Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.dern so unentbehrlich machte. Tausend frohe und Schon seit einiger Zeit hatte Bruno dann und wann dern ſo unentbehrlich machte. Tauſend frohe und Schon ſeit einiger Zeit hatte Bruno dann und wann <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="5"/> dern ſo unentbehrlich machte. Tauſend frohe und<lb/> traurige Erinnerungen erwachten in Arnolds Seele,<lb/> wenn er auf Bruno blickte, den er ſelbſt groß gezo-<lb/> gen, der ihn auf ſo vielen Spaziergängen und Streif-<lb/> zügen in der geliebten Heimath begleitet hatte. Auch<lb/> in Bruno mochte noch dann und wann eine Erinne-<lb/> rung an das Ehemals aufdämmern und er, gleich ſei-<lb/> nem Herrn, ſich zurückſehnen nach den Gegenden, die<lb/> ihn werden ſahen; denn wer kann wiſſen, wie weit<lb/> die Seelenkräfte des Thiers reichen, da wir ihre Spra-<lb/> che nicht verſtehen lernen, wie ſie durch langen Um-<lb/> gang mit uns die unſrige. Daß Bruno ſich in dem<lb/> fremden Welttheile nicht eben behaglich fühle, zeigte<lb/> ſein gänzlich verändertes Weſen; aus einem fröhlichen,<lb/> muntern Hunde war er ein trauriger, grämlicher ge-<lb/> worden, der, als wittere er überall für ſich und ſei-<lb/> nen geliebten Herrn auf dem fremden Boden Gefahr,<lb/> beim geringſten unerwarteten Geräuſche knurrend die<lb/> Zähne zeigte und ſich allein durch den Zuruf ſeines<lb/> Gebieters davon abhalten ließ, einen, für den heran-<lb/> nahenden vermeintlichen Feind ſehr verderblichen, Ge-<lb/> brauch davon zu machen.</p><lb/> <p>Schon ſeit einiger Zeit hatte Bruno dann und wann<lb/> das Haupt erhoben und die Ohren geſpitzt, als wit-<lb/> tere er entfernte Gefahr; jetzt ſprang er plötzlich aus<lb/> ſeiner behaglichen Lage auf, ſtreckte einen Augenblick<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0013]
dern ſo unentbehrlich machte. Tauſend frohe und
traurige Erinnerungen erwachten in Arnolds Seele,
wenn er auf Bruno blickte, den er ſelbſt groß gezo-
gen, der ihn auf ſo vielen Spaziergängen und Streif-
zügen in der geliebten Heimath begleitet hatte. Auch
in Bruno mochte noch dann und wann eine Erinne-
rung an das Ehemals aufdämmern und er, gleich ſei-
nem Herrn, ſich zurückſehnen nach den Gegenden, die
ihn werden ſahen; denn wer kann wiſſen, wie weit
die Seelenkräfte des Thiers reichen, da wir ihre Spra-
che nicht verſtehen lernen, wie ſie durch langen Um-
gang mit uns die unſrige. Daß Bruno ſich in dem
fremden Welttheile nicht eben behaglich fühle, zeigte
ſein gänzlich verändertes Weſen; aus einem fröhlichen,
muntern Hunde war er ein trauriger, grämlicher ge-
worden, der, als wittere er überall für ſich und ſei-
nen geliebten Herrn auf dem fremden Boden Gefahr,
beim geringſten unerwarteten Geräuſche knurrend die
Zähne zeigte und ſich allein durch den Zuruf ſeines
Gebieters davon abhalten ließ, einen, für den heran-
nahenden vermeintlichen Feind ſehr verderblichen, Ge-
brauch davon zu machen.
Schon ſeit einiger Zeit hatte Bruno dann und wann
das Haupt erhoben und die Ohren geſpitzt, als wit-
tere er entfernte Gefahr; jetzt ſprang er plötzlich aus
ſeiner behaglichen Lage auf, ſtreckte einen Augenblick
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