheidenden Zeilenrelative von a auf höchstens ihren vierten Teil, das ist auf 64 zusammen. Und es behalten alle bisherigen Sätze volle Geltung — genau so als ob in dem allgemeinen Relativ a = 1αβγ0 die Kategorie β als unvertreten durch den Horizontal- strich zu ersetzen gewesen wäre, wo wir a = 1α - γ0 gehabt haben würden. Zu diesen Sätzen kommen blos, kraft der vorhergehenden Bemerkung, noch zahlreiche weitre Äquivalenzen hinzu. Alle diese wird der Leser sich im Bedarfsfalle mit Leichtigkeit zu- sammensuchen. Bemerkt zu werden verdient, dass die 64 Zeilenrelative hier schon mit denen 1) bis 7) vollständig gegeben sind. Das unter 7) S. 208 gegebene Tableau schrumpft hier zusammen zu: 11 00 α1 ᾱ0 αγ ᾱγ̄ 0γ 1γ̄ α0 ᾱ1 αγ̄ ᾱγ 1γ 0γ̄ 10 01. Hier wird man also zur Darstellung aller Zeilenrelative gar keiner sekun- dären Modulknüpfungen 18) oder 19) bedürfen, vielmehr schon mit den primären auskommen. Und zwar drücken jene sich durch diese beispiels- weise — vergl. 7) und 6) — wie folgt aus: (a ɟ 1') ; 1 = a ; 0' · (a ɟ 1' + a) = a ɟ 1' + a ; 0' · a = a ; 0' ɟ 0, (a ɟ 1') ; 0' = a ; 0' · a, a ; 0' ɟ 1' = a ɟ 1' + a. Weil nun aber blos drei Zeilen vorhanden sind, so werden niemals alle vier Zeilenkategorieen gleichzeitig vertreten sein können; mindestens eine von ihnen muss in a unvertreten sein, und wir haben die vier Fälle zu unterscheiden: a = 1αγ-, a = 1α - 0, a = 1 - γ0, a = -αγ0,

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Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/235>, abgerufen am 23.11.2024.