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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.

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tausend Mann stark, meistens bewaffnete Bauern,
gegen sie wieder aufstanden; der alte Cornelis von
Mander mußte einigemal sein Eigenthum an der
Spitze seiner Knechte und Bauern gegen die Auf-
rührer vertheidigen, und das ganze einst so gesegnete
Land ward bald der wildesten Unordnung zum Raube
und allem Elende eines Bürgerkrieges Preis ge-
geben.

Bei der immer mehr überhand nehmenden Un-
ordnung flüchteten die angesehensten Einwohner des
flachen Landes, und auch Karl von Manders Eltern,
ihre beste Habe, Silbergeschirr, Geld und Ju-
welen nach Brügge, Courtray und in andere
benachbarte Städte, zuletzt führten sie selbst ein
wanderndes rastloses Leben, stets auf der Flucht,
um nur sich vor Gefahren zu retten. An Schreiben
und Malen konnte Karl von Mander in solcher
Lage jetzt nicht denken, all' sein Thun und Sinnen
ging einzig nur darauf aus, sich seinen Eltern hülf-
reich zu beweisen. Sein stets frischer Lebensmuth
verließ ihn nicht, er dichtete mitten im allgemeinen
Elende noch manches Liedchen, unter andern eines,

II. Bd. 13

tauſend Mann ſtark, meiſtens bewaffnete Bauern,
gegen ſie wieder aufſtanden; der alte Cornelis von
Mander mußte einigemal ſein Eigenthum an der
Spitze ſeiner Knechte und Bauern gegen die Auf-
rührer vertheidigen, und das ganze einſt ſo geſegnete
Land ward bald der wildeſten Unordnung zum Raube
und allem Elende eines Bürgerkrieges Preis ge-
geben.

Bei der immer mehr überhand nehmenden Un-
ordnung flüchteten die angeſehenſten Einwohner des
flachen Landes, und auch Karl von Manders Eltern,
ihre beſte Habe, Silbergeſchirr, Geld und Ju-
welen nach Brügge, Courtray und in andere
benachbarte Städte, zuletzt führten ſie ſelbſt ein
wanderndes raſtloſes Leben, ſtets auf der Flucht,
um nur ſich vor Gefahren zu retten. An Schreiben
und Malen konnte Karl von Mander in ſolcher
Lage jetzt nicht denken, all’ ſein Thun und Sinnen
ging einzig nur darauf aus, ſich ſeinen Eltern hülf-
reich zu beweiſen. Sein ſtets friſcher Lebensmuth
verließ ihn nicht, er dichtete mitten im allgemeinen
Elende noch manches Liedchen, unter andern eines,

II. Bd. 13
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[193/0201] tauſend Mann ſtark, meiſtens bewaffnete Bauern, gegen ſie wieder aufſtanden; der alte Cornelis von Mander mußte einigemal ſein Eigenthum an der Spitze ſeiner Knechte und Bauern gegen die Auf- rührer vertheidigen, und das ganze einſt ſo geſegnete Land ward bald der wildeſten Unordnung zum Raube und allem Elende eines Bürgerkrieges Preis ge- geben. Bei der immer mehr überhand nehmenden Un- ordnung flüchteten die angeſehenſten Einwohner des flachen Landes, und auch Karl von Manders Eltern, ihre beſte Habe, Silbergeſchirr, Geld und Ju- welen nach Brügge, Courtray und in andere benachbarte Städte, zuletzt führten ſie ſelbſt ein wanderndes raſtloſes Leben, ſtets auf der Flucht, um nur ſich vor Gefahren zu retten. An Schreiben und Malen konnte Karl von Mander in ſolcher Lage jetzt nicht denken, all’ ſein Thun und Sinnen ging einzig nur darauf aus, ſich ſeinen Eltern hülf- reich zu beweiſen. Sein ſtets friſcher Lebensmuth verließ ihn nicht, er dichtete mitten im allgemeinen Elende noch manches Liedchen, unter andern eines, II. Bd. 13

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck02_1822/201>, abgerufen am 24.11.2024.