alt. Die Züge seines Gesichts haben nichts aus- gezeichnetes, sind aber von mildem edlem Ausdruck und tragen ganz das Gepräge seines Vaterlandes. Noch sechs andere Reuter füllen den Hintergrund, unter ihnen ein König, die Krone auf dem Haupt, den man aber nur im Rücken sieht.
Auf der vierten Tafel, mit der Unterschrift "Christi milites" reiten die Krieger Gottes, durch eine der vorigen sehr ähnliche Landschaft, zum nehmlichen Ziele. Vorauf, auf prächtigen, reich geschmückten Zeltern ziehen zwei mit Lorbeerkränzen gekrönte junge Helden, mit hochflatterndem Panier, in silberheller von Gold und Edelsteinen strahlender Rüstung; sieben andere Ritter folgen diesen, einer von ihnen trägt einen köstlichen reichen Helm, die andern haben zierliche zum Theil mit Pelzwerk ver- brämte Kopfbekleidungen, die Pferde sind sehr schön, ganz der Natur getreu, die ganze Gruppe ist von unaussprechlicher ritterlicher Lebendigkeit und Hoheit.
Die fünfte Tafel hat zur Unterschrift "Pegrini sti." Sie hat mehr gelitten als die vorhergehenden, und scheint an einigen Stellen durch Staub und
alt. Die Züge ſeines Geſichts haben nichts aus- gezeichnetes, ſind aber von mildem edlem Ausdruck und tragen ganz das Gepräge ſeines Vaterlandes. Noch ſechs andere Reuter füllen den Hintergrund, unter ihnen ein König, die Krone auf dem Haupt, den man aber nur im Rücken ſieht.
Auf der vierten Tafel, mit der Unterſchrift „Christi milites“ reiten die Krieger Gottes, durch eine der vorigen ſehr ähnliche Landſchaft, zum nehmlichen Ziele. Vorauf, auf prächtigen, reich geſchmückten Zeltern ziehen zwei mit Lorbeerkränzen gekrönte junge Helden, mit hochflatterndem Panier, in ſilberheller von Gold und Edelſteinen ſtrahlender Rüſtung; ſieben andere Ritter folgen dieſen, einer von ihnen trägt einen köſtlichen reichen Helm, die andern haben zierliche zum Theil mit Pelzwerk ver- brämte Kopfbekleidungen, die Pferde ſind ſehr ſchön, ganz der Natur getreu, die ganze Gruppe iſt von unausſprechlicher ritterlicher Lebendigkeit und Hoheit.
Die fünfte Tafel hat zur Unterſchrift „Pegrini sti.“ Sie hat mehr gelitten als die vorhergehenden, und ſcheint an einigen Stellen durch Staub und
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alt. Die Züge ſeines Geſichts haben nichts aus-
gezeichnetes, ſind aber von mildem edlem Ausdruck
und tragen ganz das Gepräge ſeines Vaterlandes.
Noch ſechs andere Reuter füllen den Hintergrund,
unter ihnen ein König, die Krone auf dem Haupt,
den man aber nur im Rücken ſieht.
Auf der vierten Tafel, mit der Unterſchrift
„Christi milites“ reiten die Krieger Gottes, durch
eine der vorigen ſehr ähnliche Landſchaft, zum
nehmlichen Ziele. Vorauf, auf prächtigen, reich
geſchmückten Zeltern ziehen zwei mit Lorbeerkränzen
gekrönte junge Helden, mit hochflatterndem Panier,
in ſilberheller von Gold und Edelſteinen ſtrahlender
Rüſtung; ſieben andere Ritter folgen dieſen, einer
von ihnen trägt einen köſtlichen reichen Helm, die
andern haben zierliche zum Theil mit Pelzwerk ver-
brämte Kopfbekleidungen, die Pferde ſind ſehr ſchön,
ganz der Natur getreu, die ganze Gruppe iſt von
unausſprechlicher ritterlicher Lebendigkeit und Hoheit.
Die fünfte Tafel hat zur Unterſchrift „Pegrini
sti.“ Sie hat mehr gelitten als die vorhergehenden,
und ſcheint an einigen Stellen durch Staub und
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/72>, abgerufen am 22.11.2024.
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