gründe seiner Arnolden gegenüber beobachteten, auf- fallenden Handlungsweise mit; alle Andern aber ließ er im Dunkeln darüber und er durfte das, weil er sie nie daran gewöhnt hatte, ihnen über irgend Et- was Rechenschaft abzulegen.
Er begriff, daß der entscheidende Augenblick ge- kommen sei; daß nach dem, was zwischen ihm und dem neuen Gouverneur vorgefallen, an eine friedliche Ausgleichung nicht mehr zu denken sei und er sich auf einen baldigen Angriff gefaßt zu halten habe.
Seine nächste Sorge mußte jetzt dahin gehen, dem Heere wieder einen tüchtigen Anführer zu geben, und das Glück begünstigte ihn auch hierin, indem sich gerade im entscheidenden Augenblick ein Obrist Smiths meldete, der in Folge gewisser Streitigkeiten, die er mit den Officieren seines Regiments gehabt, den englischen Dienst in Canada verlassen hatte und nach Nauvoo gekommen war, um eine andere Anstellung bei den Mormons zu suchen. Dieser Mann hatte eine Reihe von Jahren in Ostindien gedient und in vielen Feldzügen nicht nur seine Tapferkeit und seinen Muth bewährt, sondern auch Kriegserfahrungen genug gesammelt, um Joe Smith in diesem kritischen Au- genblick doppelt willkommen zu seyn. Dieser bot ihm die durch den Tod Sir Henry Bennets erledigte Stelle eines Generals an und machte sich, als er sein Aner-
gründe ſeiner Arnolden gegenüber beobachteten, auf- fallenden Handlungsweiſe mit; alle Andern aber ließ er im Dunkeln darüber und er durfte das, weil er ſie nie daran gewöhnt hatte, ihnen über irgend Et- was Rechenſchaft abzulegen.
Er begriff, daß der entſcheidende Augenblick ge- kommen ſei; daß nach dem, was zwiſchen ihm und dem neuen Gouverneur vorgefallen, an eine friedliche Ausgleichung nicht mehr zu denken ſei und er ſich auf einen baldigen Angriff gefaßt zu halten habe.
Seine nächſte Sorge mußte jetzt dahin gehen, dem Heere wieder einen tüchtigen Anführer zu geben, und das Glück begünſtigte ihn auch hierin, indem ſich gerade im entſcheidenden Augenblick ein Obriſt Smiths meldete, der in Folge gewiſſer Streitigkeiten, die er mit den Officieren ſeines Regiments gehabt, den engliſchen Dienſt in Canada verlaſſen hatte und nach Nauvoo gekommen war, um eine andere Anſtellung bei den Mormons zu ſuchen. Dieſer Mann hatte eine Reihe von Jahren in Oſtindien gedient und in vielen Feldzügen nicht nur ſeine Tapferkeit und ſeinen Muth bewährt, ſondern auch Kriegserfahrungen genug geſammelt, um Joe Smith in dieſem kritiſchen Au- genblick doppelt willkommen zu ſeyn. Dieſer bot ihm die durch den Tod Sir Henry Bennets erledigte Stelle eines Generals an und machte ſich, als er ſein Aner-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0114"n="108"/>
gründe ſeiner Arnolden gegenüber beobachteten, auf-<lb/>
fallenden Handlungsweiſe mit; alle Andern aber ließ<lb/>
er im Dunkeln darüber und er durfte das, weil er<lb/>ſie nie daran gewöhnt hatte, ihnen über irgend Et-<lb/>
was Rechenſchaft abzulegen.</p><lb/><p>Er begriff, daß der entſcheidende Augenblick ge-<lb/>
kommen ſei; daß nach dem, was zwiſchen ihm und<lb/>
dem neuen Gouverneur vorgefallen, an eine friedliche<lb/>
Ausgleichung nicht mehr zu denken ſei und er ſich auf<lb/>
einen baldigen Angriff gefaßt zu halten habe.</p><lb/><p>Seine nächſte Sorge mußte jetzt dahin gehen,<lb/>
dem Heere wieder einen tüchtigen Anführer zu geben,<lb/>
und das Glück begünſtigte ihn auch hierin, indem ſich<lb/>
gerade im entſcheidenden Augenblick ein Obriſt Smiths<lb/>
meldete, der in Folge gewiſſer Streitigkeiten, die er<lb/>
mit den Officieren ſeines Regiments gehabt, den<lb/>
engliſchen Dienſt in Canada verlaſſen hatte und nach<lb/>
Nauvoo gekommen war, um eine andere Anſtellung<lb/>
bei den Mormons zu ſuchen. Dieſer Mann hatte<lb/>
eine Reihe von Jahren in Oſtindien gedient und in<lb/>
vielen Feldzügen nicht nur ſeine Tapferkeit und ſeinen<lb/>
Muth bewährt, ſondern auch Kriegserfahrungen genug<lb/>
geſammelt, um Joe Smith in dieſem kritiſchen Au-<lb/>
genblick doppelt willkommen zu ſeyn. Dieſer bot ihm<lb/>
die durch den Tod Sir Henry Bennets erledigte Stelle<lb/>
eines Generals an und machte ſich, als er ſein Aner-<lb/></p></div></body></text></TEI>
[108/0114]
gründe ſeiner Arnolden gegenüber beobachteten, auf-
fallenden Handlungsweiſe mit; alle Andern aber ließ
er im Dunkeln darüber und er durfte das, weil er
ſie nie daran gewöhnt hatte, ihnen über irgend Et-
was Rechenſchaft abzulegen.
Er begriff, daß der entſcheidende Augenblick ge-
kommen ſei; daß nach dem, was zwiſchen ihm und
dem neuen Gouverneur vorgefallen, an eine friedliche
Ausgleichung nicht mehr zu denken ſei und er ſich auf
einen baldigen Angriff gefaßt zu halten habe.
Seine nächſte Sorge mußte jetzt dahin gehen,
dem Heere wieder einen tüchtigen Anführer zu geben,
und das Glück begünſtigte ihn auch hierin, indem ſich
gerade im entſcheidenden Augenblick ein Obriſt Smiths
meldete, der in Folge gewiſſer Streitigkeiten, die er
mit den Officieren ſeines Regiments gehabt, den
engliſchen Dienſt in Canada verlaſſen hatte und nach
Nauvoo gekommen war, um eine andere Anſtellung
bei den Mormons zu ſuchen. Dieſer Mann hatte
eine Reihe von Jahren in Oſtindien gedient und in
vielen Feldzügen nicht nur ſeine Tapferkeit und ſeinen
Muth bewährt, ſondern auch Kriegserfahrungen genug
geſammelt, um Joe Smith in dieſem kritiſchen Au-
genblick doppelt willkommen zu ſeyn. Dieſer bot ihm
die durch den Tod Sir Henry Bennets erledigte Stelle
eines Generals an und machte ſich, als er ſein Aner-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/114>, abgerufen am 29.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.