Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Stöllner. tes zu geben schuldig/ sondern muß sich mit einem leidlichen Was-ser-Einfallgeld vergnügen lassen. 21. Wird Silber im Werck/ oder von der Halden/ auch Ertz im Ertz-Kauff verkaufft/ so gebühret dem Stöllner auch hier- von seine Gebühr/ als der Neundte/ oder achtzehende Pfennig am Gelde. 22. Kömmt ein Stöllner in eines andern Maaßen/ und desselben Gangs Vierung/ so sind ihm die uff beschehenes Ankün- digen den vierdten Pfennig zu geben schuldig/ hingegen ist ih- nen vergönnet/ wo es dem Stollen an seinem Wetter und För- dernüß nicht hinderlich/ uff dem Stollen anzusitzen/ und ihre Gebäude daselbst anzustellen. 23. Es wird aber in vierdten Pfennig alles/ was uff das Stollort/ Steiger/ und Arbeit/ auch Schmiede-Kost/ und nicht ausserhalb des Stollens/ als Häuser bauen/ Qvatember-Geld/ Schichtmeister- und Marckscheider-Lohn/ aufgehet/ gerechnet/ und dadurch die Maasen/ so ferne man des Ganges gewiß ist/ bauhafftig erhalten. 24. Ein Stöllner/ ob er gleich in einer Vierung zwey Stöllörter treibet/ kan nicht mehr als einen vierdten Pfennig fordern. 25. Kommen zween Stollen unter einander in eine Maaße/ so beniemt der Tiefere/ im Fall er seine gebührliche Erb-Teuffe ein- bringet/ dem Obern den vierdten Pfennig. 26. So jüngere Gewercken dem Stollen in ihrem Feld den vierdten Pfennig gegeben/ und werden von Aeltern ausgetrie- ben/ so sind diese denen Jüngern solchen wieder zu erstatten schuldig. 27. Jeder Erb-Stollen/ er werde uff einen Gang oder durch Qvergestein getrieben/ hat seine gewisse Vierung/ als vierdthalbe Lachter ins hangende/ und auch so viel ins liegende/ und mag der Stöllner die überfahrnen und in freyen liegenden Gänge in hangendes und liegendes auff vierdtehalbe Lachter ab- bauen/ in anderer verliehenen Felde aber hat er nur den Stollen- Hieb. 28. Wird
Stoͤllner. tes zu geben ſchuldig/ ſondern muß ſich mit einem leidlichen Waſ-ſer-Einfallgeld vergnuͤgen laſſen. 21. Wird Silber im Werck/ oder von der Halden/ auch Ertz im Ertz-Kauff verkaufft/ ſo gebuͤhret dem Stoͤllner auch hier- von ſeine Gebuͤhr/ als der Neundte/ oder achtzehende Pfennig am Gelde. 22. Koͤmmt ein Stoͤllner in eines andern Maaßen/ und deſſelben Gangs Vierung/ ſo ſind ihm die uff beſchehenes Ankuͤn- digen den vierdten Pfennig zu geben ſchuldig/ hingegen iſt ih- nen vergoͤnnet/ wo es dem Stollen an ſeinem Wetter und Foͤr- dernuͤß nicht hinderlich/ uff dem Stollen anzuſitzen/ und ihre Gebaͤude daſelbſt anzuſtellen. 23. Es wird aber in vierdten Pfennig alles/ was uff das Stollort/ Steiger/ und Arbeit/ auch Schmiede-Koſt/ und nicht auſſerhalb des Stollens/ als Haͤuſer bauen/ Qvatember-Geld/ Schichtmeiſter- und Marckſcheider-Lohn/ aufgehet/ gerechnet/ und dadurch die Maaſen/ ſo ferne man des Ganges gewiß iſt/ bauhafftig erhalten. 24. Ein Stoͤllner/ ob er gleich in einer Vierung zwey Stoͤlloͤrter treibet/ kan nicht mehr als einen vierdten Pfennig fordern. 25. Kommen zween Stollen unter einander in eine Maaße/ ſo beniemt der Tiefere/ im Fall er ſeine gebuͤhrliche Erb-Teuffe ein- bringet/ dem Obern den vierdten Pfennig. 26. So juͤngere Gewercken dem Stollen in ihrem Feld den vierdten Pfennig gegeben/ und werden von Aeltern ausgetrie- ben/ ſo ſind dieſe denen Juͤngern ſolchen wieder zu erſtatten ſchuldig. 27. Jeder Erb-Stollen/ er werde uff einen Gang oder durch Qvergeſtein getrieben/ hat ſeine gewiſſe Vierung/ als vierdthalbe Lachter ins hangende/ und auch ſo viel ins liegende/ und mag der Stoͤllner die uͤberfahrnen und in freyen liegenden Gaͤnge in hangendes und liegendes auff vierdtehalbe Lachter ab- bauen/ in anderer verliehenen Felde aber hat er nur den Stollen- Hieb. 28. Wird
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Stoͤllner.
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21. Wird Silber im Werck/ oder von der Halden/ auch Ertz
im Ertz-Kauff verkaufft/ ſo gebuͤhret dem Stoͤllner auch hier-
von ſeine Gebuͤhr/ als der Neundte/ oder achtzehende Pfennig am
Gelde.
22. Koͤmmt ein Stoͤllner in eines andern Maaßen/ und
deſſelben Gangs Vierung/ ſo ſind ihm die uff beſchehenes Ankuͤn-
digen den vierdten Pfennig zu geben ſchuldig/ hingegen iſt ih-
nen vergoͤnnet/ wo es dem Stollen an ſeinem Wetter und Foͤr-
dernuͤß nicht hinderlich/ uff dem Stollen anzuſitzen/ und ihre
Gebaͤude daſelbſt anzuſtellen.
23. Es wird aber in vierdten Pfennig alles/ was uff das
Stollort/ Steiger/ und Arbeit/ auch Schmiede-Koſt/ und nicht
auſſerhalb des Stollens/ als Haͤuſer bauen/ Qvatember-Geld/
Schichtmeiſter- und Marckſcheider-Lohn/ aufgehet/ gerechnet/
und dadurch die Maaſen/ ſo ferne man des Ganges gewiß iſt/
bauhafftig erhalten.
24. Ein Stoͤllner/ ob er gleich in einer Vierung zwey
Stoͤlloͤrter treibet/ kan nicht mehr als einen vierdten Pfennig
fordern.
25. Kommen zween Stollen unter einander in eine Maaße/
ſo beniemt der Tiefere/ im Fall er ſeine gebuͤhrliche Erb-Teuffe ein-
bringet/ dem Obern den vierdten Pfennig.
26. So juͤngere Gewercken dem Stollen in ihrem Feld den
vierdten Pfennig gegeben/ und werden von Aeltern ausgetrie-
ben/ ſo ſind dieſe denen Juͤngern ſolchen wieder zu erſtatten
ſchuldig.
27. Jeder Erb-Stollen/ er werde uff einen Gang oder durch
Qvergeſtein getrieben/ hat ſeine gewiſſe Vierung/ als vierdthalbe
Lachter ins hangende/ und auch ſo viel ins liegende/ und mag
der Stoͤllner die uͤberfahrnen und in freyen liegenden Gaͤnge
in hangendes und liegendes auff vierdtehalbe Lachter ab-
bauen/ in anderer verliehenen Felde aber hat er nur den Stollen-
Hieb.
28. Wird
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