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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

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vielleicht sogar der Gouverneur von Jllinois selbst,
durch das Gold Joe Smiths erkauft sei, denn auf
keine andere Weise vermochte man sich die Blindheit
und Unthätigkeit Mr. Carlins im Angesichte einer so
drohenden Gefahr zu erklären.

Diese Befürchtungen vermehrten das Schwierige
der Lage des Gouverneurs außerordentlich, denn er
mußte sich sagen, daß, wenn sie begründet wären, er
und der unter seiner Aufsicht stehende Staat das erste
Opfer seyn würden, einmal, weil nur der Missisippi
letztern von Jllinois trennt, dann aber auch, weil
er selbst vorzugsweise den Haß des Propheten durch
Verweigerung der Hand seiner Tochter auf sich ge-
zogen hatte, und zu welchen Mitteln Joe Smith zu
greifen im Stande wäre, um seinem Hasse genug zu
thun, hatte man ja durch den intendirten Meuchel-
mord gesehen. So waren also die Aussichten, man
mochte blicken, wohin man wollte, sehr trübe und
man konnte sich einer großen Unruhe nicht erwehren.
Rettung, das mußte man sich sagen, konnte allein
vom Congreß kommen und so wartete man mit schmerz-
licher Unruhe auf Nachrichten von Washington.

Jn der Zwischenzeit bestattete man den edelmü-
thigen Erretter Arnolds oder Sir Johns -- denn da
aus Joram immer noch nichts herauszubringen war,
konnte man nicht wissen, auf welchen von Beiden es

vielleicht ſogar der Gouverneur von Jllinois ſelbſt,
durch das Gold Joe Smiths erkauft ſei, denn auf
keine andere Weiſe vermochte man ſich die Blindheit
und Unthätigkeit Mr. Carlins im Angeſichte einer ſo
drohenden Gefahr zu erklären.

Dieſe Befürchtungen vermehrten das Schwierige
der Lage des Gouverneurs außerordentlich, denn er
mußte ſich ſagen, daß, wenn ſie begründet wären, er
und der unter ſeiner Aufſicht ſtehende Staat das erſte
Opfer ſeyn würden, einmal, weil nur der Miſſiſippi
letztern von Jllinois trennt, dann aber auch, weil
er ſelbſt vorzugsweiſe den Haß des Propheten durch
Verweigerung der Hand ſeiner Tochter auf ſich ge-
zogen hatte, und zu welchen Mitteln Joe Smith zu
greifen im Stande wäre, um ſeinem Haſſe genug zu
thun, hatte man ja durch den intendirten Meuchel-
mord geſehen. So waren alſo die Ausſichten, man
mochte blicken, wohin man wollte, ſehr trübe und
man konnte ſich einer großen Unruhe nicht erwehren.
Rettung, das mußte man ſich ſagen, konnte allein
vom Congreß kommen und ſo wartete man mit ſchmerz-
licher Unruhe auf Nachrichten von Waſhington.

Jn der Zwiſchenzeit beſtattete man den edelmü-
thigen Erretter Arnolds oder Sir Johns — denn da
aus Joram immer noch nichts herauszubringen war,
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[57/0063] vielleicht ſogar der Gouverneur von Jllinois ſelbſt, durch das Gold Joe Smiths erkauft ſei, denn auf keine andere Weiſe vermochte man ſich die Blindheit und Unthätigkeit Mr. Carlins im Angeſichte einer ſo drohenden Gefahr zu erklären. Dieſe Befürchtungen vermehrten das Schwierige der Lage des Gouverneurs außerordentlich, denn er mußte ſich ſagen, daß, wenn ſie begründet wären, er und der unter ſeiner Aufſicht ſtehende Staat das erſte Opfer ſeyn würden, einmal, weil nur der Miſſiſippi letztern von Jllinois trennt, dann aber auch, weil er ſelbſt vorzugsweiſe den Haß des Propheten durch Verweigerung der Hand ſeiner Tochter auf ſich ge- zogen hatte, und zu welchen Mitteln Joe Smith zu greifen im Stande wäre, um ſeinem Haſſe genug zu thun, hatte man ja durch den intendirten Meuchel- mord geſehen. So waren alſo die Ausſichten, man mochte blicken, wohin man wollte, ſehr trübe und man konnte ſich einer großen Unruhe nicht erwehren. Rettung, das mußte man ſich ſagen, konnte allein vom Congreß kommen und ſo wartete man mit ſchmerz- licher Unruhe auf Nachrichten von Waſhington. Jn der Zwiſchenzeit beſtattete man den edelmü- thigen Erretter Arnolds oder Sir Johns — denn da aus Joram immer noch nichts herauszubringen war, konnte man nicht wiſſen, auf welchen von Beiden es

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/63>, abgerufen am 22.11.2024.