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Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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hingen dem lieben Kinde Ihren Staubmantel um; sie scheint sehr erhitzt und könnte, bei dem kühlen Abend, sich im Fahren leicht erkälten. -- Du meinst also, Paul -- ? -- Daß Sie das Mädchen nicht in Nacht und Wald schutzlos zurück lassen werden; wohl mein' ich das, oder ich müßte Herrn Samuel Brink nicht mehr kennen. Ich will nur gleich vorausgehen und den Staubmantel aus dem Magazin hervorsuchen. -- Thu das, guter Paul, und du, Schwager, sieh zu deinen Pferden; ich komme gleich nach. -- Heißa, Schwager! rief Paul, ihn mit sich fortziehend, jetzt giebt es eine lustige Fahrt und Extra-Trinkgeld!

Ich ging dem Mädchen, das sich langsam näherte, einige Schritte entgegen und bot ihr meinen Arm. Sie hatte sich ziemlich gefaßt und nahm meinen Antrag, sie auf die nächste Station zu führen, mit bescheidenem Danke an. Paul stand schon mit seinem Staubmantel da, als wir zu der Kalesche kamen, und nöthigte ihn meiner Begleiterin ohne Umstände auf. Dafür nahm er ihr das Bündelchen ab und brachte es in dem Wagensitze unter. Von dem Postillon hörten wir jetzt zum großen Schrecken des Mädchens, daß die Diligence, auf welcher sie einen Platz nach der Hauptstadt hatte nehmen wollen, schon vor mehreren Stunden weiter gefahren sei; sie war um so mehr bestürzt darüber, weil sie ihren Koffer vorausgesendet hatte, und dieser, wie sie fürchtete, verloren sein möchte. -- Das wird sich Alles finden, rief Paul in bester Laune; wer weiß, Mamsellchen, wozu

hingen dem lieben Kinde Ihren Staubmantel um; sie scheint sehr erhitzt und könnte, bei dem kühlen Abend, sich im Fahren leicht erkälten. — Du meinst also, Paul — ? — Daß Sie das Mädchen nicht in Nacht und Wald schutzlos zurück lassen werden; wohl mein' ich das, oder ich müßte Herrn Samuel Brink nicht mehr kennen. Ich will nur gleich vorausgehen und den Staubmantel aus dem Magazin hervorsuchen. — Thu das, guter Paul, und du, Schwager, sieh zu deinen Pferden; ich komme gleich nach. — Heißa, Schwager! rief Paul, ihn mit sich fortziehend, jetzt giebt es eine lustige Fahrt und Extra-Trinkgeld!

Ich ging dem Mädchen, das sich langsam näherte, einige Schritte entgegen und bot ihr meinen Arm. Sie hatte sich ziemlich gefaßt und nahm meinen Antrag, sie auf die nächste Station zu führen, mit bescheidenem Danke an. Paul stand schon mit seinem Staubmantel da, als wir zu der Kalesche kamen, und nöthigte ihn meiner Begleiterin ohne Umstände auf. Dafür nahm er ihr das Bündelchen ab und brachte es in dem Wagensitze unter. Von dem Postillon hörten wir jetzt zum großen Schrecken des Mädchens, daß die Diligence, auf welcher sie einen Platz nach der Hauptstadt hatte nehmen wollen, schon vor mehreren Stunden weiter gefahren sei; sie war um so mehr bestürzt darüber, weil sie ihren Koffer vorausgesendet hatte, und dieser, wie sie fürchtete, verloren sein möchte. — Das wird sich Alles finden, rief Paul in bester Laune; wer weiß, Mamsellchen, wozu

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:30:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:30:04Z)

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Zitationshilfe: Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreyvogel_liebesgeschichte_1910/12>, abgerufen am 22.11.2024.