nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen Abschrift dieser Stelle hier den Raum gönnen sollte. Der Brief selbst ist an Johann Tscherte, Kaiser Karls Bau- und Brückenmeister in Wien gerichtet, und vollständig im zehnten Theil des schon erwähn- ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers eigner Handschrift, abgedruckt.
"Mein freundlich willig Dienst sind euch bevor, "mein lieber Herr Tzerte, mir hat unser Freund "Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an "ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit "allein im Guten gedenkt, sondern meßt mir auch "mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich selbst "würdig erkenn. Will aber solchen guten Willen "unser beider in Gott verstorbnen Freund Albrecht "Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denselben um "seiner Kunst und Tugend willen geliebt, sind euch "ohne Zweifel auch die so ihn geliebt haben auch "lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit "meiner Schicklichkeit zumessen."
"Jch hab warlich an Albrechten der besten "Freund einen, so ich auf Erdreich gehabt hab ver-
nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen Abſchrift dieſer Stelle hier den Raum gönnen ſollte. Der Brief ſelbſt iſt an Johann Tſcherte, Kaiſer Karls Bau- und Brückenmeiſter in Wien gerichtet, und vollſtändig im zehnten Theil des ſchon erwähn- ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers eigner Handſchrift, abgedruckt.
„Mein freundlich willig Dienſt ſind euch bevor, „mein lieber Herr Tzerte, mir hat unſer Freund „Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an „ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit „allein im Guten gedenkt, ſondern meßt mir auch „mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich ſelbſt „würdig erkenn. Will aber ſolchen guten Willen „unſer beider in Gott verſtorbnen Freund Albrecht „Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denſelben um „ſeiner Kunſt und Tugend willen geliebt, ſind euch „ohne Zweifel auch die ſo ihn geliebt haben auch „lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit „meiner Schicklichkeit zumeſſen.“
„Jch hab warlich an Albrechten der beſten „Freund einen, ſo ich auf Erdreich gehabt hab ver-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0274"n="262"/><lb/>
nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen<lb/>
Abſchrift dieſer Stelle hier den Raum gönnen ſollte.<lb/>
Der Brief ſelbſt iſt an Johann Tſcherte, Kaiſer<lb/>
Karls Bau- und Brückenmeiſter in Wien gerichtet,<lb/>
und vollſtändig im zehnten Theil des ſchon erwähn-<lb/>
ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers<lb/>
eigner Handſchrift, abgedruckt.</p><lb/><p><cit><quote>„Mein freundlich willig Dienſt ſind euch bevor,<lb/>„mein lieber Herr Tzerte, mir hat unſer Freund<lb/>„Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an<lb/>„ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit<lb/>„allein im Guten gedenkt, ſondern meßt mir auch<lb/>„mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich ſelbſt<lb/>„würdig erkenn. Will aber ſolchen guten Willen<lb/>„unſer beider in Gott verſtorbnen Freund Albrecht<lb/>„Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denſelben um<lb/>„ſeiner Kunſt und Tugend willen geliebt, ſind euch<lb/>„ohne Zweifel auch die ſo ihn geliebt haben auch<lb/>„lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit<lb/>„meiner Schicklichkeit zumeſſen.“</quote></cit></p><lb/><p><cit><quote>„Jch hab warlich an Albrechten der beſten<lb/>„Freund einen, ſo ich auf Erdreich gehabt hab ver-<lb/></quote></cit></p></div></body></text></TEI>
[262/0274]
nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen
Abſchrift dieſer Stelle hier den Raum gönnen ſollte.
Der Brief ſelbſt iſt an Johann Tſcherte, Kaiſer
Karls Bau- und Brückenmeiſter in Wien gerichtet,
und vollſtändig im zehnten Theil des ſchon erwähn-
ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers
eigner Handſchrift, abgedruckt.
„Mein freundlich willig Dienſt ſind euch bevor,
„mein lieber Herr Tzerte, mir hat unſer Freund
„Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an
„ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit
„allein im Guten gedenkt, ſondern meßt mir auch
„mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich ſelbſt
„würdig erkenn. Will aber ſolchen guten Willen
„unſer beider in Gott verſtorbnen Freund Albrecht
„Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denſelben um
„ſeiner Kunſt und Tugend willen geliebt, ſind euch
„ohne Zweifel auch die ſo ihn geliebt haben auch
„lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit
„meiner Schicklichkeit zumeſſen.“
„Jch hab warlich an Albrechten der beſten
„Freund einen, ſo ich auf Erdreich gehabt hab ver-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/274>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.