Wenn zwischen Haß und Gunst bey ihm ein Abtritt ist, Und manchmal sich sein Herz im Munde gar vergißt. Haller, 90 S. Warum nicht im Abtritte?
Abwesend. Ein Blick, der abwesend ist, ist das nicht ein Blick, der nicht daheim, nicht zu Hause ist? Haller, 63 S.
Seht den verwirrten Blick, der stets abwesend ist, Und itzt vielleicht den Raum von fernen Welten mißt.
Wir haben nach diesem Blicke gesehen; aber ihn nicht gefunden; können ihm auch solches nicht übel nehmen, indem er eine solche schwere Beschäf- tigung, als die ist, wann man Welten mißt, über sich genommen hat. Wir bewundern indes- sen die vortreffliche Scansion in abwesend. Jm Noah giebt es auch dergleichen Seelen, die nicht daheim sind.
Abgetrennt.
Der Höfe Lustbarkeit, Spiel, Tanz und helle Pracht, Gefällt ihm abgetrennt von der schlaf- losen Nacht. Zernitz, 9 S.
Sie waren auf der Nacht genähet: könn- ten sie sonst abgetrennet werden? Jch be- wundere die Scansion in schlaflosen, wie auch die einzelne Zahl von der Höfe Lustbarkeit, a. St. der Höfe Lustbarkeiten. Eine gewisse Schule will eine Klage eingeben, daß, da sie über die gewöhnlichen Sprachen eine ganz besondere deutsche noch lernen müsse, ihr eine Sprachlehre
darzu
A 3
Ab
Wenn zwiſchen Haß und Gunſt bey ihm ein Abtritt iſt, Und manchmal ſich ſein Herz im Munde gar vergißt. Haller, 90 S. Warum nicht im Abtritte?
Abweſend. Ein Blick, der abweſend iſt, iſt das nicht ein Blick, der nicht daheim, nicht zu Hauſe iſt? Haller, 63 S.
Seht den verwirrten Blick, der ſtets abweſend iſt, Und itzt vielleicht den Raum von fernen Welten mißt.
Wir haben nach dieſem Blicke geſehen; aber ihn nicht gefunden; koͤnnen ihm auch ſolches nicht uͤbel nehmen, indem er eine ſolche ſchwere Beſchaͤf- tigung, als die iſt, wann man Welten mißt, uͤber ſich genommen hat. Wir bewundern indeſ- ſen die vortreffliche Scanſion in abweſend. Jm Noah giebt es auch dergleichen Seelen, die nicht daheim ſind.
Abgetrennt.
Der Hoͤfe Luſtbarkeit, Spiel, Tanz und helle Pracht, Gefaͤllt ihm abgetrennt von der ſchlaf- loſen Nacht. Zernitz, 9 S.
Sie waren auf der Nacht genaͤhet: koͤnn- ten ſie ſonſt abgetrennet werden? Jch be- wundere die Scanſion in ſchlafloſen, wie auch die einzelne Zahl von der Hoͤfe Luſtbarkeit, a. St. der Hoͤfe Luſtbarkeiten. Eine gewiſſe Schule will eine Klage eingeben, daß, da ſie uͤber die gewoͤhnlichen Sprachen eine ganz beſondere deutſche noch lernen muͤſſe, ihr eine Sprachlehre
darzu
A 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0031"n="5"/><fwplace="top"type="header">Ab</fw><lb/><cit><quote>Wenn zwiſchen Haß und Gunſt bey ihm ein<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Abtritt</hi> iſt,</hi><lb/>
Und manchmal ſich ſein <hirendition="#fr">Herz im Munde</hi><lb/><hirendition="#et">gar vergißt. <hirendition="#fr">Haller, 90 S.</hi></hi><lb/>
Warum nicht im <hirendition="#fr">Abtritte?</hi></quote><bibl/></cit></div><lb/><divn="3"><head>Abweſend.</head><cit><quote><hirendition="#fr">Ein Blick, der abweſend iſt, iſt<lb/>
das nicht ein Blick, der nicht daheim, nicht zu<lb/>
Hauſe iſt? <hirendition="#et">Haller, 63 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Seht den verwirrten Blick, der ſtets abweſend iſt,<lb/>
Und itzt vielleicht den Raum von fernen Welten<lb/><hirendition="#et">mißt.</hi></p><lb/><p>Wir haben nach dieſem <hirendition="#fr">Blicke geſehen;</hi> aber ihn<lb/>
nicht gefunden; koͤnnen ihm auch ſolches nicht<lb/>
uͤbel nehmen, indem er eine ſolche ſchwere Beſchaͤf-<lb/>
tigung, als die iſt, <hirendition="#fr">wann man Welten mißt,</hi><lb/>
uͤber ſich genommen hat. Wir bewundern indeſ-<lb/>ſen die vortreffliche Scanſion in <hirendition="#fr">abweſend.</hi> Jm<lb/><hirendition="#fr">Noah</hi> giebt es auch dergleichen <hirendition="#fr">Seelen, die<lb/>
nicht daheim ſind.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>Abgetrennt.</head><p>Der <hirendition="#fr">Hoͤfe Luſtbarkeit,</hi> Spiel, Tanz<lb/><hirendition="#et">und helle Pracht,<lb/>
Gefaͤllt ihm <hirendition="#fr">abgetrennt</hi> von der <hirendition="#fr">ſchlaf-<lb/>
loſen</hi> Nacht. <hirendition="#fr">Zernitz, 9 S.</hi></hi></p><lb/><p>Sie waren auf <hirendition="#fr">der Nacht genaͤhet:</hi> koͤnn-<lb/>
ten ſie ſonſt <hirendition="#fr">abgetrennet werden?</hi> Jch be-<lb/>
wundere die <hirendition="#fr">Scanſion</hi> in <hirendition="#fr">ſchlafloſen,</hi> wie<lb/>
auch die <hirendition="#fr">einzelne</hi> Zahl von der <hirendition="#fr">Hoͤfe Luſtbarkeit,</hi><lb/>
a. St. der Hoͤfe <hirendition="#fr">Luſtbarkeiten.</hi> Eine gewiſſe<lb/>
Schule will eine Klage eingeben, daß, da ſie uͤber<lb/>
die gewoͤhnlichen Sprachen eine ganz beſondere<lb/><hirendition="#fr">deutſche</hi> noch lernen muͤſſe, ihr eine Sprachlehre<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">darzu</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[5/0031]
Ab
Wenn zwiſchen Haß und Gunſt bey ihm ein
Abtritt iſt,
Und manchmal ſich ſein Herz im Munde
gar vergißt. Haller, 90 S.
Warum nicht im Abtritte?
Abweſend. Ein Blick, der abweſend iſt, iſt
das nicht ein Blick, der nicht daheim, nicht zu
Hauſe iſt? Haller, 63 S.
Seht den verwirrten Blick, der ſtets abweſend iſt,
Und itzt vielleicht den Raum von fernen Welten
mißt.
Wir haben nach dieſem Blicke geſehen; aber ihn
nicht gefunden; koͤnnen ihm auch ſolches nicht
uͤbel nehmen, indem er eine ſolche ſchwere Beſchaͤf-
tigung, als die iſt, wann man Welten mißt,
uͤber ſich genommen hat. Wir bewundern indeſ-
ſen die vortreffliche Scanſion in abweſend. Jm
Noah giebt es auch dergleichen Seelen, die
nicht daheim ſind.
Abgetrennt. Der Hoͤfe Luſtbarkeit, Spiel, Tanz
und helle Pracht,
Gefaͤllt ihm abgetrennt von der ſchlaf-
loſen Nacht. Zernitz, 9 S.
Sie waren auf der Nacht genaͤhet: koͤnn-
ten ſie ſonſt abgetrennet werden? Jch be-
wundere die Scanſion in ſchlafloſen, wie
auch die einzelne Zahl von der Hoͤfe Luſtbarkeit,
a. St. der Hoͤfe Luſtbarkeiten. Eine gewiſſe
Schule will eine Klage eingeben, daß, da ſie uͤber
die gewoͤhnlichen Sprachen eine ganz beſondere
deutſche noch lernen muͤſſe, ihr eine Sprachlehre
darzu
A 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/31>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.