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Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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den Tisch drüben, Paul, in Mamsel Grethens Zimmer; wir sind heut' ihre Gäste.

Was meinen Sie, Herr Oberförster, redete ich nun Diesen an, da mich der Junge mit der Wirthschaft sitzen läßt, wenn ich mein Gütchen in Pacht gäbe? -- Dazu rath' ich nicht, erwiderte der Oberförster schnell. -- Aber der Mann ist tüchtig, gab ich zur Antwort, und hat selbst Ihren Beifall. Denn, kurz, weil Max das Gut nicht mehr für meine Rechnung verwalten will, mag er's für seine thun; ich geb' es ihm für einen billigen Pachtzins, jedoch unter einer Bedingung. -- Die wäre? fragte der Oberförster aufhorchend. -- Daß er die Ansprüche befriedige, die ich einer gewissen Person auf mich und einen Theil meines Eigenthums eingeräumt habe. Die Sache ist hier schriftlich aufgesetzt; sieh selbst, Max, ob du die Bedingung erfüllen kannst. -- Max starrte mich und die Ehestiftung an, die ich ihm hinreichte. -- Wahrhaftig, rief der Oberförster, der einen Blick in die Schrift that, das ist ein Heirathscontract, und Ihr Name, Max, steht hier neben Gretchens Namen. -- Max war noch immer wie ohne Bewußtsein. -- Nimm doch, Max! sagte ich, ihm das Papier aufdringend; du hast dich nicht so lange besonnen, als du das Mädchen aus dem Wasser zogst. -- O mein Wohlthäter! mein Vater! rief er nun, und lag an meinem Hals. -- Geh hin, Glücklicher! unterbrach ich seinen Freudentaumel, und hole dir ihr Jawort selbst. Ich will es ihr er-

den Tisch drüben, Paul, in Mamsel Grethens Zimmer; wir sind heut' ihre Gäste.

Was meinen Sie, Herr Oberförster, redete ich nun Diesen an, da mich der Junge mit der Wirthschaft sitzen läßt, wenn ich mein Gütchen in Pacht gäbe? — Dazu rath' ich nicht, erwiderte der Oberförster schnell. — Aber der Mann ist tüchtig, gab ich zur Antwort, und hat selbst Ihren Beifall. Denn, kurz, weil Max das Gut nicht mehr für meine Rechnung verwalten will, mag er's für seine thun; ich geb' es ihm für einen billigen Pachtzins, jedoch unter einer Bedingung. — Die wäre? fragte der Oberförster aufhorchend. — Daß er die Ansprüche befriedige, die ich einer gewissen Person auf mich und einen Theil meines Eigenthums eingeräumt habe. Die Sache ist hier schriftlich aufgesetzt; sieh selbst, Max, ob du die Bedingung erfüllen kannst. — Max starrte mich und die Ehestiftung an, die ich ihm hinreichte. — Wahrhaftig, rief der Oberförster, der einen Blick in die Schrift that, das ist ein Heirathscontract, und Ihr Name, Max, steht hier neben Gretchens Namen. — Max war noch immer wie ohne Bewußtsein. — Nimm doch, Max! sagte ich, ihm das Papier aufdringend; du hast dich nicht so lange besonnen, als du das Mädchen aus dem Wasser zogst. — O mein Wohlthäter! mein Vater! rief er nun, und lag an meinem Hals. — Geh hin, Glücklicher! unterbrach ich seinen Freudentaumel, und hole dir ihr Jawort selbst. Ich will es ihr er-

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[0095] den Tisch drüben, Paul, in Mamsel Grethens Zimmer; wir sind heut' ihre Gäste. Was meinen Sie, Herr Oberförster, redete ich nun Diesen an, da mich der Junge mit der Wirthschaft sitzen läßt, wenn ich mein Gütchen in Pacht gäbe? — Dazu rath' ich nicht, erwiderte der Oberförster schnell. — Aber der Mann ist tüchtig, gab ich zur Antwort, und hat selbst Ihren Beifall. Denn, kurz, weil Max das Gut nicht mehr für meine Rechnung verwalten will, mag er's für seine thun; ich geb' es ihm für einen billigen Pachtzins, jedoch unter einer Bedingung. — Die wäre? fragte der Oberförster aufhorchend. — Daß er die Ansprüche befriedige, die ich einer gewissen Person auf mich und einen Theil meines Eigenthums eingeräumt habe. Die Sache ist hier schriftlich aufgesetzt; sieh selbst, Max, ob du die Bedingung erfüllen kannst. — Max starrte mich und die Ehestiftung an, die ich ihm hinreichte. — Wahrhaftig, rief der Oberförster, der einen Blick in die Schrift that, das ist ein Heirathscontract, und Ihr Name, Max, steht hier neben Gretchens Namen. — Max war noch immer wie ohne Bewußtsein. — Nimm doch, Max! sagte ich, ihm das Papier aufdringend; du hast dich nicht so lange besonnen, als du das Mädchen aus dem Wasser zogst. — O mein Wohlthäter! mein Vater! rief er nun, und lag an meinem Hals. — Geh hin, Glücklicher! unterbrach ich seinen Freudentaumel, und hole dir ihr Jawort selbst. Ich will es ihr er-

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Zitationshilfe: Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreyvogel_liebesgeschichte_1910/95>, abgerufen am 24.11.2024.