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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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"In das versammlungsgezelt die Soehne Ja-
cobs zu rufen. Jac. u. Jos. 35 S.

Ach! der arme Laut! wohin lief er?

Schatten

einen gedacheten; d. i. ein Schatten,
der ein Dach hat.
Wir haben uns vorgenom-
men, aus Schatten Säulenwerke zu bilden,
und Obelisken zu hauen.

"Unfern erhub ein hayn mit mandelbaeu-
men und palmen
"Seinen gedacheten Schatten.
Rachel u. Jac. 6 S.

Denn wird nicht schon eben daselbst ein Schatten
gewölbet?

-- am fuß der stattlichen baeume
Woelbten den kyrzern Schatten rosinen
und taxusgestaeude.

Aber unmöglich können wirs anstehen lassen, fol-
genden Schatten länger vorzuenthalten. Hat
der Leser nicht schon einen dornsträuchichten
Schatten
bemerket? Wir warten ihm mit einem
ölbäumenen auf.

"Dann wies ich ihr den Luftpfad zu diesen öl-
bäumenen Schatten. Noah, 400 S.

Engel Raphael weist der Taube den Luftpfad.
Ueberhaupt ist anzumerken, daß unsere heilige
und denkende Männer so viel Schatten in ihre
Gedichte werfen, daß man oft in einer ägypti-
schen Finsterniß
sitzet, wann sie uns mitten in
die Sonne
versetzen. Jhre Gemälde sind Nacht-
stücke. Ja, der kleinste Hexametrist hat am
hellen Tage sein Lämpchen vor sich stehen, das ihm

Schat-
A a 5
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“In das verſammlungsgezelt die Sœhne Ja-
cobs zu rufen. Jac. u. Joſ. 35 S.

Ach! der arme Laut! wohin lief er?

Schatten

einen gedacheten; d. i. ein Schatten,
der ein Dach hat.
Wir haben uns vorgenom-
men, aus Schatten Saͤulenwerke zu bilden,
und Obelisken zu hauen.

Unfern erhub ein hayn mit mandelbæu-
men und palmen
“Seinen gedacheten Schatten.
Rachel u. Jac. 6 S.

Denn wird nicht ſchon eben daſelbſt ein Schatten
gewoͤlbet?

am fuß der ſtattlichen bæume
Wœlbten den kyrzern Schatten roſinen
und taxusgeſtæude.

Aber unmoͤglich koͤnnen wirs anſtehen laſſen, fol-
genden Schatten laͤnger vorzuenthalten. Hat
der Leſer nicht ſchon einen dornſtraͤuchichten
Schatten
bemerket? Wir warten ihm mit einem
oͤlbaͤumenen auf.

“Dann wies ich ihr den Luftpfad zu dieſen oͤl-
baͤumenen Schatten. Noah, 400 S.

Engel Raphael weiſt der Taube den Luftpfad.
Ueberhaupt iſt anzumerken, daß unſere heilige
und denkende Maͤnner ſo viel Schatten in ihre
Gedichte werfen, daß man oft in einer aͤgypti-
ſchen Finſterniß
ſitzet, wann ſie uns mitten in
die Sonne
verſetzen. Jhre Gemaͤlde ſind Nacht-
ſtuͤcke. Ja, der kleinſte Hexametriſt hat am
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Schat-
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[377/0403] Sc “In das verſammlungsgezelt die Sœhne Ja- cobs zu rufen. Jac. u. Joſ. 35 S. Ach! der arme Laut! wohin lief er? Schatten einen gedacheten; d. i. ein Schatten, der ein Dach hat. Wir haben uns vorgenom- men, aus Schatten Saͤulenwerke zu bilden, und Obelisken zu hauen. “Unfern erhub ein hayn mit mandelbæu- men und palmen “Seinen gedacheten Schatten. Rachel u. Jac. 6 S. Denn wird nicht ſchon eben daſelbſt ein Schatten gewoͤlbet? — am fuß der ſtattlichen bæume Wœlbten den kyrzern Schatten roſinen und taxusgeſtæude. Aber unmoͤglich koͤnnen wirs anſtehen laſſen, fol- genden Schatten laͤnger vorzuenthalten. Hat der Leſer nicht ſchon einen dornſtraͤuchichten Schatten bemerket? Wir warten ihm mit einem oͤlbaͤumenen auf. “Dann wies ich ihr den Luftpfad zu dieſen oͤl- baͤumenen Schatten. Noah, 400 S. Engel Raphael weiſt der Taube den Luftpfad. Ueberhaupt iſt anzumerken, daß unſere heilige und denkende Maͤnner ſo viel Schatten in ihre Gedichte werfen, daß man oft in einer aͤgypti- ſchen Finſterniß ſitzet, wann ſie uns mitten in die Sonne verſetzen. Jhre Gemaͤlde ſind Nacht- ſtuͤcke. Ja, der kleinſte Hexametriſt hat am hellen Tage ſein Laͤmpchen vor ſich ſtehen, das ihm Schat- A a 5

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/403>, abgerufen am 21.11.2024.