Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. XCIX. AChtestu dan dieses nicht/ GOtt wird deiner auch nicht achten/ Und betrachtest dieses nicht/ GOtt wird dich auch nicht betrachten/ Liebstu dan die Sündenlust gern in dieser Zeit- lichkeit/ Ewiglich nim auch dan hin Marter/ Reu und Höllenleid. Achtestu dan dieses nicht/ GOtt wird deiner Solches aber hat GOtt allerdings ernstlich in sei- mer- X
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XCIX. AChteſtu dan dieſes nicht/ GOtt wird deiner auch nicht achten/ Und betrachteſt dieſes nicht/ GOtt wird dich auch nicht betrachten/ Liebſtu dan die Suͤndenluſt gern in dieſer Zeit- lichkeit/ Ewiglich nim auch dan hin Marter/ Reu und Hoͤllenleid. Achteſtu dan dieſes nicht/ GOtt wird deiner Solches aber hat GOtt allerdings ernſtlich in ſei- mer- X
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0389" n="321"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.</hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">XCIX.</hi> </hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">A</hi>Chteſtu dan dieſes nicht/ GOtt wird deiner</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">auch nicht achten/</hi> </l><lb/> <l>Und betrachteſt dieſes nicht/ GOtt wird dich</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">auch nicht betrachten/</hi> </l><lb/> <l>Liebſtu dan die Suͤndenluſt gern in dieſer Zeit-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">lichkeit/</hi> </l><lb/> <l>Ewiglich nim auch dan hin Marter/ Reu und</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Hoͤllenleid.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#fr">Achteſtu dan dieſes nicht/ GOtt wird deiner<lb/> auch nicht achten)</hi> Gedenke nicht/ O du Witzdum-<lb/> mer elender Menſch/ du muͤgeſt frei hin thun/ was aller<lb/> dank- und denkloſen Menſchen gebraͤuchliche Weltart<lb/> iſt/ nemlich nur durchgehends was <hi rendition="#fr">gegenwaͤtig</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">zeitlich</hi> iſt/ mit Sorgfalt achten/ und nachdenklich be-<lb/> trachten; was aber <hi rendition="#fr">kuͤnftig</hi> und <hi rendition="#fr">ewig/</hi> nur durchge-<lb/> hends ſorglos hinachten und unbedachtſam betrachten/<lb/> und eben darmit muͤſte GOtt zu frieden ſein/ daß er uns<lb/> das Zeitliche und die Welt/ wan wir alſo darum bemuͤ-<lb/> hen/ muͤſte alſo geben; Das ewige aber/ wan wir uns<lb/> auch darum das geringſte nicht bemuͤheten/ muͤſte uns<lb/> GOtt auch alſo hernachmahls geben: <hi rendition="#aq">Quaſi ea ſit &<lb/> eſſe debeat humanæ mentis conditio, ut æternorum<lb/> obliti, ad præſentia toto impetu feramur.</hi></p><lb/> <p>Solches aber hat GOtt allerdings ernſtlich in ſei-<lb/> nem Woꝛte veꝛboten/ und ſolche Sicherheit in der Welt/<lb/> und ruchloſe Verachtung der verſprochenen Ewigkeit/<lb/> aller Gefahr ſeiner Ungnade unterworfen. Das ſind<lb/> die ſchoͤnen Kammeren der Finſterniß/ da die eitelen<lb/> Menſchen vermeinen/ GOtt ſehe nicht/ was ſie darin<lb/> thun <hi rendition="#aq">Ezech. 9. v.</hi> 2. Und GOtt ſagt beim <hi rendition="#aq">Hoſea 7. v.</hi> 2.<lb/> Sie wollen nicht merken/ daß ich ſolche ihre Bosheit<lb/> <fw place="bottom" type="sig">X</fw><fw place="bottom" type="catch">mer-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [321/0389]
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XCIX.
AChteſtu dan dieſes nicht/ GOtt wird deiner
auch nicht achten/
Und betrachteſt dieſes nicht/ GOtt wird dich
auch nicht betrachten/
Liebſtu dan die Suͤndenluſt gern in dieſer Zeit-
lichkeit/
Ewiglich nim auch dan hin Marter/ Reu und
Hoͤllenleid.
Achteſtu dan dieſes nicht/ GOtt wird deiner
auch nicht achten) Gedenke nicht/ O du Witzdum-
mer elender Menſch/ du muͤgeſt frei hin thun/ was aller
dank- und denkloſen Menſchen gebraͤuchliche Weltart
iſt/ nemlich nur durchgehends was gegenwaͤtig und
zeitlich iſt/ mit Sorgfalt achten/ und nachdenklich be-
trachten; was aber kuͤnftig und ewig/ nur durchge-
hends ſorglos hinachten und unbedachtſam betrachten/
und eben darmit muͤſte GOtt zu frieden ſein/ daß er uns
das Zeitliche und die Welt/ wan wir alſo darum bemuͤ-
hen/ muͤſte alſo geben; Das ewige aber/ wan wir uns
auch darum das geringſte nicht bemuͤheten/ muͤſte uns
GOtt auch alſo hernachmahls geben: Quaſi ea ſit &
eſſe debeat humanæ mentis conditio, ut æternorum
obliti, ad præſentia toto impetu feramur.
Solches aber hat GOtt allerdings ernſtlich in ſei-
nem Woꝛte veꝛboten/ und ſolche Sicherheit in der Welt/
und ruchloſe Verachtung der verſprochenen Ewigkeit/
aller Gefahr ſeiner Ungnade unterworfen. Das ſind
die ſchoͤnen Kammeren der Finſterniß/ da die eitelen
Menſchen vermeinen/ GOtt ſehe nicht/ was ſie darin
thun Ezech. 9. v. 2. Und GOtt ſagt beim Hoſea 7. v. 2.
Sie wollen nicht merken/ daß ich ſolche ihre Bosheit
mer-
X
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |