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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

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dürstigen Gemalin Herodias an der Tafel, seitwärts
ein Chor Musikanten, nach deren Saitenspiel die
junge Prinzessin ihre Eltern durch anmuthigen Tanz
erfreut.

Die vom Mittelgemälde ausgehende herrliche
Landschaft schließt den Hintergrund und man erblickt
dort nochmals den Heiligen, wie er den Erlöser
der Welt im Jordan tauft; die Wolken theilen sich
über seinem Haupt und der ewige Vater blickt
aus der Klarheit seiner Himmel auf ihn und den
Sohn herab.

So wie die rechte Seite dieses Bildes der
Geschichte Johannes des Täufers geweiht ist, so
ist es die linke der des Evangelisten gleiches Namens,
der auch in der Gruppe des Vorgrundes auf dieser
Seite voran steht. Jene zeigt uns den klaren
Lebensgang eines heiligen frommen Mannes, in
dieser schimmert der geheimnißvolle Glanz höherer
Offenbarung aus dem unbegreiflichen Dunkel der
Apokalypse mystisch hervor.

Jn der Landschaft auf der Haupttafel, gegen
die Mitte derselben, erblickt man zur Linken den


dürſtigen Gemalin Herodias an der Tafel, ſeitwärts
ein Chor Muſikanten, nach deren Saitenſpiel die
junge Prinzeſſin ihre Eltern durch anmuthigen Tanz
erfreut.

Die vom Mittelgemälde ausgehende herrliche
Landſchaft ſchließt den Hintergrund und man erblickt
dort nochmals den Heiligen, wie er den Erlöſer
der Welt im Jordan tauft; die Wolken theilen ſich
über ſeinem Haupt und der ewige Vater blickt
aus der Klarheit ſeiner Himmel auf ihn und den
Sohn herab.

So wie die rechte Seite dieſes Bildes der
Geſchichte Johannes des Täufers geweiht iſt, ſo
iſt es die linke der des Evangeliſten gleiches Namens,
der auch in der Gruppe des Vorgrundes auf dieſer
Seite voran ſteht. Jene zeigt uns den klaren
Lebensgang eines heiligen frommen Mannes, in
dieſer ſchimmert der geheimnißvolle Glanz höherer
Offenbarung aus dem unbegreiflichen Dunkel der
Apokalypſe myſtiſch hervor.

Jn der Landſchaft auf der Haupttafel, gegen
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[140/0152] dürſtigen Gemalin Herodias an der Tafel, ſeitwärts ein Chor Muſikanten, nach deren Saitenſpiel die junge Prinzeſſin ihre Eltern durch anmuthigen Tanz erfreut. Die vom Mittelgemälde ausgehende herrliche Landſchaft ſchließt den Hintergrund und man erblickt dort nochmals den Heiligen, wie er den Erlöſer der Welt im Jordan tauft; die Wolken theilen ſich über ſeinem Haupt und der ewige Vater blickt aus der Klarheit ſeiner Himmel auf ihn und den Sohn herab. So wie die rechte Seite dieſes Bildes der Geſchichte Johannes des Täufers geweiht iſt, ſo iſt es die linke der des Evangeliſten gleiches Namens, der auch in der Gruppe des Vorgrundes auf dieſer Seite voran ſteht. Jene zeigt uns den klaren Lebensgang eines heiligen frommen Mannes, in dieſer ſchimmert der geheimnißvolle Glanz höherer Offenbarung aus dem unbegreiflichen Dunkel der Apokalypſe myſtiſch hervor. Jn der Landſchaft auf der Haupttafel, gegen die Mitte derſelben, erblickt man zur Linken den

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/152>, abgerufen am 24.11.2024.