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Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.

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Literaturverzeichniss.
*1) Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache
des reinen Denkens. Halle a. S. L. Nebert, 1879, 88 Seiten.
2) Anwendungen der Begriffsschrift, Vortrag. In den Sitzungsberichten
der Jenaischen Gesellschaft für Medicin und Naturwissenschaften,
1879; 5 Seiten.
3) Über den Zweck der Begriffsschrift, ibid. Jan. 1882, p. 1 .. 10.
4) Die Grundlagen der Arithmetik, eine logisch mathematische Unter-
suchung über den Begriff der Zahl, Breslau 1884, 119 Seiten.
Diese Schrift enthält manch' kritischen Seitenblick auf mein Buch1
(siehe unter Schröder); indess vermag ich nicht zu finden, dass der Ver-
fasser demselben sonderlich gerecht geworden. So z. B. gründet er selbst
seine Begriffserklärung der "Anzahl" von einheiten einer Menge auf den
besonders von ihm erklärten Begriff "gleichzahlig" und bittet, p. 79, dies
Wort als eine willkürlich gewählte Bezeichnungsweise zu betrachten deren
Bedeutung nicht der sprachlichen Zusammensetzung sondern jener Er-
klärung zu entnehmen ist -- ansonst ja in der That ein circulus in de-
finiendo vorliegen würde. Die gleiche Rücksicht aber lässt Herr Frege
keineswegs auch mir angedeihen, indem er (p. 28) bemängelt, dass in
meiner Definition der Anzahl das Wort "Häufigkeit" nur ein an drer Aus-
druck für Anzahl sei, ohne dessen Erwähnung zu thun, dass daneben
auch meinerseits der Begriff "gleichhäufig" ("von gleicher Häufigkeit")
seine strenge Erklärung selbständig gefunden. p. VIII findet es Herr
Frege "ergötzlich", dass ich unter der Überschrift "Einziges Axiom" auf
die "Permanenz der Zeichen" hingewiesen, ein Vergnügen, das ich gern
ihm lasse; die Ausstellung trifft nur das (von mir beliebte) Wort "Axiom",
womit ich glaubte und noch glaube, eine Voraussetzung oder Annahme
bezeichnen zu dürfen, die den Beweisführungen mit zugrunde liegt --
wenn sie meinetwegen auch "innere oder äussere Bedingung einer jeden
Beweisführung" ist. Wesentlich wollte ich l. c. andeuten, dass jedenfalls
eine andere Voraussetzung empirisch-synthetischer Art bei den arithme-
tischen Wahrheiten nicht gefordert zu werden braucht, und da auch Herr
Frege zu der Überzeugung gelangt, dass die arithmetischen Wahrheiten
"analytische" seien, so besteht wol in sachlicher Hinsicht hier Überein-
stimmung. Über andere einzelnen meiner Aussprüche zuteil gewordene
Auslegungen, mit denen ich nicht ganz einverstanden, glaube ich hinweg-
gehen zu dürfen, sie dem Urteil Derer anheimstellend, die von denselben
Kenntniss nehmen. Richtig ist (p. 63) dass ich einmal genauer hätte sagen
sollen, dass ein (gewisser) "Name" zu einem gewissen "Begriffsworte"
(anstatt "Begriffe") wird.
Gergonne, J. D.
1) Essai de dialectique rationelle (Gergonne's "Annales de mathemati-
ques", Tome 7, p. 189 .. 228.
Gilman, B. J. 1) Observations in relative number with applications to
the theory of probabilities, siehe "Studies in logic", p. 107 .. 125.
Grassmann, Hermann. 1) Lehrbuch der Arithmetik für höhere Lehr-
anstalten. Berlin 1861, 220 Seiten.
Grassmann, Robert.
Die Wissenschaftslehre oder Philosophie. Zweiter Ergänzungsteil: Die
Formenlehre oder Mathematik.

1) Erstes Buch: Die Grössenlehre; 52 Seiten.
*2) Zweites Buch: Die Begriffslehre oder Logik; 43 Seiten. Stettin,
R. Grassmann, 1872.
Literaturverzeichniss.
