erstens die Vollzeilen, zweitens die einlückigen Zeilen, drittens die mehrlückigen aber auch mehrbesetzten Zeilen, viertens die einbesetzten (d. i. nur ein Auge als sogenannten "Reiter" tragenden) Zeilen und fünftens die Leerzeilen -- -- entsprechend den Unterscheidungen von Nullzahl, Einzahl und Mehr- zahl als fehlend oder vorhanden.
Dabei müssen wir freilich annehmen, dass der Denkbereich 11 hin- reichend viele -- mindestens vier -- Elemente umspanne, damit die angeführten Zeilenkategorieen sämtlich möglich sind und einander gegenseitig ausschliessen.
Ich will diese fünf Zeilenkategorien durch eine Figur, oder besser ein Schema, veranschaulichen und zwar die mittlere Kategorie doppelt in Gestalt ihrer beiden möglichen Extreme: wo die Anzahl der vor- handnen Lücken resp. der Augen blos 2 beträgt.
[Abbildung]
Zeilenschema.
[Abbildung]
Die kräftig ausgezognen Linien repräsentiren hier überall dichte Augen- reihen, die hohlen Ringe Punktlücken, die fetten Punkte Augen und die feinst punktirten Linien überall dichte Leerstellen entlang der Zeile.
Um sich die geometrische Evidenz zu sichern, mag der Leser nun zu einem etwa durch das Zeilenschema dargestellt gedachten Relative a sich irgendwelche abgeleitete Relative, wie beispielsweise a ; 1, an j 0, an ; 0' · an, a ; 1 · (an j 1' + an) etc. in der gleichen Schematisirung hinzeichnen. Es wird z. B. an j 0 als unterste eine Vollzeile und darüber lauter Leerzeilen haben.
Doch wird man solches Verfahren bald als zu mühsam und umständ- lich empfinden. Wie wenig man auch die geometrische Evidenz, die An- schauung von der Beschaffenheit der abgeleiteten Relative (im Vergleiche mit dem ursprünglichen a) missen möchte, wird solche Anschaulichkeit auf diesem Wege doch wol zu teuer erkauft erscheinen.
Um den Vorteil der Anschaulichkeit mit dem der knappsten Dar- stellung, mit analytischer Kürze, zu verbinden, wollen wir das Relativ a "schematisch" in folgender Weise darstellen: 1) a = 1abg0.
Sechste Vorlesung.
Diese Arten sind:
erstens die Vollzeilen, zweitens die einlückigen Zeilen, drittens die mehrlückigen aber auch mehrbesetzten Zeilen, viertens die einbesetzten (d. i. nur ein Auge als sogenannten „Reiter“ tragenden) Zeilen und fünftens die Leerzeilen — — entsprechend den Unterscheidungen von Nullzahl, Einzahl und Mehr- zahl als fehlend oder vorhanden.
Dabei müssen wir freilich annehmen, dass der Denkbereich 11 hin- reichend viele — mindestens vier — Elemente umspanne, damit die angeführten Zeilenkategorieen sämtlich möglich sind und einander gegenseitig ausschliessen.
Ich will diese fünf Zeilenkategorien durch eine Figur, oder besser ein Schema, veranschaulichen und zwar die mittlere Kategorie doppelt in Gestalt ihrer beiden möglichen Extreme: wo die Anzahl der vor- handnen Lücken resp. der Augen blos 2 beträgt.
[Abbildung]
Zeilenschema.
[Abbildung]
Die kräftig ausgezognen Linien repräsentiren hier überall dichte Augen- reihen, die hohlen Ringe Punktlücken, die fetten Punkte Augen und die feinst punktirten Linien überall dichte Leerstellen entlang der Zeile.
Um sich die geometrische Evidenz zu sichern, mag der Leser nun zu einem etwa durch das Zeilenschema dargestellt gedachten Relative a sich irgendwelche abgeleitete Relative, wie beispielsweise a ; 1, ā ɟ 0, ā ; 0' · ā, a ; 1 · (ā ɟ 1' + ā) etc. in der gleichen Schematisirung hinzeichnen. Es wird z. B. ā ɟ 0 als unterste eine Vollzeile und darüber lauter Leerzeilen haben.
Doch wird man solches Verfahren bald als zu mühsam und umständ- lich empfinden. Wie wenig man auch die geometrische Evidenz, die An- schauung von der Beschaffenheit der abgeleiteten Relative (im Vergleiche mit dem ursprünglichen a) missen möchte, wird solche Anschaulichkeit auf diesem Wege doch wol zu teuer erkauft erscheinen.
