Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.§ 45. Dilemma. Disjunktiver Schluss. a b ... a -- cf. Th. 6x) -- dann auch a b ... x, oder es ist b xund wegen a b ... b dann auch a b ... x, oder etc.; sonach zieht die Voraussetzung in allen Fällen auch die Behauptung nach sich. Man bemerkt, dass während den als Gleichungen angesetzten Als "disjunktiven Schluss" führt Sigwart den folgenden an Desgleichen für mehr disjunkte Terme, z. B. für dreie: Um alle diese Schlüsse direkt rechnerisch zu beweisen wird man die Die zugehörigen Resultanten sind bezüglich: § 45. Dilemma. Disjunktiver Schluss. a b … ⊆ a — cf. Th. 6×) — dann auch a b … ⊆ x, oder es ist b ⊆ xund wegen a b … ⊆ b dann auch a b … ⊆ x, oder etc.; sonach zieht die Voraussetzung in allen Fällen auch die Behauptung nach sich. Man bemerkt, dass während den als Gleichungen angesetzten Als „disjunktiven Schluss“ führt Sigwart den folgenden an Desgleichen für mehr disjunkte Terme, z. B. für dreie: Um alle diese Schlüsse direkt rechnerisch zu beweisen wird man die Die zugehörigen Resultanten sind bezüglich: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0293" n="269"/><fw place="top" type="header">§ 45. Dilemma. Disjunktiver Schluss.</fw><lb/><hi rendition="#i">a b</hi> … <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">a</hi> — cf. Th. 6<hi rendition="#sub">×</hi>) — dann auch <hi rendition="#i">a b</hi> … <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">oder</hi> es ist <hi rendition="#i">b</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">x</hi><lb/> und wegen <hi rendition="#i">a b</hi> … <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi> dann auch <hi rendition="#i">a b</hi> … <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">oder</hi> etc.; sonach zieht die<lb/> Voraussetzung in allen Fällen auch die Behauptung nach sich.</p><lb/> <p>Man bemerkt, dass während den als Gleichungen angesetzten<lb/> Formeln <hi rendition="#i">α</hi>) blos die engere Geltung zukam, den im Sinne von <hi rendition="#i">α</hi>') als<lb/> Subsumtionen angesetzten sogar die weitere Geltung zukommen muss:<lb/> diese gelten auch für Klassen, Gebiete, Systeme, jene blos für Aus-<lb/> sagen. —</p><lb/> <p>Als „<hi rendition="#i">disjunktiven Schluss</hi>“ führt <hi rendition="#g">Sigwart</hi> den folgenden an<lb/> mit dem „modus ponendo-tollens“:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi>) (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi>) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi>):</hi><lb/> Wenn <hi rendition="#i">a</hi> gilt so gilt entweder <hi rendition="#i">b</hi> oder (aber) <hi rendition="#i">c</hi>. Nun muss, wenn <hi rendition="#i">a</hi><lb/> gilt, <hi rendition="#i">b</hi> gelten. Also wird dann <hi rendition="#i">c</hi> nicht gelten,<lb/> und mit dem „modus tollendo-ponens“:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi>) (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c</hi>):</hi><lb/> Wenn <hi rendition="#i">a</hi> gilt, so gilt <hi rendition="#i">b</hi> oder aber <hi rendition="#i">c</hi>. Falls <hi rendition="#i">a</hi> gilt, gilt nun aber <hi rendition="#i">b</hi><lb/> nicht. Also muss, wenn <hi rendition="#i">a</hi> gilt, <hi rendition="#i">c</hi> gelten.</p><lb/> <p>Desgleichen für mehr disjunkte Terme, z. B. für dreie:<lb/><hi rendition="#et">(<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi>) (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi>) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#sub">1</hi>),<lb/> ( „ „ ) (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi>),<lb/> ( „ „ ) (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi>),</hi><lb/> etc. welche Schemata leicht in Worte zu kleiden, z. B.: Wenn <hi rendition="#i">a</hi> gilt,<lb/> so gilt entweder <hi rendition="#i">b</hi>, oder <hi rendition="#i">c</hi>, oder <hi rendition="#i">d</hi> — und zwar jeweils allein (ohne<lb/> die beiden andern). Nun gilt, wenn <hi rendition="#i">a</hi> gilt, <hi rendition="#i">b</hi>; also gilt dann weder <hi rendition="#i">c</hi><lb/> noch <hi rendition="#i">d</hi>. Etc.