Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. digt wird: Hier im Leben kan der Todesschmertz undTodesstiche bald überwinden und den Tod verursachen/ der Tod aber hebet alles Leben des Leibes und alle Na- tur und Entpfindligkeit auf; dort aber in der Hölle blei- bet Schmertz und Todes Angst/ und bleibet zugleich der Leib und die Natur/ muß auch deshalber ewig bleiben/ sein und leben/ weil die Straffe des Leibes und der Seel ewig bleiben/ sein und wehren sol und muß. Von dem Zustande und Marter einer solchen verdamten Seel redet der Heil. Gregorius lib. 4. Dialog. cap. 45. also: Cogitur semper ut & mortem sine morte, de- fectum sine defectu, & finem sine fine patiatur, qua- tenus ei & mors immortalis sit, & defectus indefi- ciens & finis infinitus. Dieses wird der Zustand der Verdamniß in der Hölle sein/ daß Seel und Leib da- selbst immer leiden müssen einen Tod ohn sterben/ ste- ten Abgang ohn Verlust/ stetiges Ende ohn End- schaft/ zumahl daselbst ewig sein und bleiben wird der Tod unsterblich/ aller Verlust unverlohren/ und alles Ende unendlich. XIX. Ha-
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. digt wird: Hier im Leben kan der Todesſchmertz undTodesſtiche bald uͤberwinden und den Tod verurſachen/ der Tod aber hebet alles Leben des Leibes und alle Na- tur und Entpfindligkeit auf; dort aber in der Hoͤlle blei- bet Schmertz und Todes Angſt/ und bleibet zugleich der Leib und die Natur/ muß auch deshalber ewig bleiben/ ſein und leben/ weil die Straffe des Leibes und der Seel ewig bleiben/ ſein und wehren ſol und muß. Von dem Zuſtande und Marter einer ſolchen verdamten Seel redet der Heil. Gregorius lib. 4. Dialog. cap. 45. alſo: Cogitur ſemper ut & mortem ſine morte, de- fectum ſine defectu, & finem ſine fine patiatur, qua- tenus ei & mors immortalis ſit, & defectus indefi- ciens & finis infinitus. Dieſes wird der Zuſtand der Verdamniß in der Hoͤlle ſein/ daß Seel und Leib da- ſelbſt immer leiden muͤſſen einen Tod ohn ſterben/ ſte- ten Abgang ohn Verluſt/ ſtetiges Ende ohn End- ſchaft/ zumahl daſelbſt ewig ſein und bleiben wird der Tod unſterblich/ aller Verluſt unverlohren/ und alles Ende unendlich. XIX. Ha-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0161" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.</hi></fw><lb/> digt wird: Hier im Leben kan der Todesſchmertz und<lb/> Todesſtiche bald uͤberwinden und den Tod verurſachen/<lb/> der Tod aber hebet alles Leben des Leibes und alle Na-<lb/> tur und Entpfindligkeit auf; dort aber in der Hoͤlle blei-<lb/> bet Schmertz und Todes Angſt/ und bleibet zugleich der<lb/> Leib und die Natur/ muß auch deshalber ewig bleiben/<lb/> ſein und leben/ weil die Straffe des Leibes und der<lb/> Seel ewig bleiben/ ſein und wehren ſol und muß. Von<lb/> dem Zuſtande und Marter einer ſolchen verdamten<lb/> Seel redet der Heil. <hi rendition="#aq">Gregorius lib. 4. Dialog. cap.</hi> 45.<lb/> alſo: <hi rendition="#aq">Cogitur ſemper ut & mortem ſine morte, de-<lb/> fectum ſine defectu, & finem ſine fine patiatur, qua-<lb/> tenus ei & mors immortalis ſit, & defectus indefi-<lb/> ciens & finis infinitus.</hi> Dieſes wird der Zuſtand der<lb/> Verdamniß in der Hoͤlle ſein/ daß Seel und Leib da-<lb/> ſelbſt immer leiden muͤſſen einen <hi rendition="#fr">Tod</hi> ohn <hi rendition="#fr">ſterben/</hi> ſte-<lb/> ten <hi rendition="#fr">Abgang</hi> ohn <hi rendition="#fr">Verluſt/</hi> ſtetiges <hi rendition="#fr">Ende</hi> ohn <hi rendition="#fr">End-<lb/> ſchaft/</hi> zumahl daſelbſt ewig ſein und bleiben wird der<lb/> Tod unſterblich/ aller Verluſt unverlohren/ und alles<lb/> Ende unendlich.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIX.</hi> Ha-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [93/0161]
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
digt wird: Hier im Leben kan der Todesſchmertz und
Todesſtiche bald uͤberwinden und den Tod verurſachen/
der Tod aber hebet alles Leben des Leibes und alle Na-
tur und Entpfindligkeit auf; dort aber in der Hoͤlle blei-
bet Schmertz und Todes Angſt/ und bleibet zugleich der
Leib und die Natur/ muß auch deshalber ewig bleiben/
ſein und leben/ weil die Straffe des Leibes und der
Seel ewig bleiben/ ſein und wehren ſol und muß. Von
dem Zuſtande und Marter einer ſolchen verdamten
Seel redet der Heil. Gregorius lib. 4. Dialog. cap. 45.
alſo: Cogitur ſemper ut & mortem ſine morte, de-
fectum ſine defectu, & finem ſine fine patiatur, qua-
tenus ei & mors immortalis ſit, & defectus indefi-
ciens & finis infinitus. Dieſes wird der Zuſtand der
Verdamniß in der Hoͤlle ſein/ daß Seel und Leib da-
ſelbſt immer leiden muͤſſen einen Tod ohn ſterben/ ſte-
ten Abgang ohn Verluſt/ ſtetiges Ende ohn End-
ſchaft/ zumahl daſelbſt ewig ſein und bleiben wird der
Tod unſterblich/ aller Verluſt unverlohren/ und alles
Ende unendlich.
XIX. Ha-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |