Umhauben den Kopf mit Eisen, a. St. den Helm aufsetzen.
-- "Er legte sein schuppichtes Erz an; "Umhaubte mit Eisen den Kopf. -- Nimrod, 492 S.
So umledern wir die Hand, wann wir uns Handschuh anziehen. Ahme nach, lieber Leser! Ahme nach! Durch fleißiges Nachahmen übertrifft man sein Vorbild.
"Kannst du kein Klopstock seyn; kein wüster Bodmer werden: "O! es ist Raum genug vom Wieland bis zur Erden.
Umgegoßner Geist.
Wir bewundern den Schmelz- tiegel, in dem Se. Unsterblichkeit die Geister umgießen. Mit Erlaubniß! Was brauchen Sie für Kohlen?
"Vieleicht, daß dermaleinst, die Wahrheit, die ihn peinigt, "Den umgegoßnen Geist, durch lange Qualen reinigt. Haller, 114 S.
Wir nennen dieses das dichterische Fegefeuer.
Unbill:
ein allerliebstes Wort! Wir sind noch nicht so weit, es zu verstehen; mit Verschuß gehet es uns auch so.
"Noch Unbill, noch Verschuß, kann vom All- weisen kommen; Haller 116 S.
Nein! von Gott nicht! Vom Herrn Amman wohl!
Und
setzte sonst Hans Sachs vor den Abschnitt; nun thun es Se. Gnaden:
"Gerech-
Um Un
Umhauben den Kopf mit Eiſen, a. St. den Helm aufſetzen.
— “Er legte ſein ſchuppichtes Erz an; “Umhaubte mit Eiſen den Kopf. — Nimrod, 492 S.
So umledern wir die Hand, wann wir uns Handſchuh anziehen. Ahme nach, lieber Leſer! Ahme nach! Durch fleißiges Nachahmen uͤbertrifft man ſein Vorbild.
“Kannſt du kein Klopſtock ſeyn; kein wuͤſter Bodmer werden: “O! es iſt Raum genug vom Wieland bis zur Erden.
Umgegoßner Geiſt.
Wir bewundern den Schmelz- tiegel, in dem Se. Unſterblichkeit die Geiſter umgießen. Mit Erlaubniß! Was brauchen Sie fuͤr Kohlen?
“Vieleicht, daß dermaleinſt, die Wahrheit, die ihn peinigt, “Den umgegoßnen Geiſt, durch lange Qualen reinigt. Haller, 114 S.
Wir nennen dieſes das dichteriſche Fegefeuer.
Unbill:
ein allerliebſtes Wort! Wir ſind noch nicht ſo weit, es zu verſtehen; mit Verſchuß gehet es uns auch ſo.
“Noch Unbill, noch Verſchuß, kann vom All- weiſen kommen; Haller 116 S.
Nein! von Gott nicht! Vom Herrn Amman wohl!
Und
ſetzte ſonſt Hans Sachs vor den Abſchnitt; nun thun es Se. Gnaden:
“Gerech-
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Um Un
Umhauben den Kopf mit Eiſen, a. St. den Helm
aufſetzen.
— “Er legte ſein ſchuppichtes Erz an;
“Umhaubte mit Eiſen den Kopf. —
Nimrod, 492 S.
So umledern wir die Hand, wann wir uns
Handſchuh anziehen. Ahme nach, lieber Leſer!
Ahme nach! Durch fleißiges Nachahmen uͤbertrifft
man ſein Vorbild.
“Kannſt du kein Klopſtock ſeyn; kein wuͤſter
Bodmer werden:
“O! es iſt Raum genug vom Wieland bis
zur Erden.
Umgegoßner Geiſt. Wir bewundern den Schmelz-
tiegel, in dem Se. Unſterblichkeit die Geiſter
umgießen. Mit Erlaubniß! Was brauchen
Sie fuͤr Kohlen?
“Vieleicht, daß dermaleinſt, die Wahrheit, die
ihn peinigt,
“Den umgegoßnen Geiſt, durch lange Qualen
reinigt. Haller, 114 S.
Wir nennen dieſes das dichteriſche Fegefeuer.
Unbill: ein allerliebſtes Wort! Wir ſind noch nicht
ſo weit, es zu verſtehen; mit Verſchuß gehet es
uns auch ſo.
“Noch Unbill, noch Verſchuß, kann vom All-
weiſen kommen; Haller 116 S.
Nein! von Gott nicht! Vom Herrn Amman
wohl!
Und ſetzte ſonſt Hans Sachs vor den Abſchnitt;
nun thun es Se. Gnaden:
“Gerech-
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/453>, abgerufen am 16.02.2025.
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