Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Floßmeister. Zeit an die Floßbäche und Gesprenge auch Haupt-Wasser ange-führet/ auffgeworffen/ geflößet/ vor die Rechen gebracht/ von denenselben aber auffs schleunigste davon wieder eingelassen/ aus- geworffen/ und überschlichtet werden. 5. Zu dem Ende die gantze Floßzeit über an den Floß- Strohm sich täglich befinden/ und neben Anstellung der Kohl- wercke Fleiß anwenden/ auff daß bey anlauffenden Wassern die sonst bald sich begebende Gefahr beydes an Floß-Teichen/ als auch an Rechen- und andern Floß-Gebäuden/ so viel möglich/ verwehret werde. 6. Die Floß- und Rechen-Gebäude dermassen in guter Ob- acht haben/ daß da was nöthig/ in Zeiten gebessert/ oder aber von neuen etwas zu bauen/ mit Genehmhaltung des Ober-Auff- sehers/ solches mit guten Bestand/ und genauesten Kosten/ ver- richtet werden möge. 7. Uber dieses sich die Kohlwercke treulich anbefohlen seyn lassen/ solcher Gestalt/ daß fleißige und getreue Kohlmesser bestel- let/ und gehalten/ kein unnützlich Holtz auff das Ausfüllen der Mäuler gebraucht/ tichtige Mäuler-Decke angeschafft/ gut Grob Kohl gebrennet/ die Kohl-Fuhrleute gefördert/ dasselbe von Plätzen gebracht/ und weder von Köhlern/ Fuhrleuten/ oder ie- mand anders an Kohl veruntrauet werde. 8. An Lohngeldern ein mehrers im geringsten nicht erheben/ oder etwas ungebührend hinter sich ziehen/ als was er bey denen gewöhnlichen Lohntägen uff seine eingebende Lohn-Zeddul be- dürfftig/ und selbe denen Arbeitern/ und Fuhrleuten an solcher empfangenen Müntze hinwieder unverzüglich bezahlen/ keines weges aber mit Gedreyd/ oder andern Wahren lohnen/ noch auch denen Leuten hieran etwas auffdringen. 9. Uber solche Gelder getreue und richtige Rechnung füh- ren/ und sich sonst allenthalben des Ober-Auffsehers Anordnung gemäs verhalten. Flütner.
Floßmeiſter. Zeit an die Floßbaͤche und Geſprenge auch Haupt-Waſſer ange-fuͤhret/ auffgeworffen/ gefloͤßet/ vor die Rechen gebracht/ von denenſelben aber auffs ſchleunigſte davon wieder eingelaſſen/ aus- geworffen/ und uͤberſchlichtet werden. 5. Zu dem Ende die gantze Floßzeit uͤber an den Floß- Strohm ſich taͤglich befinden/ und neben Anſtellung der Kohl- wercke Fleiß anwenden/ auff daß bey anlauffenden Waſſern die ſonſt bald ſich begebende Gefahr beydes an Floß-Teichen/ als auch an Rechen- und andern Floß-Gebaͤuden/ ſo viel moͤglich/ verwehret werde. 6. Die Floß- und Rechen-Gebaͤude dermaſſen in guter Ob- acht haben/ daß da was noͤthig/ in Zeiten gebeſſert/ oder aber von neuen etwas zu bauen/ mit Genehmhaltung des Ober-Auff- ſehers/ ſolches mit guten Beſtand/ und genaueſten Koſten/ ver- richtet werden moͤge. 7. Uber dieſes ſich die Kohlwercke treulich anbefohlen ſeyn laſſen/ ſolcher Geſtalt/ daß fleißige und getreue Kohlmeſſer beſtel- let/ und gehalten/ kein unnuͤtzlich Holtz auff das Ausfuͤllen der Mäuler gebraucht/ tichtige Maͤuler-Decke angeſchafft/ gut Grob Kohl gebrennet/ die Kohl-Fuhrleute gefoͤrdert/ daſſelbe von Plaͤtzen gebracht/ und weder von Koͤhlern/ Fuhrleuten/ oder ie- mand anders an Kohl veruntrauet werde. 8. An Lohngeldern ein mehrers im geringſten nicht erheben/ oder etwas ungebuͤhrend hinter ſich ziehen/ als was er bey denen gewoͤhnlichen Lohntaͤgen uff ſeine eingebende Lohn-Zeddul be- duͤrfftig/ und ſelbe denen Arbeitern/ und Fuhrleuten an ſolcher empfangenen Muͤntze hinwieder unverzuͤglich bezahlen/ keines weges aber mit Gedreyd/ oder andern Wahren lohnen/ noch auch denen Leuten hieran etwas auffdringen. 9. Uber ſolche Gelder getreue und richtige Rechnung fuͤh- ren/ und ſich ſonſt allenthalben des Ober-Auffſehers Anordnung gemaͤs verhalten. Fluͤtner.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0078" n="66"/><fw place="top" type="header">Floßmeiſter.</fw><lb/> Zeit an die Floßbaͤche und Geſprenge auch Haupt-Waſſer ange-<lb/> fuͤhret/ auffgeworffen/ gefloͤßet/ vor die Rechen gebracht/ von<lb/> denenſelben aber auffs ſchleunigſte davon wieder eingelaſſen/ aus-<lb/> geworffen/ und uͤberſchlichtet werden.