Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.brechen, und für die Folgen eines eben so unsinnigen, -- "Und wer seid Jhr," fragte der Gouver- -- "Ein Mann," versetzte Hieram, "der den -- "Und ich bin ein Mann, der auf solche -- "Für Eure Person, Sir, thätet Jhr Recht brechen, und für die Folgen eines eben ſo unſinnigen, — „Und wer ſeid Jhr,“ fragte der Gouver- — „Ein Mann,“ verſetzte Hieram, „der den — „Und ich bin ein Mann, der auf ſolche — „Für Eure Perſon, Sir, thätet Jhr Recht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0128" n="122"/> brechen, und für die Folgen eines eben ſo unſinnigen,<lb/> als vergeblichen Widerſtandes von Eurer Seite kann<lb/> ich nicht einſtehen; thut Jhr aber gutwillig, was ich<lb/> befehle, ſo gelobe ich Euch, daß weder Euch noch<lb/> den Euren irgend ein Leid zugefügt werden ſoll.“</p><lb/> <p>— „Und wer ſeid Jhr,“ fragte der Gouver-<lb/> neur, „der ſich erdreiſtet, mir in meiner eigenen Re-<lb/> ſidenz Befehle zu ertheilen?“</p><lb/> <p>— „Ein Mann,“ verſetzte Hieram, „der den<lb/> von ihm ertheilten Befehlen Reſpect zu verſchaffen<lb/> weiß; der Name, denke ich, thut nichts zur Sache.“</p><lb/> <p>— „Und ich bin ein Mann, der auf ſolche<lb/> Weiſe ertheilten Befehlen ſelbſt um den Preis ſeines<lb/> Lebens niemals Folge leiſten wird!“ war Sir Johns<lb/> zornige Antwort.</p><lb/> <p>— „Für Eure Perſon, Sir, thätet Jhr Recht<lb/> daran, nicht zu gehorchen, und ich an Eurer Stelle<lb/> würde wahrſcheinlich eben ſo antworten, vorausge-<lb/> ſetzt, daß ich nicht der Vater einer ſchönen Toch-<lb/> ter und dieſe zugleich mit bedroht wäre,“ verſetzte<lb/> Hieram mit ruhigem Tone. „Glaubt Jhr es gegen<lb/> Euer Kind verantworten zu können,“ fügte er hinzu,<lb/> „daß Jhr uns zum Aeußerſten treibt, uns zwingt,<lb/> Gewalt gegen Euch und Euer Haus zu gebrauchen,<lb/> gut, ſo vertheidigt Euch und rettet Eure Ehre, Eu-<lb/> ren Ruf als tapfern Mann, auf Koſten der Ehre<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0128]
brechen, und für die Folgen eines eben ſo unſinnigen,
als vergeblichen Widerſtandes von Eurer Seite kann
ich nicht einſtehen; thut Jhr aber gutwillig, was ich
befehle, ſo gelobe ich Euch, daß weder Euch noch
den Euren irgend ein Leid zugefügt werden ſoll.“
— „Und wer ſeid Jhr,“ fragte der Gouver-
neur, „der ſich erdreiſtet, mir in meiner eigenen Re-
ſidenz Befehle zu ertheilen?“
— „Ein Mann,“ verſetzte Hieram, „der den
von ihm ertheilten Befehlen Reſpect zu verſchaffen
weiß; der Name, denke ich, thut nichts zur Sache.“
— „Und ich bin ein Mann, der auf ſolche
Weiſe ertheilten Befehlen ſelbſt um den Preis ſeines
Lebens niemals Folge leiſten wird!“ war Sir Johns
zornige Antwort.
— „Für Eure Perſon, Sir, thätet Jhr Recht
daran, nicht zu gehorchen, und ich an Eurer Stelle
würde wahrſcheinlich eben ſo antworten, vorausge-
ſetzt, daß ich nicht der Vater einer ſchönen Toch-
ter und dieſe zugleich mit bedroht wäre,“ verſetzte
Hieram mit ruhigem Tone. „Glaubt Jhr es gegen
Euer Kind verantworten zu können,“ fügte er hinzu,
„daß Jhr uns zum Aeußerſten treibt, uns zwingt,
Gewalt gegen Euch und Euer Haus zu gebrauchen,
gut, ſo vertheidigt Euch und rettet Eure Ehre, Eu-
ren Ruf als tapfern Mann, auf Koſten der Ehre
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