*1) Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache
des reinen Denkens. Halle a. S. L. Nebert, 1879, 88 Seiten.
2) Anwendungen der Begriffsschrift, Vortrag. In den Sitzungsberichten
der Jenaischen Gesellschaft für Medicin und Naturwissenschaften,
1879; 5 Seiten.
3) Über den Zweck der Begriffsschrift, ibid. Jan. 1882, p. 1 ‥ 10.
4) Die Grundlagen der Arithmetik, eine logisch mathematische Unter-
suchung über den Begriff der Zahl, Breslau 1884, 119 Seiten.
Diese Schrift enthält manch' kritischen Seitenblick auf mein Buch1
(siehe unter Schröder); indess vermag ich nicht zu finden, dass der Ver-
fasser demselben sonderlich gerecht geworden. So z. B. gründet er selbst
seine Begriffserklärung der „Anzahl“ von einheiten einer Menge auf den
besonders von ihm erklärten Begriff „gleichzahlig“ und bittet, p. 79, dies
Wort als eine willkürlich gewählte Bezeichnungsweise zu betrachten deren
Bedeutung nicht der sprachlichen Zusammensetzung sondern jener Er-
klärung zu entnehmen ist — ansonst ja in der That ein circulus in de-
finiendo vorliegen würde. Die gleiche Rücksicht aber lässt Herr Frege
keineswegs auch mir angedeihen, indem er (p. 28) bemängelt, dass in
meiner Definition der Anzahl das Wort „Häufigkeit“ nur ein an drer Aus-
druck für Anzahl sei, ohne dessen Erwähnung zu thun, dass daneben
auch meinerseits der Begriff „gleichhäufig“ („von gleicher Häufigkeit“)
seine strenge Erklärung selbständig gefunden. p. VIII findet es Herr
Frege „ergötzlich“, dass ich unter der Überschrift „Einziges Axiom“ auf
die „Permanenz der Zeichen“ hingewiesen, ein Vergnügen, das ich gern
ihm lasse; die Ausstellung trifft nur das (von mir beliebte) Wort „Axiom“,
womit ich glaubte und noch glaube, eine Voraussetzung oder Annahme
bezeichnen zu dürfen, die den Beweisführungen mit zugrunde liegt —
wenn sie meinetwegen auch „innere oder äussere Bedingung einer jeden
Beweisführung“ ist. Wesentlich wollte ich l. c. andeuten, dass jedenfalls
eine andere Voraussetzung empirisch-synthetischer Art bei den arithme-
tischen Wahrheiten nicht gefordert zu werden braucht, und da auch Herr
Frege zu der Überzeugung gelangt, dass die arithmetischen Wahrheiten
„analytische“ seien, so besteht wol in sachlicher Hinsicht hier Überein-
stimmung. Über andere einzelnen meiner Aussprüche zuteil gewordene
Auslegungen, mit denen ich nicht ganz einverstanden, glaube ich hinweg-
gehen zu dürfen, sie dem Urteil Derer anheimstellend, die von denselben
Kenntniss nehmen. Richtig ist (p. 63) dass ich einmal genauer hätte sagen
sollen, dass ein (gewisser) „Name“ zu einem gewissen „Begriffsworte
(anstatt „Begriffe“) wird.
Gergonne, J. D.
1) Essai de dialectique rationelle (Gergonne's „Annales de mathémati-
ques“, Tome 7, p. 189 ‥ 228.
Gilman, B. J. 1) Observations in relative number with applications to
the theory of probabilities, siehe „Studies in logic“, p. 107 ‥ 125.
Grassmann, Hermann. 1) Lehrbuch der Arithmetik für höhere Lehr-
anstalten. Berlin 1861, 220 Seiten.
Grassmann, Robert.
Die Wissenschaftslehre oder Philosophie. Zweiter Ergänzungsteil: Die
Formenlehre oder Mathematik.

1) Erstes Buch: Die Grössenlehre; 52 Seiten.
