Wenn nicht Adramelech den Haß zu den Himmlingen ablegt. Noah, 141 S.
Aus eben dieser Quelle fliesset das schöne Wort
Himmlung, so wie Erdlung, Mondlung, Sternlung etc.
Satane nennen sie zwar die Himmlung aus elender Schmähsucht. e. d.
Anbey bewundern wir hier die eingeflochtene Zwey- deutigkeit, da man nicht recht siehet, wer nennet oder genennet wird. Dergleichen Orakel kom- men uns vor, wie die Orakel der Heyden, die im- mer gar bequemlich zwo und mehr Deutungen lit- ten. Man könnte daher diese Fügung, die bey al- len meßianischen Christen verehret wird, das Orakel nennen. Man kann leicht denken, daß das Wort Himmel sich wie Ungeziefer vermehret und vervielfältiget. Hoffte Bayle, daß die Sonne endlich Ruhe vor den Dichtern ha- ben würde: so hoffen andere eben dieses vom Himmel; allein wir nicht: denn wir kennen die Fruchtbarkeit des Bathos, der durch unsere Hirngeburten immer gedünget, und gleichsam ge- schwängert wird. Wir haben wohl eher eine
Himmelskost gehabt:
allein aus einem güldenen Munde auf Schüler ist sie, nach dem Absterben des seligen Hans Caspar v. Lohenstein, nicht gethauet.
Beglückte Fahrt! erwünschte Stunde! Da Himmelskost aus güldnem Munde Auf euch, ihr Gottesschüler! thaut. Samml. Nicol. 108 S.
Man
Hi
Wenn nicht Adramelech den Haß zu den Himmlingen ablegt. Noah, 141 S.
Aus eben dieſer Quelle flieſſet das ſchoͤne Wort
Himmlung, ſo wie Erdlung, Mondlung, Sternlung ꝛc.
Satane nennen ſie zwar die Himmlung aus elender Schmaͤhſucht. e. d.
Anbey bewundern wir hier die eingeflochtene Zwey- deutigkeit, da man nicht recht ſiehet, wer nennet oder genennet wird. Dergleichen Orakel kom- men uns vor, wie die Orakel der Heyden, die im- mer gar bequemlich zwo und mehr Deutungen lit- ten. Man koͤnnte daher dieſe Fuͤgung, die bey al- len meßianiſchen Chriſten verehret wird, das Orakel nennen. Man kann leicht denken, daß das Wort Himmel ſich wie Ungeziefer vermehret und vervielfaͤltiget. Hoffte Bayle, daß die Sonne endlich Ruhe vor den Dichtern ha- ben wuͤrde: ſo hoffen andere eben dieſes vom Himmel; allein wir nicht: denn wir kennen die Fruchtbarkeit des Bathos, der durch unſere Hirngeburten immer geduͤnget, und gleichſam ge- ſchwaͤngert wird. Wir haben wohl eher eine
Himmelskoſt gehabt:
allein aus einem guͤldenen Munde auf Schuͤler iſt ſie, nach dem Abſterben des ſeligen Hans Caſpar v. Lohenſtein, nicht gethauet.
Begluͤckte Fahrt! erwuͤnſchte Stunde! Da Himmelskoſt aus guͤldnem Munde Auf euch, ihr Gottesſchuͤler! thaut. Samml. Nicol. 108 S.
Man
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Hi
Wenn nicht Adramelech den Haß zu den
Himmlingen ablegt. Noah, 141 S.
Aus eben dieſer Quelle flieſſet das ſchoͤne Wort
Himmlung, ſo wie Erdlung, Mondlung,
Sternlung ꝛc.
Satane nennen ſie zwar die Himmlung aus
elender Schmaͤhſucht. e. d.
Anbey bewundern wir hier die eingeflochtene Zwey-
deutigkeit, da man nicht recht ſiehet, wer nennet
oder genennet wird. Dergleichen Orakel kom-
men uns vor, wie die Orakel der Heyden, die im-
mer gar bequemlich zwo und mehr Deutungen lit-
ten. Man koͤnnte daher dieſe Fuͤgung, die bey al-
len meßianiſchen Chriſten verehret wird, das
Orakel nennen. Man kann leicht denken, daß
das Wort Himmel ſich wie Ungeziefer vermehret
und vervielfaͤltiget. Hoffte Bayle, daß die
Sonne endlich Ruhe vor den Dichtern ha-
ben wuͤrde: ſo hoffen andere eben dieſes vom
Himmel; allein wir nicht: denn wir kennen die
Fruchtbarkeit des Bathos, der durch unſere
Hirngeburten immer geduͤnget, und gleichſam ge-
ſchwaͤngert wird. Wir haben wohl eher eine
Himmelskoſt gehabt: allein aus einem guͤldenen
Munde auf Schuͤler iſt ſie, nach dem Abſterben
des ſeligen Hans Caſpar v. Lohenſtein, nicht
gethauet.
Begluͤckte Fahrt! erwuͤnſchte Stunde!
Da Himmelskoſt aus guͤldnem Munde
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/245>, abgerufen am 24.11.2024.
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