</item><lb/> <item>5. Zu dem Ende die gantze Floßzeit uͤber an den Floß-<lb/> Strohm ſich taͤglich befinden/ und neben Anſtellung der Kohl-<lb/> wercke Fleiß anwenden/ auff daß bey anlauffenden Waſſern die<lb/> ſonſt bald ſich begebende Gefahr beydes an Floß-Teichen/ als<lb/> auch an Rechen- und andern Floß-Gebaͤuden/ ſo viel moͤglich/<lb/> verwehret werde.</item><lb/> <item>6. Die Floß- und Rechen-Gebaͤude dermaſſen in guter Ob-<lb/> acht haben/ daß da was noͤthig/ in Zeiten gebeſſert/ oder aber<lb/> von neuen etwas zu bauen/ mit Genehmhaltung des Ober-Auff-<lb/> ſehers/ ſolches mit guten Beſtand/ und genaueſten Koſten/ ver-<lb/> richtet werden moͤge.</item><lb/> <item>7. Uber dieſes ſich die Kohlwercke treulich anbefohlen ſeyn<lb/> laſſen/ ſolcher Geſtalt/ daß fleißige und getreue Kohlmeſſer beſtel-<lb/> let/ und gehalten/ kein unnuͤtzlich Holtz auff das Ausfuͤllen der<lb/> Mäuler gebraucht/ tichtige Maͤuler-Decke angeſchafft/ gut<lb/> Grob Kohl gebrennet/ die Kohl-Fuhrleute gefoͤrdert/ daſſelbe von<lb/> Plaͤtzen gebracht/ und weder von Koͤhlern/ Fuhrleuten/ oder ie-<lb/> mand anders an Kohl veruntrauet werde.</item><lb/> <item>8. An Lohngeldern ein mehrers im geringſten nicht erheben/<lb/> oder etwas ungebuͤhrend hinter ſich ziehen/ als was er bey denen<lb/> gewoͤhnlichen Lohntaͤgen uff ſeine eingebende Lohn-Zeddul be-<lb/> duͤrfftig/ und ſelbe denen Arbeitern/ und Fuhrleuten an ſolcher<lb/> empfangenen Muͤntze hinwieder unverzuͤglich bezahlen/ keines<lb/> weges aber mit Gedreyd/ oder andern Wahren lohnen/ noch auch<lb/> denen Leuten hieran etwas auffdringen.</item><lb/> <item>9. Uber ſolche Gelder getreue und richtige Rechnung fuͤh-<lb/> ren/ und ſich ſonſt allenthalben des Ober-Auffſehers Anordnung<lb/><hi rendition="#c">gemaͤs verhalten.</hi></item> </list> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Fluͤtner.</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [66/0078]
Floßmeiſter.
Zeit an die Floßbaͤche und Geſprenge auch Haupt-Waſſer ange-
fuͤhret/ auffgeworffen/ gefloͤßet/ vor die Rechen gebracht/ von
denenſelben aber auffs ſchleunigſte davon wieder eingelaſſen/ aus-
geworffen/ und uͤberſchlichtet werden.
5. Zu dem Ende die gantze Floßzeit uͤber an den Floß-
Strohm ſich taͤglich befinden/ und neben Anſtellung der Kohl-
wercke Fleiß anwenden/ auff daß bey anlauffenden Waſſern die
ſonſt bald ſich begebende Gefahr beydes an Floß-Teichen/ als
auch an Rechen- und andern Floß-Gebaͤuden/ ſo viel moͤglich/
verwehret werde.
6. Die Floß- und Rechen-Gebaͤude dermaſſen in guter Ob-
acht haben/ daß da was noͤthig/ in Zeiten gebeſſert/ oder aber
von neuen etwas zu bauen/ mit Genehmhaltung des Ober-Auff-
ſehers/ ſolches mit guten Beſtand/ und genaueſten Koſten/ ver-
richtet werden moͤge.
7. Uber dieſes ſich die Kohlwercke treulich anbefohlen ſeyn
laſſen/ ſolcher Geſtalt/ daß fleißige und getreue Kohlmeſſer beſtel-
let/ und gehalten/ kein unnuͤtzlich Holtz auff das Ausfuͤllen der
Mäuler gebraucht/ tichtige Maͤuler-Decke angeſchafft/ gut
Grob Kohl gebrennet/ die Kohl-Fuhrleute gefoͤrdert/ daſſelbe von
Plaͤtzen gebracht/ und weder von Koͤhlern/ Fuhrleuten/ oder ie-
mand anders an Kohl veruntrauet werde.
8. An Lohngeldern ein mehrers im geringſten nicht erheben/
oder etwas ungebuͤhrend hinter ſich ziehen/ als was er bey denen
gewoͤhnlichen Lohntaͤgen uff ſeine eingebende Lohn-Zeddul be-
duͤrfftig/ und ſelbe denen Arbeitern/ und Fuhrleuten an ſolcher
empfangenen Muͤntze hinwieder unverzuͤglich bezahlen/ keines
weges aber mit Gedreyd/ oder andern Wahren lohnen/ noch auch
denen Leuten hieran etwas auffdringen.
9. Uber ſolche Gelder getreue und richtige Rechnung fuͤh-
ren/ und ſich ſonſt allenthalben des Ober-Auffſehers Anordnung
gemaͤs verhalten.
Fluͤtner.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |