Er hatte bis dahin geglaubt, der angesehene und un- ermeßlich reiche Mann wolle höher mit der einzigen Tochter hinaus -- denn dafür hielt auch er Marie, da er erst ein paar Jahre im Dienste des Propheten war, der zugleich mit seiner Geliebten auch allemal die Dienerschaft wechselte, -- als sie dem ersten be- sten Abenteuerer zur Gattin zu geben, und gar Einem, der sich nicht einmal zum Mormonismus bekannte.
Joe war also von Allem unterrichtet, oder glaubte es vielmehr zu seyn, bevor er zu Arnolden kam und das von diesem mit so sichtbarer Verwirrung aus sei- ner Hand empfangene Convolut Papiere bestärkte ihn nur noch mehr in seiner vorgefaßten Meinung. Wie es auf die Erde gekommen, wußte er sich freilich nicht zu erklären: vielleicht war es Arnolden unbemerkt entfallen, indem er es, um jede Entdeckung des Jn- halts unmöglich zu machen, auf seiner Brust getra- gen, wo er es ja auch schnell wieder verbarg, nach- dem er es aus seiner Hand empfangen hatte.
-- "Jch will Sie nicht länger stören," fuhr der Prophet, Arnolden die Hand zum Abschiede rei- chend, fort: "ich selbst bedarf der Ruhe und kann sie auch Jhnen, trotz der schönen, verlockenden Nacht, nur anrathen. Beim Frühstück sehen wir uns wieder und ich werde Jhnen und Marien Vielerlei zu erzäh- len haben."
Er hatte bis dahin geglaubt, der angeſehene und un- ermeßlich reiche Mann wolle höher mit der einzigen Tochter hinaus — denn dafür hielt auch er Marie, da er erſt ein paar Jahre im Dienſte des Propheten war, der zugleich mit ſeiner Geliebten auch allemal die Dienerſchaft wechſelte, — als ſie dem erſten be- ſten Abenteuerer zur Gattin zu geben, und gar Einem, der ſich nicht einmal zum Mormonismus bekannte.
Joe war alſo von Allem unterrichtet, oder glaubte es vielmehr zu ſeyn, bevor er zu Arnolden kam und das von dieſem mit ſo ſichtbarer Verwirrung aus ſei- ner Hand empfangene Convolut Papiere beſtärkte ihn nur noch mehr in ſeiner vorgefaßten Meinung. Wie es auf die Erde gekommen, wußte er ſich freilich nicht zu erklären: vielleicht war es Arnolden unbemerkt entfallen, indem er es, um jede Entdeckung des Jn- halts unmöglich zu machen, auf ſeiner Bruſt getra- gen, wo er es ja auch ſchnell wieder verbarg, nach- dem er es aus ſeiner Hand empfangen hatte.
— „Jch will Sie nicht länger ſtören,“ fuhr der Prophet, Arnolden die Hand zum Abſchiede rei- chend, fort: „ich ſelbſt bedarf der Ruhe und kann ſie auch Jhnen, trotz der ſchönen, verlockenden Nacht, nur anrathen. Beim Frühſtück ſehen wir uns wieder und ich werde Jhnen und Marien Vielerlei zu erzäh- len haben.“
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Er hatte bis dahin geglaubt, der angeſehene und un-
ermeßlich reiche Mann wolle höher mit der einzigen
Tochter hinaus — denn dafür hielt auch er Marie,
da er erſt ein paar Jahre im Dienſte des Propheten
war, der zugleich mit ſeiner Geliebten auch allemal
die Dienerſchaft wechſelte, — als ſie dem erſten be-
ſten Abenteuerer zur Gattin zu geben, und gar Einem,
der ſich nicht einmal zum Mormonismus bekannte.
Joe war alſo von Allem unterrichtet, oder glaubte
es vielmehr zu ſeyn, bevor er zu Arnolden kam und
das von dieſem mit ſo ſichtbarer Verwirrung aus ſei-
ner Hand empfangene Convolut Papiere beſtärkte ihn
nur noch mehr in ſeiner vorgefaßten Meinung. Wie
es auf die Erde gekommen, wußte er ſich freilich nicht
zu erklären: vielleicht war es Arnolden unbemerkt
entfallen, indem er es, um jede Entdeckung des Jn-
halts unmöglich zu machen, auf ſeiner Bruſt getra-
gen, wo er es ja auch ſchnell wieder verbarg, nach-
dem er es aus ſeiner Hand empfangen hatte.
— „Jch will Sie nicht länger ſtören,“ fuhr
der Prophet, Arnolden die Hand zum Abſchiede rei-
chend, fort: „ich ſelbſt bedarf der Ruhe und kann
ſie auch Jhnen, trotz der ſchönen, verlockenden Nacht,
nur anrathen. Beim Frühſtück ſehen wir uns wieder
und ich werde Jhnen und Marien Vielerlei zu erzäh-
len haben.“
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/190>, abgerufen am 27.07.2024.
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