*2) Zweites Buch: Die Begriffslehre oder Logik; 43 Seiten. Stettin,
R. Grassmann, 1872.
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[704/0724] Literaturverzeichniss. *1) Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens. Halle a. S. L. Nebert, 1879, 88 Seiten. 2) Anwendungen der Begriffsschrift, Vortrag. In den Sitzungsberichten der Jenaischen Gesellschaft für Medicin und Naturwissenschaften, 1879; 5 Seiten. 3) Über den Zweck der Begriffsschrift, ibid. Jan. 1882, p. 1 ‥ 10. 4) Die Grundlagen der Arithmetik, eine logisch mathematische Unter- suchung über den Begriff der Zahl, Breslau 1884, 119 Seiten. Diese Schrift enthält manch' kritischen Seitenblick auf mein Buch1 (siehe unter Schröder); indess vermag ich nicht zu finden, dass der Ver- fasser demselben sonderlich gerecht geworden. So z. B. gründet er selbst seine Begriffserklärung der „Anzahl“ von einheiten einer Menge auf den besonders von ihm erklärten Begriff „gleichzahlig“ und bittet, p. 79, dies Wort als eine willkürlich gewählte Bezeichnungsweise zu betrachten deren Bedeutung nicht der sprachlichen Zusammensetzung sondern jener Er- klärung zu entnehmen ist — ansonst ja in der That ein circulus in de- finiendo vorliegen würde. Die gleiche Rücksicht aber lässt Herr Frege keineswegs auch mir angedeihen, indem er (p. 28) bemängelt, dass in meiner Definition der Anzahl das Wort „Häufigkeit“ nur ein an drer Aus- druck für Anzahl sei, ohne dessen Erwähnung zu thun, dass daneben auch meinerseits der Begriff „gleichhäufig“ („von gleicher Häufigkeit“) seine strenge Erklärung selbständig gefunden. p. VIII findet es Herr Frege „ergötzlich“, dass ich unter der Überschrift „Einziges Axiom“ auf die „Permanenz der Zeichen“ hingewiesen, ein Vergnügen, das ich gern ihm lasse; die Ausstellung trifft nur das (von mir beliebte) Wort „Axiom“, womit ich glaubte und noch glaube, eine Voraussetzung oder Annahme bezeichnen zu dürfen, die den Beweisführungen mit zugrunde liegt — wenn sie meinetwegen auch „innere oder äussere Bedingung einer jeden Beweisführung“ ist. Wesentlich wollte ich l. c. andeuten, dass jedenfalls eine andere Voraussetzung empirisch-synthetischer Art bei den arithme- tischen Wahrheiten nicht gefordert zu werden braucht, und da auch Herr Frege zu der Überzeugung gelangt, dass die arithmetischen Wahrheiten „analytische“ seien, so besteht wol in sachlicher Hinsicht hier Überein- stimmung. Über andere einzelnen meiner Aussprüche zuteil gewordene Auslegungen, mit denen ich nicht ganz einverstanden, glaube ich hinweg- gehen zu dürfen, sie dem Urteil Derer anheimstellend, die von denselben Kenntniss nehmen. Richtig ist (p. 63) dass ich einmal genauer hätte sagen sollen, dass ein (gewisser) „Name“ zu einem gewissen „Begriffsworte“ (anstatt „Begriffe“) wird. Gergonne, J. D. 1) Essai de dialectique rationelle (Gergonne's „Annales de mathémati- ques“, Tome 7, p. 189 ‥ 228. Gilman, B. J. 1) Observations in relative number with applications to the theory of probabilities, siehe „Studies in logic“, p. 107 ‥ 125. Grassmann, Hermann. 1) Lehrbuch der Arithmetik für höhere Lehr- anstalten. Berlin 1861, 220 Seiten. Grassmann, Robert. Die Wissenschaftslehre oder Philosophie. Zweiter Ergänzungsteil: Die Formenlehre oder Mathematik. 1) Erstes Buch: Die Grössenlehre; 52 Seiten. *2) Zweites Buch: Die Begriffslehre oder Logik; 43 Seiten. Stettin, R. Grassmann, 1872.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/724>, abgerufen am 24.11.2024.