Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905.Kempe's Zusammenhang des identischen Kalkuls mit der Geometrie der Lage. Das unsymmetrische Erzeugniss, begrifflich ausgedehnt auf beliebig Hiebei ist nun, wie auch anderwärts, wesentlich Gebrauch zu machen Zum Denkbereich ist als zugehörig zu betrachten jedes Element, Da hiernach unter "allen" Elementen a, b, ... z auch schon das neuer- Nun wird der gesamte identische Kalkul gegründet auf die Be- Schröder, Algebra der Logik. 2. II. 37
Kempe’s Zusammenhang des identischen Kalkuls mit der Geometrie der Lage. Das unsymmetrische Erzeugniss, begrifflich ausgedehnt auf beliebig Hiebei ist nun, wie auch anderwärts, wesentlich Gebrauch zu machen Zum Denkbereich ist als zugehörig zu betrachten jedes Element, Da hiernach unter „allen“ Elementen a, b, … z auch schon das neuer- Nun wird der gesamte identische Kalkul gegründet auf die Be- Schröder, Algebra der Logik. 2. II. 37
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0221" n="577"/> <fw place="top" type="header">Kempe’s Zusammenhang des identischen Kalkuls mit der Geometrie der Lage.</fw><lb/> <p>Das unsymmetrische Erzeugniss, begrifflich ausgedehnt auf beliebig<lb/> viele Argumente wie oben in <hi rendition="#i">δ</hi>), dient nunmehr auch zur Einführung<lb/> der Negation eines Elementes <hi rendition="#i">z</hi>, des „obversen“ <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> zu <hi rendition="#i">z</hi>, und zwar,<lb/> wenn unter <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">c</hi>, … <hi rendition="#i">y</hi>, <hi rendition="#i">z alle</hi> Elemente des Systems oder Denk-<lb/> bereiches verstanden werden, worunter <hi rendition="#i">z</hi> ein beliebiges, mittelst der<lb/> Definition<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = {<hi rendition="#i">a b c</hi> … <hi rendition="#i">y z</hi>, <hi rendition="#i">z</hi>}.</hi></p><lb/> <p>Hiebei ist nun, wie auch anderwärts, wesentlich Gebrauch zu machen<lb/> von einem weiteren Grundgesetz V, <hi rendition="#fr">K</hi> 6, dem „Kontinuitätsgesetz“ (Law<lb/> of continuity):</p><lb/> <p>Zum Denkbereich ist als zugehörig zu betrachten jedes Element,<lb/> welches mit den bereits vorhandenen Elementen als verträglich sich er-<lb/> weist. (No entity is absent from the system which can consistently<lb/> be present.)</p><lb/> <p>Da hiernach unter „allen“ Elementen <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">b</hi>, … <hi rendition="#i">z</hi> auch schon das neuer-<lb/> dings definirte <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> sich befindet, so ist nach den Gesetzen des identischen<lb/> Rechnens in<lb/><hi rendition="#c">{<hi rendition="#i">a b</hi> … <hi rendition="#i">z</hi>, <hi rendition="#i">z</hi>} = <hi rendition="#i">a b</hi> … <hi rendition="#i">z</hi> + (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> + … + <hi rendition="#i">z</hi>) <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi></hi><lb/> rechterhand das Produkt <hi rendition="#i">a b</hi> … <hi rendition="#i">z</hi> = 0 und die Summe <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> + … + <hi rendition="#i">z</hi> = 1.</p><lb/> <p>Nun wird der gesamte identische Kalkul gegründet auf die Be-<lb/> griffe und Gesetze von den linearen Triaden und deren „Erzeugnissen“,<lb/> und zwar dienen die Beziehungen <hi rendition="#i">α</hi>), <hi rendition="#fr">K</hi> 40 und 42<lb/><hi rendition="#c">[<hi rendition="#i">a b</hi> 0] = <hi rendition="#i">a b</hi>, [<hi rendition="#i">a b</hi> 1] = <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> = {<hi rendition="#i">a b</hi>, 0}</hi><lb/> zur Definition des Produktes und der Summe zweier Elemente. Be-<lb/> zeichnend ist hier die Art, wie die beiden Moduln 0 und 1 eingeführt<lb/> werden. Der eine, die Null, ist zunächst ein ganz beliebiges Element <hi rendition="#i">z</hi><lb/> des Denkbereiches, der andere, die Eins, dessen Negation <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi>; und den<lb/> Modulncharakter nehmen diese beiden zu einander obversen Elemente<lb/> erst an durch Beschränkung des Operationsfeldes auf solche symmetrische<lb/> und unsymmetrische Erzeugnisse, welche eines von beiden, etwa <hi rendition="#i">z</hi>, als<lb/> „konstantes“ Glied enthalten, — indem diese Erzeugnisse sodann als<lb/> Funktionen der übrigen beiden Glieder betrachtet und [<hi rendition="#i">a b z</hi>] mit <hi rendition="#i">a b</hi>,<lb/> {<hi rendition="#i">a b</hi>, <hi rendition="#i">z</hi>} mit <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b bezeichnet</hi> wird. Das Zeichen 0 für <hi rendition="#i">z</hi> zu gebrauchen,<lb/> wegen der hiernach leicht zu erweisenden Beziehung <hi rendition="#i">a z</hi> = <hi rendition="#i">z</hi> (und<lb/><hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">z</hi> = <hi rendition="#i">a</hi>), lehnt <hi rendition="#g">Kempe</hi> <hi rendition="#fr">K</hi> 41 nicht geradezu ab, wenn man dabei<lb/> nur nicht aus dem Auge verliere, dass dieses innerhalb der in Rede<lb/> stehenden „Algebra“ bevorzugte, konstante Element <hi rendition="#i">z</hi> sich ursprünglich<lb/> durch nichts von den andern Elementen des Grundsystems unterscheidet,<lb/> und dass man jedes andere Element ebensogut hätte zum Modul machen<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#k">Schröder</hi>, Algebra der Logik. 2. II. 37</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [577/0221]
Kempe’s Zusammenhang des identischen Kalkuls mit der Geometrie der Lage.
Das unsymmetrische Erzeugniss, begrifflich ausgedehnt auf beliebig
viele Argumente wie oben in δ), dient nunmehr auch zur Einführung
der Negation eines Elementes z, des „obversen“ z1 zu z, und zwar,
wenn unter a, b, c, … y, z alle Elemente des Systems oder Denk-
bereiches verstanden werden, worunter z ein beliebiges, mittelst der
Definition
z1 = {a b c … y z, z}.
Hiebei ist nun, wie auch anderwärts, wesentlich Gebrauch zu machen
von einem weiteren Grundgesetz V, K 6, dem „Kontinuitätsgesetz“ (Law
of continuity):
Zum Denkbereich ist als zugehörig zu betrachten jedes Element,
welches mit den bereits vorhandenen Elementen als verträglich sich er-
weist. (No entity is absent from the system which can consistently
be present.)
Da hiernach unter „allen“ Elementen a, b, … z auch schon das neuer-
dings definirte z1 sich befindet, so ist nach den Gesetzen des identischen
Rechnens in
{a b … z, z} = a b … z + (a + b + … + z) z1
rechterhand das Produkt a b … z = 0 und die Summe a + b + … + z = 1.
Nun wird der gesamte identische Kalkul gegründet auf die Be-
griffe und Gesetze von den linearen Triaden und deren „Erzeugnissen“,
und zwar dienen die Beziehungen α), K 40 und 42
[a b 0] = a b, [a b 1] = a + b = {a b, 0}
zur Definition des Produktes und der Summe zweier Elemente. Be-
zeichnend ist hier die Art, wie die beiden Moduln 0 und 1 eingeführt
werden. Der eine, die Null, ist zunächst ein ganz beliebiges Element z
des Denkbereiches, der andere, die Eins, dessen Negation z1; und den
Modulncharakter nehmen diese beiden zu einander obversen Elemente
erst an durch Beschränkung des Operationsfeldes auf solche symmetrische
und unsymmetrische Erzeugnisse, welche eines von beiden, etwa z, als
„konstantes“ Glied enthalten, — indem diese Erzeugnisse sodann als
Funktionen der übrigen beiden Glieder betrachtet und [a b z] mit a b,
{a b, z} mit a + b bezeichnet wird. Das Zeichen 0 für z zu gebrauchen,
wegen der hiernach leicht zu erweisenden Beziehung a z = z (und
a + z = a), lehnt Kempe K 41 nicht geradezu ab, wenn man dabei
nur nicht aus dem Auge verliere, dass dieses innerhalb der in Rede
stehenden „Algebra“ bevorzugte, konstante Element z sich ursprünglich
durch nichts von den andern Elementen des Grundsystems unterscheidet,
und dass man jedes andere Element ebensogut hätte zum Modul machen
Schröder, Algebra der Logik. 2. II. 37
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |