Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.paarweise ihm folgen, man sah die Arche auf den Diesem Schauspiele folgten noch viele andere, paarweiſe ihm folgen, man ſah die Arche auf den Dieſem Schauſpiele folgten noch viele andere, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0194" n="186"/> paarweiſe ihm folgen, man ſah die Arche auf den<lb/> Wellen treiben, den Raben und die Tauben aus-<lb/> fliegen; ein großes mit Ertrinkenden über und über<lb/> bemaltes Tuch wurde dabei an Stricken queer über<lb/> das Theater gezogen, und ſtellte den Untergang<lb/> der Gottloſen ſo anſchaulich dar, daß viele der Zu-<lb/> ſchauer bei dem Anblick in Thränen zerfloſſen, und<lb/> ſich vor Jammer und Rührung nicht zu laſſen<lb/> wußten. Kurz die ganze Darſtellung ging ſo vor-<lb/> trefflich, daß der jüngere Cornelis von Mander,<lb/> der ſonſt mit dem Treiben ſeines Bruders Karl<lb/> wenig zufrieden war, und es lieber geſehen hätte,<lb/> wenn ihm dieſer bei ſeinem Leinwand-Handel ge-<lb/> holfen hätte, ſich dennoch von ihm bereden ließ,<lb/> die Koſten des Schauſpiels zu bezahlen. Dafür<lb/> aber erklärte ihn auch die Mutter für einen noch<lb/> größern Narren als Karl, weil dieſer ohne ſein<lb/> Geld ſolche Poſſen nicht hätte ausführen können.</p><lb/> <p>Dieſem Schauſpiele folgten noch viele andere,<lb/> die Karl von Mander alle ſelbſt dichtete; Ne-<lb/> bukadnezars Geſchichte, Salomos Urtheil und der-<lb/> gleichen, lieferten ihm die Motive dazu. Das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0194]
paarweiſe ihm folgen, man ſah die Arche auf den
Wellen treiben, den Raben und die Tauben aus-
fliegen; ein großes mit Ertrinkenden über und über
bemaltes Tuch wurde dabei an Stricken queer über
das Theater gezogen, und ſtellte den Untergang
der Gottloſen ſo anſchaulich dar, daß viele der Zu-
ſchauer bei dem Anblick in Thränen zerfloſſen, und
ſich vor Jammer und Rührung nicht zu laſſen
wußten. Kurz die ganze Darſtellung ging ſo vor-
trefflich, daß der jüngere Cornelis von Mander,
der ſonſt mit dem Treiben ſeines Bruders Karl
wenig zufrieden war, und es lieber geſehen hätte,
wenn ihm dieſer bei ſeinem Leinwand-Handel ge-
holfen hätte, ſich dennoch von ihm bereden ließ,
die Koſten des Schauſpiels zu bezahlen. Dafür
aber erklärte ihn auch die Mutter für einen noch
größern Narren als Karl, weil dieſer ohne ſein
Geld ſolche Poſſen nicht hätte ausführen können.
Dieſem Schauſpiele folgten noch viele andere,
die Karl von Mander alle ſelbſt dichtete; Ne-
bukadnezars Geſchichte, Salomos Urtheil und der-
gleichen, lieferten ihm die Motive dazu. Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |