Menschenkinder auf unzahlbare Arten hinein eilen/ und nach dem Hinneinsturtz kein Außweg in alle Ewigkeit hinwieder verhanden/ weil die Thür nun einmahl ver- schlossen/ und der Gnaden Eingang und die rechte Zeit verseumet worden. Matth. 25. v. 10. 12. Der Christliche Poet Aonius beschreibet diesen Außgang also:
Nunc haud egressus patet ullus, & ostia claudunt Sexcentum Pondo & multa rubigine vectes. Descensus dantur plurimi, ascensus omnis de- negatur: Quisquis semel incidit, ille semper manet, & absque spei ullius levimento interit.
Da man immer stirbt und doch nimmer- nimmermehr den begehrten Todt erwirbt) Jm- mer-sterben heisset dieses/ wenn man als ewig von Gott abgesondert/ durch stetig-wehrende tödtliche Qwaal immer den Tod suchet/ und nach dem Tode greiffet/ der Tod aber immer davon weichet/ wie die Schrifft selbst saget Apoc. 9. v. 6. Des habenden Lebens höchst überdrüssigst/ und des Absterbens äusserst begierig zu seyn: Nimmer-nimmermehr aber absterben heisset nach des Augustini Worten/ quando mors secunda, per quam quidem semper quis moritur, animam tamen nolentem tenet in corpore, wenn man durch Abwür- gungs-Stiche des anderen Todes immer dahin sterben/ und bei unaufhörlicher Angst- und Qwaal ent- pfindung gleichsam todt seyn muß/ und doch nimmer recht absterben/ und den begehrten Tod erwerben kan. Habebunt, sagt Augustinus, impii in cruciatibus vi- tam. Sed qui vivunt in tormentis, cupiunt, si fieri posset, finire vitam talem, sed nemo dat eis interi- tum, ut nemo auferat cruciatum: O wie so hertzlich gern/ und so ängstlich gern/ wolten wol alle Verdamten in der Hölle sterben und absterben/ und sich zu tode äng-
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
Menſchenkinder auf unzahlbare Arten hinein eilen/ und nach dem Hinneinſturtz kein Außweg in alle Ewigkeit hinwieder verhanden/ weil die Thuͤr nun einmahl ver- ſchloſſen/ und der Gnaden Eingang und die rechte Zeit verſeumet worden. Matth. 25. v. 10. 12. Der Chriſtliche Poet Aonius beſchreibet dieſen Außgang alſo:
Nunc haud egreſſus patet ullus, & oſtia claudunt Sexcentum Pondo & multâ rubigine vectes. Deſcenſus dantur plurimi, aſcenſus omnis de- negatur: Quisquis ſemel incidit, ille ſemper manet, & abſque ſpei ullius levimento interit.
Da man immer ſtirbt und doch nimmer- nimmermehr den begehrten Todt erwirbt) Jm- mer-ſterben heiſſet dieſes/ wenn man als ewig von Gott abgeſondert/ durch ſtetig-wehrende toͤdtliche Qwaal immer den Tod ſuchet/ und nach dem Tode greiffet/ der Tod aber immer davon weichet/ wie die Schrifft ſelbſt ſaget Apoc. 9. v. 6. Des habenden Lebens hoͤchſt uͤberdruͤſſigſt/ und des Abſterbens aͤuſſerſt begierig zu ſeyn: Nimmer-nimmermehr aber abſterben heiſſet nach des Auguſtini Worten/ quando mors ſecunda, per quam quidem ſemper quis moritur, animam tamen nolentem tenet in corpore, wenn man durch Abwuͤr- gungs-Stiche des anderen Todes immer dahin ſterben/ und bei unaufhoͤrlicher Angſt- und Qwaal ent- pfindung gleichſam todt ſeyn muß/ und doch nimmer recht abſterben/ und den begehrten Tod erwerben kan. Habebunt, ſagt Auguſtinus, impii in cruciatibus vi- tam. Sed qui vivunt in tormentis, cupiunt, ſi fieri poſſet, finire vitam talem, ſed nemo dat eis interi- tum, ut nemo auferat cruciatum: O wie ſo hertzlich gern/ und ſo aͤngſtlich gern/ wolten wol alle Verdamten in der Hoͤlle ſterben und abſterben/ und ſich zu tode aͤng-
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
Menſchenkinder auf unzahlbare Arten hinein eilen/ und
nach dem Hinneinſturtz kein Außweg in alle Ewigkeit
hinwieder verhanden/ weil die Thuͤr nun einmahl ver-
ſchloſſen/ und der Gnaden Eingang und die rechte Zeit
verſeumet worden. Matth. 25. v. 10. 12. Der Chriſtliche
Poet Aonius beſchreibet dieſen Außgang alſo:
Nunc haud egreſſus patet ullus, & oſtia claudunt
Sexcentum Pondo & multâ rubigine vectes.
Deſcenſus dantur plurimi, aſcenſus omnis de-
negatur: Quisquis ſemel incidit, ille ſemper manet,
& abſque ſpei ullius levimento interit.
Da man immer ſtirbt und doch nimmer-
nimmermehr den begehrten Todt erwirbt) Jm-
mer-ſterben heiſſet dieſes/ wenn man als ewig von Gott
abgeſondert/ durch ſtetig-wehrende toͤdtliche Qwaal
immer den Tod ſuchet/ und nach dem Tode greiffet/
der Tod aber immer davon weichet/ wie die Schrifft
ſelbſt ſaget Apoc. 9. v. 6. Des habenden Lebens hoͤchſt
uͤberdruͤſſigſt/ und des Abſterbens aͤuſſerſt begierig zu
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des Auguſtini Worten/ quando mors ſecunda, per
quam quidem ſemper quis moritur, animam tamen
nolentem tenet in corpore, wenn man durch Abwuͤr-
gungs-Stiche des anderen Todes immer dahin
ſterben/ und bei unaufhoͤrlicher Angſt- und Qwaal ent-
pfindung gleichſam todt ſeyn muß/ und doch nimmer
recht abſterben/ und den begehrten Tod erwerben kan.
Habebunt, ſagt Auguſtinus, impii in cruciatibus vi-
tam. Sed qui vivunt in tormentis, cupiunt, ſi fieri
poſſet, finire vitam talem, ſed nemo dat eis interi-
tum, ut nemo auferat cruciatum: O wie ſo hertzlich
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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/101>, abgerufen am 27.07.2024.
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