Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.§ 49. Studien über die Klausel. § 49. Studien über die Klausel und noch ungelöste Probleme des Kalkuls. In § 41 haben wir gelernt aus dem allgemeinsten Prämissen- Um aus diesen Prämissen das Gebiet x zu eliminiren, brauchten Wie bereits Beispiele zeigten, durfte aber diese Konklusion nicht Die erwiesene Beziehung zwischen den Aussagen 10) und 20) war Im allgemeinen zu verneinen war jedoch die Frage, ob auch um- Zu erledigen blieb daher noch die Frage nach der vollen Resul- 24*
§ 49. Studien über die Klausel. § 49. Studien über die Klausel und noch ungelöste Probleme des Kalkuls. In § 41 haben wir gelernt aus dem allgemeinsten Prämissen- Um aus diesen Prämissen das Gebiet x zu eliminiren, brauchten Wie bereits Beispiele zeigten, durfte aber diese Konklusion nicht Die erwiesene Beziehung zwischen den Aussagen 10) und 20) war Im allgemeinen zu verneinen war jedoch die Frage, ob auch um- Zu erledigen blieb daher noch die Frage nach der vollen Resul- 24*
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§ 49. Studien über die Klausel.
§ 49. Studien über die Klausel und noch ungelöste Probleme
des Kalkuls.
In § 41 haben wir gelernt aus dem allgemeinsten Prämissen-
system, welches über Gebiete (oder Klassen) überhaupt erdacht und
in Bezug auf solche zugrunde gelegt werden kann, ein Gebietsymbol
x zu eliminiren. Wir dachten uns die Prämissen des Systems zu einer
Gesamtaussage vereinigt. Dieser konnte die Gestalt des Minor, der
Hypothesis, Voraussetzung in der Subsumtion α) des § 41 gegeben
werden:
10) Σ (a x + b x1 = 1) (p x + q x1 ≠ 0) (r x + s x1 ≠ 0) …
— wo alle auf den Gleichungfaktor folgenden Aussagenfaktoren nur
Ungleichungen mit der rechten Seite 0 sein dürfen — und war dies
also die allgemeinste „Gesamtaussage der Data“ welche sich, während
in ihnen von einem Gebiet x die Rede ist, im Gebietekalkul formu-
liren lässt.
Um aus diesen Prämissen das Gebiet x zu eliminiren, brauchten
wir blos die Gesamtaussage anzusetzen, welche durch den Major, die
Thesis oder Behauptung genannter Subsumtion § 41, α) dargestellt
wird und lautet:
20) Σ (a + b = 1) (p a + q b ≠ 0) (r a + s b ≠ 0) …
Wie bereits Beispiele zeigten, durfte aber diese Konklusion nicht
als die volle Resultante der Elimination des x hingestellt werden —
wir nannten sie einstweilen: die „Resultante aus dem Rohen“ und
wird sich diese Benennung in Bälde rechtfertigen.
Die erwiesene Beziehung zwischen den Aussagen 10) und 20) war
nun diese:
10)  20);
aus 10) folgt allemal 20), genauer: wenn für irgend ein x, für (ein)
„gewisse(s)“ x, die Hypothesis 10) erfüllt ist, so gilt sicher die Be-
hauptung 20).
Im allgemeinen zu verneinen war jedoch die Frage, ob auch um-
gekehrt, unter der Annahme 20) gefolgert werden könne, dass 10) für
gewisse x erfüllt sei, m. a. W. dass es dann überhaupt ein x gebe,
welches in die Aussage 10) eingesetzt (unter dem Symbol x in der-
selben verstanden) dieselbe zu einer wahren Aussage mache.
Zu erledigen blieb daher noch die Frage nach der vollen Resul-
tante der Elimination des x aus den Daten 10), d. h. es bleibt zu er-
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