Um den Vorteil der Anschaulichkeit mit dem der knappsten Dar- stellung, mit analytischer Kürze, zu verbinden, wollen wir das Relativ a „schematisch“ in folgender Weise darstellen: 1) a = 1αβγ0.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0216"n="202"/><fwplace="top"type="header">Sechste Vorlesung.</fw><lb/><p>Diese Arten sind:</p><lb/><p>erstens die <hirendition="#i">Voll</hi>zeilen, zweitens die <hirendition="#i">einlückigen</hi> Zeilen, drittens die<lb/><hirendition="#i">mehrlückigen aber auch mehrbesetzten</hi> Zeilen, viertens die <hirendition="#i">einbesetzten</hi> (d. i.<lb/>
nur <hirendition="#i">ein</hi> Auge als sogenannten „<hirendition="#i">Reiter</hi>“ tragenden) Zeilen und fünftens<lb/>
die <hirendition="#i">Leer</hi>zeilen —<lb/>— entsprechend den Unterscheidungen von Nullzahl, Einzahl und Mehr-<lb/>
zahl als fehlend oder vorhanden.</p><lb/><p>Dabei müssen wir freilich annehmen, dass der Denkbereich 1<hirendition="#sup">1</hi> hin-<lb/>
reichend viele —<hirendition="#i">mindestens vier</hi>— Elemente umspanne, damit die<lb/>
angeführten Zeilenkategorieen sämtlich möglich sind und einander<lb/>
gegenseitig ausschliessen.</p><lb/><p>Ich will diese fünf Zeilenkategorien durch eine Figur, oder besser<lb/>
ein <hirendition="#i">Schema</hi>, veranschaulichen und zwar die mittlere Kategorie doppelt<lb/>
in Gestalt ihrer beiden möglichen Extreme: wo die Anzahl der vor-<lb/>
handnen Lücken resp. der Augen blos 2 beträgt.</p><lb/><figure><p><hirendition="#g">Zeilenschema</hi>.</p></figure><lb/><figure/><p>Die kräftig ausgezognen Linien repräsentiren hier überall dichte Augen-<lb/>
reihen, die hohlen Ringe Punktlücken, die fetten Punkte Augen und die<lb/>
feinst punktirten Linien überall dichte Leerstellen entlang der Zeile.</p><lb/><p>Um sich die geometrische Evidenz zu sichern, mag der Leser nun zu<lb/>
einem etwa durch das Zeilenschema dargestellt gedachten Relative <hirendition="#i">a</hi> sich<lb/>
irgendwelche abgeleitete Relative, wie beispielsweise <hirendition="#i">a</hi> ; 1, <hirendition="#i">ā</hi>ɟ 0, <hirendition="#i">ā</hi> ; 0' · <hirendition="#i">ā</hi>,<lb/><hirendition="#i">a</hi> ; 1 · (<hirendition="#i">ā</hi>ɟ 1' + <hirendition="#i">ā</hi>) etc. in der gleichen Schematisirung hinzeichnen. Es wird<lb/>
z. B. <hirendition="#i">ā</hi>ɟ 0 als unterste eine Vollzeile und darüber lauter Leerzeilen haben.</p><lb/><p>Doch wird man solches Verfahren bald als zu mühsam und umständ-<lb/>
lich empfinden. Wie wenig man auch die geometrische Evidenz, die An-<lb/>
schauung von der Beschaffenheit der abgeleiteten Relative (im Vergleiche<lb/>
mit dem ursprünglichen <hirendition="#i">a</hi>) missen möchte, wird solche Anschaulichkeit auf<lb/>
diesem Wege doch wol zu teuer erkauft erscheinen.</p><lb/><p>Um den Vorteil der Anschaulichkeit mit dem der knappsten Dar-<lb/>
stellung, mit analytischer Kürze, zu verbinden, wollen wir das Relativ <hirendition="#i">a</hi><lb/>„<hirendition="#i">schematisch</hi>“ in folgender Weise darstellen:<lb/>
1) <hirendition="#et"><hirendition="#i">a</hi> = 1<hirendition="#i">αβγ</hi>0.</hi><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[202/0216]
Sechste Vorlesung.
Diese Arten sind:
erstens die Vollzeilen, zweitens die einlückigen Zeilen, drittens die
mehrlückigen aber auch mehrbesetzten Zeilen, viertens die einbesetzten (d. i.
nur ein Auge als sogenannten „Reiter“ tragenden) Zeilen und fünftens
die Leerzeilen —
— entsprechend den Unterscheidungen von Nullzahl, Einzahl und Mehr-
zahl als fehlend oder vorhanden.
Dabei müssen wir freilich annehmen, dass der Denkbereich 11 hin-
reichend viele — mindestens vier — Elemente umspanne, damit die
angeführten Zeilenkategorieen sämtlich möglich sind und einander
gegenseitig ausschliessen.
Ich will diese fünf Zeilenkategorien durch eine Figur, oder besser
ein Schema, veranschaulichen und zwar die mittlere Kategorie doppelt
in Gestalt ihrer beiden möglichen Extreme: wo die Anzahl der vor-
handnen Lücken resp. der Augen blos 2 beträgt.
[Abbildung Zeilenschema. ]
[Abbildung]
Die kräftig ausgezognen Linien repräsentiren hier überall dichte Augen-
reihen, die hohlen Ringe Punktlücken, die fetten Punkte Augen und die
feinst punktirten Linien überall dichte Leerstellen entlang der Zeile.
Um sich die geometrische Evidenz zu sichern, mag der Leser nun zu
einem etwa durch das Zeilenschema dargestellt gedachten Relative a sich
irgendwelche abgeleitete Relative, wie beispielsweise a ; 1, ā ɟ 0, ā ; 0' · ā,
a ; 1 · (ā ɟ 1' + ā) etc. in der gleichen Schematisirung hinzeichnen. Es wird
z. B. ā ɟ 0 als unterste eine Vollzeile und darüber lauter Leerzeilen haben.
Doch wird man solches Verfahren bald als zu mühsam und umständ-
lich empfinden. Wie wenig man auch die geometrische Evidenz, die An-
schauung von der Beschaffenheit der abgeleiteten Relative (im Vergleiche
mit dem ursprünglichen a) missen möchte, wird solche Anschaulichkeit auf
diesem Wege doch wol zu teuer erkauft erscheinen.
Um den Vorteil der Anschaulichkeit mit dem der knappsten Dar-
stellung, mit analytischer Kürze, zu verbinden, wollen wir das Relativ a
„schematisch“ in folgender Weise darstellen:
1) a = 1αβγ0.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/216>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.