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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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Nachdenkliche Beschreibung
XCVI.
WUnder/ daß man leiden sol für ein Augen-
blikk der Sünden/
Pein und Qwaal in Ewigkeit! Wunder ist doch
nicht zu finden/
Wan du denkest/ wan du weist/ wan du bist ge-
warnet wol/
Wer es sei/ der durch die Sünd nicht erzürnet
werden sol.


Wunder daß man leiden sol für ein Augen-
blikk der Sünden/ Pein und Qwaal in Ewigkeit.)

Vor erst ist hierbei dieses zu wissen/ daß in unserer Christ-
lichen Religion wir ingesamt fünf sonderlich hohe un-
begreifliche Geheimnissen bei Verlust unserer Seeligkeit
müssen glauben/ als die Drei Einigkeit in dem Gött-
lichen Wesen/
daß GOtt sei ein Mensch worden/
die Geheimniß des H. Abendmahls/ die Auffer-
stehung aller Todten/
und die ewigwehrende Höl-
lenpein:
Darum hat auch GOtt der HErr diese hohe
Glaubens Articul also deutlich in dem Worte GOttes
offenbaret/ und durch viele unaussprechliche wunderbare
Erhaltungen in der gantzen Christenheit bekräftiget.

Wer demnach der H. Schrift nicht gläubet/ und
die ewige Höllenqwaal unmöglich achtet/ der wird gantz
gewiß die Möglichkeit dieses ewigen Peinleidens an sei-
nem Leibe und Seele hernechst zuentpfinden haben.
Wil dich aber anlüsteren einige Uhrsachen nach deiner
witztollen Dummheit zu wissen/ so wisse und gedenke vor
eins/ daß der jenige/ welcher immer sündiget/ auch immer
müsse gestraffet werden: Nun sündigen die Verdam-

ten
Nachdenkliche Beſchreibung
XCVI.
WUnder/ daß man leiden ſol fuͤr ein Augen-
blikk der Suͤnden/
Pein und Qwaal in Ewigkeit! Wunder iſt doch
nicht zu finden/
Wan du denkeſt/ wan du weiſt/ wan du biſt ge-
warnet wol/
Wer es ſei/ der durch die Suͤnd nicht erzuͤrnet
werden ſol.


Wunder daß man leiden ſol fuͤr ein Augen-
blikk der Suͤnden/ Pein und Qwaal in Ewigkeit.)

Vor erſt iſt hierbei dieſes zu wiſſen/ daß in unſerer Chriſt-
lichen Religion wir ingeſamt fuͤnf ſonderlich hohe un-
begreifliche Geheimniſſen bei Verluſt unſerer Seeligkeit
muͤſſen glauben/ als die Drei Einigkeit in dem Goͤtt-
lichen Weſen/
daß GOtt ſei ein Menſch worden/
die Geheimniß des H. Abendmahls/ die Auffer-
ſtehung aller Todten/
und die ewigwehrende Hoͤl-
lenpein:
Darum hat auch GOtt der HErꝛ dieſe hohe
Glaubens Articul alſo deutlich in dem Worte GOttes
offenbaret/ uñ durch viele unausſprechliche wunderbare
Erhaltungen in der gantzen Chriſtenheit bekraͤftiget.

Wer demnach der H. Schrift nicht glaͤubet/ und
die ewige Hoͤllenqwaal unmoͤglich achtet/ der wird gantz
gewiß die Moͤglichkeit dieſes ewigen Peinleidens an ſei-
nem Leibe und Seele hernechſt zuentpfinden haben.
Wil dich aber anluͤſteren einige Uhrſachen nach deiner
witztollen Dummheit zu wiſſen/ ſo wiſſe und gedenke vor
eins/ daß der jenige/ welcher immer ſuͤndiget/ auch immer
muͤſſe geſtraffet werden: Nun ſuͤndigen die Verdam-

ten
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[310/0378] Nachdenkliche Beſchreibung XCVI. WUnder/ daß man leiden ſol fuͤr ein Augen- blikk der Suͤnden/ Pein und Qwaal in Ewigkeit! Wunder iſt doch nicht zu finden/ Wan du denkeſt/ wan du weiſt/ wan du biſt ge- warnet wol/ Wer es ſei/ der durch die Suͤnd nicht erzuͤrnet werden ſol. Wunder daß man leiden ſol fuͤr ein Augen- blikk der Suͤnden/ Pein und Qwaal in Ewigkeit.) Vor erſt iſt hierbei dieſes zu wiſſen/ daß in unſerer Chriſt- lichen Religion wir ingeſamt fuͤnf ſonderlich hohe un- begreifliche Geheimniſſen bei Verluſt unſerer Seeligkeit muͤſſen glauben/ als die Drei Einigkeit in dem Goͤtt- lichen Weſen/ daß GOtt ſei ein Menſch worden/ die Geheimniß des H. Abendmahls/ die Auffer- ſtehung aller Todten/ und die ewigwehrende Hoͤl- lenpein: Darum hat auch GOtt der HErꝛ dieſe hohe Glaubens Articul alſo deutlich in dem Worte GOttes offenbaret/ uñ durch viele unausſprechliche wunderbare Erhaltungen in der gantzen Chriſtenheit bekraͤftiget. Wer demnach der H. Schrift nicht glaͤubet/ und die ewige Hoͤllenqwaal unmoͤglich achtet/ der wird gantz gewiß die Moͤglichkeit dieſes ewigen Peinleidens an ſei- nem Leibe und Seele hernechſt zuentpfinden haben. Wil dich aber anluͤſteren einige Uhrſachen nach deiner witztollen Dummheit zu wiſſen/ ſo wiſſe und gedenke vor eins/ daß der jenige/ welcher immer ſuͤndiget/ auch immer muͤſſe geſtraffet werden: Nun ſuͤndigen die Verdam- ten

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/378>, abgerufen am 28.11.2024.