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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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An Ap
starren; er starrte die Sache selbst an. Denn
also singet er in seiner unvollkommenen Ode
auf die Ewigkeit:

Jch starrte jedes Ding, als fremde Wunder, an.
153 S.

Hier läßt der große Dichter auch die Zunge, auch
ein Nichts reifen. Wenn es nun reif ist, was
trägts?
So fragen nur schale Köpfe.

Anstreichen.

Der Tischler streichet Schränke an;
der Schulmeister die Fehler seiner Schüler. Ein
Schweizer aber streicht der Tugend Farben
einem an.

Jhm streicht der eitle Ruhm der Tugend
Farben an. Haller, 63 S.

So, sprichst du, ist der Ruhm ein Maler? Umsonst.
Es ist schön: Lohenstein hats auch schon gesaget.

Applicationen.

Dieses Wort schicket sich trefflich
a. St. Anwendung in ein deutsches Gedicht.

Jch tadle die Empfindung deines Herzens
Und deine falschen Applicationen.
Brem. Ged. 13.

Allein, das ist ein Griff seichter Köpfe, die nicht
arabisch oder englisch im Deutschen reden wol-
len. Der Jurist sagt im poetischen Dorfjun-
ker:
haben sie etwa eine Altercation gehabt?
Eben so kann ein dichterischer Philosoph von Appli-
cationen
schwatzen.

Apfelförmicht.

Der nimrodische Herr von
Maupertuis
hält die Erde nicht für eyrund.

Schwinge deswegen dich eilends zur apfelför-
michten Erde. Nim. 485 S.

Dieß
B 3

An Ap
ſtarren; er ſtarrte die Sache ſelbſt an. Denn
alſo ſinget er in ſeiner unvollkommenen Ode
auf die Ewigkeit:

Jch ſtarrte jedes Ding, als fremde Wunder, an.
153 S.

Hier laͤßt der große Dichter auch die Zunge, auch
ein Nichts reifen. Wenn es nun reif iſt, was
traͤgts?
So fragen nur ſchale Koͤpfe.

Anſtreichen.

Der Tiſchler ſtreichet Schraͤnke an;
der Schulmeiſter die Fehler ſeiner Schuͤler. Ein
Schweizer aber ſtreicht der Tugend Farben
einem an.

Jhm ſtreicht der eitle Ruhm der Tugend
Farben an. Haller, 63 S.

So, ſprichſt du, iſt der Ruhm ein Maler? Umſonſt.
Es iſt ſchoͤn: Lohenſtein hats auch ſchon geſaget.

Applicationen.

Dieſes Wort ſchicket ſich trefflich
a. St. Anwendung in ein deutſches Gedicht.

Jch tadle die Empfindung deines Herzens
Und deine falſchen Applicationen.
Brem. Ged. 13.

Allein, das iſt ein Griff ſeichter Koͤpfe, die nicht
arabiſch oder engliſch im Deutſchen reden wol-
len. Der Juriſt ſagt im poetiſchen Dorfjun-
ker:
haben ſie etwa eine Altercation gehabt?
Eben ſo kann ein dichteriſcher Philoſoph von Appli-
cationen
ſchwatzen.

Apfelfoͤrmicht.

Der nimrodiſche Herr von
Maupertuis
haͤlt die Erde nicht fuͤr eyrund.

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michten Erde. Nim. 485 S.

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[21/0047] An Ap ſtarren; er ſtarrte die Sache ſelbſt an. Denn alſo ſinget er in ſeiner unvollkommenen Ode auf die Ewigkeit: Jch ſtarrte jedes Ding, als fremde Wunder, an. 153 S. Hier laͤßt der große Dichter auch die Zunge, auch ein Nichts reifen. Wenn es nun reif iſt, was traͤgts? So fragen nur ſchale Koͤpfe. Anſtreichen. Der Tiſchler ſtreichet Schraͤnke an; der Schulmeiſter die Fehler ſeiner Schuͤler. Ein Schweizer aber ſtreicht der Tugend Farben einem an. Jhm ſtreicht der eitle Ruhm der Tugend Farben an. Haller, 63 S. So, ſprichſt du, iſt der Ruhm ein Maler? Umſonſt. Es iſt ſchoͤn: Lohenſtein hats auch ſchon geſaget. Applicationen. Dieſes Wort ſchicket ſich trefflich a. St. Anwendung in ein deutſches Gedicht. Jch tadle die Empfindung deines Herzens Und deine falſchen Applicationen. Brem. Ged. 13. Allein, das iſt ein Griff ſeichter Koͤpfe, die nicht arabiſch oder engliſch im Deutſchen reden wol- len. Der Juriſt ſagt im poetiſchen Dorfjun- ker: haben ſie etwa eine Altercation gehabt? Eben ſo kann ein dichteriſcher Philoſoph von Appli- cationen ſchwatzen. Apfelfoͤrmicht. Der nimrodiſche Herr von Maupertuis haͤlt die Erde nicht fuͤr eyrund. Schwinge deswegen dich eilends zur apfelfoͤr- michten Erde. Nim. 485 S. Dieß B 3

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/47>, abgerufen am 21.11.2024.