Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.§ 39. Die möglichen Aussagen über n Klassen. bei Ungleichung im Grunde nicht, weil in solchem Falle die Aussageals 1 0 eine nichtssagende würde und als simultan abgegebne zu unterdrücken wäre etc.). Nach den auch auf drei Terme a, b, g zu verallgemeinernden Schemata (die irgend welche von unsern 4 Kon- stituenten rechts repräsentiren sollen): (a + b = 0) = (a = 0) (b = 0), (a + b 0) = (a 0) + (b 0) liefe also die Aussage f = 0 sowol wie die f 0 auf lauter "primi- tive" oder De Morgan'sche Urteile hinaus. Und jede Funktion von solchen Produkten oder Summen De Morgan'scher Urteile muss wiederum eine Funktion auch von diesen Urteilen selbst sein, d. h. wir haben F (a, b, c, l) als die allgemeinste Aussage, wie oben be- hauptet worden. Diese Funktion F können wir uns ihrerseits wieder nach ihren Und somit haben wir: Unter Festhalten der Reihenfolge obiger 15 Konstituenten könnte man § 39. Die möglichen Aussagen über n Klassen. bei Ungleichung im Grunde nicht, weil in solchem Falle die Aussageals 1 ≠ 0 eine nichtssagende würde und als simultan abgegebne zu unterdrücken wäre etc.). Nach den auch auf drei Terme α, β, γ zu verallgemeinernden Schemata (die irgend welche von unsern 4 Kon- stituenten rechts repräsentiren sollen): (α + β = 0) = (α = 0) (β = 0), (α + β ≠ 0) = (α ≠ 0) + (β ≠ 0) liefe also die Aussage f = 0 sowol wie die f ≠ 0 auf lauter „primi- tive“ oder De Morgan’sche Urteile hinaus. Und jede Funktion von solchen Produkten oder Summen De Morgan’scher Urteile muss wiederum eine Funktion auch von diesen Urteilen selbst sein, d. h. wir haben F (a, b, c, l) als die allgemeinste Aussage, wie oben be- hauptet worden. Diese Funktion F können wir uns ihrerseits wieder nach ihren Und somit haben wir: Unter Festhalten der Reihenfolge obiger 15 Konstituenten könnte man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0197" n="173"/><fw place="top" type="header">§ 39. Die möglichen Aussagen über <hi rendition="#i">n</hi> Klassen.</fw><lb/> bei Ungleichung im Grunde nicht, weil in solchem Falle die Aussage<lb/> als 1 ≠ 0 eine nichtssagende würde und als simultan abgegebne zu<lb/> unterdrücken wäre etc.). 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§ 39. Die möglichen Aussagen über n Klassen.
bei Ungleichung im Grunde nicht, weil in solchem Falle die Aussage
als 1 ≠ 0 eine nichtssagende würde und als simultan abgegebne zu
unterdrücken wäre etc.). Nach den auch auf drei Terme α, β, γ zu
verallgemeinernden Schemata (die irgend welche von unsern 4 Kon-
stituenten rechts repräsentiren sollen):
(α + β = 0) = (α = 0) (β = 0), (α + β ≠ 0) = (α ≠ 0) + (β ≠ 0)
liefe also die Aussage f = 0 sowol wie die f ≠ 0 auf lauter „primi-
tive“ oder De Morgan’sche Urteile hinaus. Und jede Funktion von
solchen Produkten oder Summen De Morgan’scher Urteile muss
wiederum eine Funktion auch von diesen Urteilen selbst sein, d. h.
wir haben F (a, b, c, l) als die allgemeinste Aussage, wie oben be-
hauptet worden.
Diese Funktion F können wir uns ihrerseits wieder nach ihren
vier Argumenten a, b, c, l entwickelt denken. Die Entwickelung prä-
sentirt sich als irgend eine additive Kombination gebildet aus den
Konstituenten der Entwickelung der i des Aussagenkalkuls, welche
ja alle erdenklichen Gelegenheiten zu einer Aussage in eine Klasse
zusammenfasste, sie vereinigte zu der Klasse der überhaupt möglichen
Fälle. Von den 24 = 16 Konstituenten dieser Entwickelung ver-
schwindet aber der erste. Wir haben die Inkonsistenz:
a b c l = 0
weil, wie schon S. 138 ausgeführt, die gleichzeitige Geltung der vier
linkseitigen Faktoraussagen die Forderung 1 = 0 involviren würde.
Und somit haben wir:
1 = a b c l1 + a b c1 l + a b c1 l1 + a b1 c l + a b1 c l1 + a b1 c1 l + a b1 c1 l1 +
+ a1 b c l + a1 b c l1 + a1 b c1 l + a1 b c1 l1 + a1 b1 c l + a1 b1 c l1 + a1 b1 c1 l + a1 b1 c1 l1
Jeder von diesen 24 — 1 = 15 Konstituenten ist in der Entwickelung
unsrer Aussage F (a, b, c, l) = i entweder gar nicht oder ganz als
Glied vertreten, nur können nicht sämtliche Konstituenten darin den
Koeffizienten 0 haben, weil sonst die Aussage auf 0 = i hinauskäme.
Wir haben also an möglichen Bildungsweisen des F diese
[FORMEL],
wovon die erwähnte letzte in Abzug zu bringen ist, und 215 — 1 als
die hiermit gefundene Anzahl der über A und B abgebbaren Aus-
sagen bleibt.
Unter Festhalten der Reihenfolge obiger 15 Konstituenten könnte man
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