</p><lb/> <p>Um alle diese Schlüsse direkt rechnerisch zu beweisen wird man die<lb/> vereinigte Gleichung der Prämissen für einen jeden derselben herstellen<lb/> und aus derselben <hi rendition="#i">b</hi> — im vorletzten Falle <hi rendition="#i">c</hi> nebst <hi rendition="#i">d</hi> — eliminiren. Für<lb/> jene erhält man unschwer:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> (<hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">c</hi>) = 0, resp. <hi rendition="#i">a</hi> (<hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) = 0, resp.<lb/><hi rendition="#i">a</hi> (<hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) = 0, <hi rendition="#i">a</hi> (<hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) = 0, <hi rendition="#i">a</hi> (<hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c d</hi> + <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) = 0,</hi><lb/> — in Anbetracht dass <hi rendition="#i">b c</hi> + <hi rendition="#i">b d</hi> + <hi rendition="#i">c d</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> die Negation ist von<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d</hi>,</hi><lb/> wonach sich die drittletzte und die vorletzte Prämisse als äquivalent er-<lb/> weisen.</p><lb/> <p>Die zugehörigen Resultanten sind bezüglich:<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0293]
§ 45. Dilemma. Disjunktiver Schluss.
a b …  a — cf. Th. 6×) — dann auch a b …  x, oder es ist b  x
und wegen a b …  b dann auch a b …  x, oder etc.; sonach zieht die
Voraussetzung in allen Fällen auch die Behauptung nach sich.
Man bemerkt, dass während den als Gleichungen angesetzten
Formeln α) blos die engere Geltung zukam, den im Sinne von α') als
Subsumtionen angesetzten sogar die weitere Geltung zukommen muss:
diese gelten auch für Klassen, Gebiete, Systeme, jene blos für Aus-
sagen. —
Als „disjunktiven Schluss“ führt Sigwart den folgenden an
mit dem „modus ponendo-tollens“:
(a  b c1 + b1 c) (a  b)  (a  c1):
Wenn a gilt so gilt entweder b oder (aber) c. Nun muss, wenn a
gilt, b gelten. Also wird dann c nicht gelten,
und mit dem „modus tollendo-ponens“:
(a  b c1 + b1 c) (a  b1)  (a  c):
Wenn a gilt, so gilt b oder aber c. Falls a gilt, gilt nun aber b
nicht. Also muss, wenn a gilt, c gelten.
Desgleichen für mehr disjunkte Terme, z. B. für dreie:
(a  b c1 d1 + b1 c d1 + b1 c1 d) (a  b)  (a  c1 d1),
( „ „ ) (a  c1 d1)  (a  b),
( „ „ ) (a  b1)  (a  c d1 + c1 d),
etc. welche Schemata leicht in Worte zu kleiden, z. B.: Wenn a gilt,
so gilt entweder b, oder c, oder d — und zwar jeweils allein (ohne
die beiden andern). Nun gilt, wenn a gilt, b; also gilt dann weder c
noch d. Etc.
Um alle diese Schlüsse direkt rechnerisch zu beweisen wird man die
vereinigte Gleichung der Prämissen für einen jeden derselben herstellen
und aus derselben b — im vorletzten Falle c nebst d — eliminiren. Für
jene erhält man unschwer:
a (b1 + c) = 0, resp. a (b + c1) = 0, resp.
a (b1 + c + d) = 0, a (b1 + c + d) = 0, a (b + c d + c1 d1) = 0,
— in Anbetracht dass b c + b d + c d + b1 c1 d1 die Negation ist von
b c1 d1 + b1 c d1 + b1 c1 d,
wonach sich die drittletzte und die vorletzte Prämisse als äquivalent er-
weisen.
Die zugehörigen Resultanten sind bezüglich:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |