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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

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selbst, ganz unten im Vorgrunde, erliegt fast der Ge-
walt des Augenblicks und dem Anschauen der hohen
Wunder, welche seinem entzückten Auge vorschwe-
ben. Das höchste Erstaunen fesselt die edle, schöne
Gestalt, das Wort erstarrt auf der Lippe und die
gehobne Hand vermag es nicht, die begonnene Ge-
berde zu vollenden. Wunderbare Lufterscheinungen,
Nebel, Wolken, verhüllen auf der rechten Seite
dieser Tafel die Landschaft, welche nur dem Mittel-
bilde nahe noch sichtbar bleibt. Ein geheimniß-
reiches Rund, aus Licht, Glanz und wundersam
verschlungenen Regenbogen gebildet, umgibt ein
weiter Kreis aus Engeln, heiligen Flammen, und
noch einem Alles abschließenden Regenbogen zusam-
mengesezt. Der ewige Vater, in der Mitte des
Lichtkreises, auf einem aus Säulen erbauten
Throne, hält in der Linken das Scepter; die
Krone liegt in seinem Schoße, auf welchen das
Lamm sich stützt. Die geheimnißvollen Leuchter der
Apokalypse, mit wunderbar gemalten, in mannig-
faltigen Farben glühenden Flammen stehen vor ihm,
und neben diesen die bedeutungsreichen, sechsfach ge-


ſelbſt, ganz unten im Vorgrunde, erliegt faſt der Ge-
walt des Augenblicks und dem Anſchauen der hohen
Wunder, welche ſeinem entzückten Auge vorſchwe-
ben. Das höchſte Erſtaunen feſſelt die edle, ſchöne
Geſtalt, das Wort erſtarrt auf der Lippe und die
gehobne Hand vermag es nicht, die begonnene Ge-
berde zu vollenden. Wunderbare Lufterſcheinungen,
Nebel, Wolken, verhüllen auf der rechten Seite
dieſer Tafel die Landſchaft, welche nur dem Mittel-
bilde nahe noch ſichtbar bleibt. Ein geheimniß-
reiches Rund, aus Licht, Glanz und wunderſam
verſchlungenen Regenbogen gebildet, umgibt ein
weiter Kreis aus Engeln, heiligen Flammen, und
noch einem Alles abſchließenden Regenbogen zuſam-
mengeſezt. Der ewige Vater, in der Mitte des
Lichtkreiſes, auf einem aus Säulen erbauten
Throne, hält in der Linken das Scepter; die
Krone liegt in ſeinem Schoße, auf welchen das
Lamm ſich ſtützt. Die geheimnißvollen Leuchter der
Apokalypſe, mit wunderbar gemalten, in mannig-
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[142/0154] ſelbſt, ganz unten im Vorgrunde, erliegt faſt der Ge- walt des Augenblicks und dem Anſchauen der hohen Wunder, welche ſeinem entzückten Auge vorſchwe- ben. Das höchſte Erſtaunen feſſelt die edle, ſchöne Geſtalt, das Wort erſtarrt auf der Lippe und die gehobne Hand vermag es nicht, die begonnene Ge- berde zu vollenden. Wunderbare Lufterſcheinungen, Nebel, Wolken, verhüllen auf der rechten Seite dieſer Tafel die Landſchaft, welche nur dem Mittel- bilde nahe noch ſichtbar bleibt. Ein geheimniß- reiches Rund, aus Licht, Glanz und wunderſam verſchlungenen Regenbogen gebildet, umgibt ein weiter Kreis aus Engeln, heiligen Flammen, und noch einem Alles abſchließenden Regenbogen zuſam- mengeſezt. Der ewige Vater, in der Mitte des Lichtkreiſes, auf einem aus Säulen erbauten Throne, hält in der Linken das Scepter; die Krone liegt in ſeinem Schoße, auf welchen das Lamm ſich ſtützt. Die geheimnißvollen Leuchter der Apokalypſe, mit wunderbar gemalten, in mannig- faltigen Farben glühenden Flammen ſtehen vor ihm, und neben dieſen die bedeutungsreichen, ſechsfach ge-

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/154>, abgerufen am 24.11.2024.